Norman Landgraf vom Heimspiel-Fanmagazin hatte am 29. Juli erneut zum Leipziger Fußballtalk "Nachspielzeit" geladen. Diesmal geht es weit hinaus auf die Wellen des Zwenkauer Sees. Auf der MS "Santa Barbara" warten bereits the one and only Hans-Jörg Leitzke (ehemaliger Spieler von Chemie Leipzig und Lok Leipzig) und Christian Kerber (Sportjournalist) als Gesprächspartner. Thematisch kann die Nachbereitung der WM natürlich nicht fehlen, gemeinsam mit Schiedsrichter Bernd Heynemann geht's um vollgesprayte Schuhe und teure Torlinientechnik im normalen Spielbetrieb. RB Leipzig, Chemie und Lok können nicht fehlen zum Ligastart und wenn "Hansi" am Tisch sitzt, geht es ohne Klartext nicht ab. Weitere Interviews der Sendung mit Ralf Rangnick, Heiko Scholz, Alexander Zorniger, Fabio Coltorti, Niklas Hoheneder und Rani Khedira.
Schlitzohr und Urgestein Hans-Jörg “Hansi” Leitzke zu erleben macht durchaus Freude – ein Hauch von wirklichem Leipziger Fußball umweht die Gesprächssituationen, wenn Leitzke von seiner Karriere und einem umkämpften Markt erzählt. Die Rückschau reicht dabei auch bis in die Zeit beim FC Sachsen hinein, wo Leitzke als bekennender “Grün-Weißer” bereits das Aufkommen von RB Leipzig heute als eine Entwicklung sieht, die für ihn fast folgerichtig ist. Für den Leipziger Fußballer ist es vor allem die finanzielle Konstanz, die für den jetzigen Weg Rasenballs entscheidend ist.
Leitzke formuliert nicht ganz grundlos: “Rangnick und Zorniger hätte ich gern mal beim FC Sachsen arbeiten gesehen.” – unsicherer und ohne die Möglichkeiten beispielsweise Vorbereitungsspiele gegen Paris St. Germain für viel Geld zu vereinbaren.
Die Rasenballer selbst kommen eher zum sportlichen Vorbereitungsablauf zur Zweitliga-Saison zu Wort – für Christian Kerber sind die Spielergebnisse der Freundschaftsbegegnungen kaum ein Indiz für die Spielstärke von RB. Apropos Kerber – für ihn gibt’s natürlich noch eine Auswertung seines verkorksten WM-Tipps. Philipp Lahms Austritt aus der Nationalmannschaft ist für den Sportjournalisten (ua. MDR) Anlass, fast soweit zu gehen, einen neuen Tipp zu wagen. Er ahnt, dass Lahm bereits zur EM durchaus wieder im Kader sein könnte, da es kaum Ersatz für ihn gibt. Vielleicht liegt er ja diesmal richtiger, als mit seinem WM-Gewinner Spanien?
Spannend in der Sendung wird es summa summarum jedoch immer dann, wenn Hans-Jörg Leitzke über den aktuellen Fußball in Leipzig sinniert. Den gelungenen Kontrapunkt setzt Schiedsrichter Heynemann, wenn er Lokomotive derzeit Konstanz attestiert und sich über die Fortsetzung der Arbeit von Heiko Scholz bei den Probstheidaern freut. Für Heynemann ein Weg, die etablierte Nummer 2 in Leipzig zu werden. Scholz bleibt im Interview gewohnt zurückhaltend. Er freut sich einfach auf die heißen Fans, die die Loksche wieder sehen wollen.
Dass das Motto “Liebe kennt keine Liga” schon sehr alt ist, wird in einer sehenswerten Sommerausgabe der “Nachspielzeit” von Kerber ebenso aufgeklärt, wie das Massenphänomen Zuschauer bei RB Leipzig – natürlich von Hans-Jörg Leitzke. Der hat schließlich in unglaublich vollen Stadien gespielt und kennt die Liebe der Gründungsstadt des DFB Leipzig zum Ball. Er stand beim Spiel Lomotive Leipzigs gegen Girondins Bordeaux am 24. April 1987 selbst auf dem Platz. Im damals ausverkauften Leipziger Zentralstadion vor offiziell 73.000 – nach inoffiziellen Angaben waren bis zu 120.000 Zuschauer anwesend.
Weitere Informationen unter
www.hfm-tv.de
Informationen zu Hans-Jörg Leitzke
wikipedia.org/Hans-Jörg Leitzke
Die Entscheidung 1987 im Zentralstadion auf Youtube
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