Keine Sensation im Zentralstadion. RB Leipzig scheidet mit einem 0:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg sang- und klanglos aus dem DFB-Pokal aus . Caliguri (20.) und Klose (57.) erzielten für den Bundesliga-Zweiten die Tore.
Für Dieter Hecking bedeutete der Pokal-Abend die Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. Der VfL-Coach spielte von 1992 bis 1994 im alten Zentralstadion für den VfB, stieg hier mit den Leipzigern in die Bundesliga auf. Das neue Zentralstadion, längst nach dem RB-Hauptsponsor benannt, ist gegen die “Wölfe” mit 43.348 Zuschauern erstmals in der Vereinsgeschichte komplett ausverkauft. Achim Beierlorzer gönnt Rodnei das Startelfdebüt, weil Georg Teigl wegen einer Handverletzung pausieren muss. Im Angriff rückt Yussuf Poulsen, der in der Liga am Wochenende seine Sperre absitzen musste, wieder in die bewährte Dreierkette.
Die Zuschauer erleben eine muntere Anfangsphase, weil sich die Rasenballer trotz ihrer krassen Außenseiterrolle von den Niedersachsen nicht an die Wand spielen lassen. Dennoch gehören die ersten Chancen den Gästen. Klose köpft eine Ecke über den Kasten (5.). Dost versucht an der Grundlinie, mittels Hackentrick Coltorti zu überlisten (9.). Gegenüber schlägt Anthony Jung den Ball aus dem Mittelfeld quer in den Strafraum zu Forsberg, der zu wenig aus dem Ball macht (11.). Ein weiterer Torschuss des Schwedens zischt zwei, drei Meter über Benaglios Tor hinweg (16.)
Kaiser schlägt den Ball von der rechten Außenbahn in den Strafraum. Klostermann verlängert ins Außennetz (17.). Damari lässt den nächsten Hochkaräter liegen (18.). De Bruyne legt in Strafraumhöhe exzellent quer zu Caliguri, der zielsicher einnetzt (20.). Die Rasenballer lassen sich von dem Gegentor nicht beirren, sondern spielen weiter offensiv nach vorne.
Wiederholt strahlen die Leipziger bis zum Pausenpfiff am Gästestrafraum Gefahr aus, haben gegen die Wolfsburger Defensive aber meist das Nachsehen. Wenngleich sich die Gastgeber in Zweikämpfen behaupten können und redlich bemüht sind, im eigenen Haus den Ton anzugeben, kommen die Grün-Weißen zu Chancen. De Bruyne vergibt freistehend aus 12 Metern, weil er ein scharfes Zuspiel von Schäfer nicht kontrollieren kann (37.). Ein einfaches Zuspiel Schäfers von der Grundlinie aus stellt Schürrle vor ungeahnte Probleme (43.).
Nach Wiederanpfiff bleibt die Partie temporeich. Die Leipziger erhöhen die Schlagzahl in der Offensive, bieten kombinationsreichen Powerfußball. Die Wolfsburger haben in der eigenen Hälfte jede Menge zu tun. Ein zweites Tor könnte in dieser Phase für Entlastung sorgen.
Dost köpft eine Hereingabe am langen Pfosten neben das Tor (54.). Dost grätscht auch an Guilavoguis scharf getretenen Querpass vorbei (56.). Bei Kloses Kopfball nach einer Schäfer-Ecke ist Coltorti dann aber machtlos (57.). “Über Leipzig fahren wir nach Berlin”, skandieren die Wölfe-Fans. Gut möglich, dass dem so sein wird. Die Rasenballer geben sich nicht geschlagen, bleiben vor dem Wölfe-Tor aber viel zu harmlos.
Die Pokalsaison der Rasenballer endet deshalb im Achtelfinale. RB Leipzig ist noch kein Team, das im Konzert der ganz Großen mitspielen kann. Ein 0:2 gegen den Bundesliga-Zweiten ist vor diesem Hintergrund freilich eine respektable Leistung, die von den Fans mit viel Applaus gewürdigt wird. Mehr aber auch nicht. Bei besserer Chancenverwertung in der ersten Hälfte hätten die Leipziger das Spiel möglicherweise etwas spannender gestalten können. Am Montag reisen die Rasenballer zum Karlsruher SC (Anstoß: 20:15 Uhr).
Statistik zum Spiel
RB Leipzig:
Coltorti – Klostermann, Sebastian (42. Heidinger), Rodnei, Jung – Kaiser (C), Demme (66. Reyna), Kimmich – Forsberg – Poulsen, Damari (46. Rebic)
VfL Wolfsburg:
Benaglio – Jung, Naldo, Klose, Schäfer – Gustavo, Guilavogui (86. Träsch) – Caligiuri, De Bruyne (89. Seguin), Schürrle – Dost (82. Bendtner)
Schiedsrichter:
Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore:
0:1 Caligiuri (20.), 0:2 Klose (57.)
Gelbe Karte:
Demme
Zuschauer:
43.348
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