Endlich wieder 2. Bundesliga. Die meisten RB-Anhänger haben sich zu Saisonstart sicher einen klangvolleren Gegner gewünscht. RB Leipzig trifft am Samstag auf den VfR Aalen (Anstoß: 13 Uhr). Wäre der liebe Gott ein deutscher Fußballfan, würde eines seiner Gebote lauten, "Du sollst Aalen nicht mit Ahlen verwechseln". Legendär ist die Geschichte von dem Nürnberger Fanbus, der Anfang der 2000er nach Ahlen wollte, aber in Aalen ankam.
Mittlerweile ist Rot-Weiß Ahlen ein Fall für Fußball-Nostalgiker, VfR Aalen Zweitliga-Gegenwart. Ebenso RB Leipzig. Das möchten diverse Fans bekanntlich nicht wahr haben. Aalener Ultras kündigten an, aus Protest am Samstag daheim zu bleiben. Sei’s drum – bis zum Freitagmittag wurden mehr als 16.000 Karten (inklusive Dauerkarten) für die Partie abgesetzt.
Sportlich klingt die Aufgabe auf den ersten Blick nach Tristesse. Auf den zweiten Blick ist das Team aus der Ostalb natürlich ein reizvoller Gegner. Die Aalener beendeten die beiden vorangegangenen Spielzeiten jeweils im gesicherten Mittelfeld. Stets mit bescheidenen finanziellen Mitteln.
RB Leipzig ist heiß auf die Bundesliga. “Ganz Leipzig hat in den letzten zwei Jahren einen guten Job gemacht”, stellt RB-Coach Alexander Zorniger fest. “Die letzten zwei Jahre waren Klasse”, pflichtet ihm Sportdirektor Ralf Rangnick bei. “Jetzt geht es darum, die nächsten Wochen und Monate genauso weiterzumachen.”
Über einen Dreier zu Saisonstart würde sich die sportliche Leitung gewiss freuen. Die Mannschaft brennt ohnehin auf das Spiel. “Die Vorfreude ist natürlich riesengroß”, sagt Kapitän Daniel Frahn. “Für uns Spieler ist es zum großen Teil komplettes Neuland”, meint Mittelfeld-Regisseur Dominik Kaiser. “Die wenigsten von uns haben Erfahrung in der 2. Liga.”
Gegen Aalen verzichtet Zorniger auf Joshua Kimmich. Der 19-Jährige gewann am Donnerstag mit der DFB-Auswahl die U19-Europameisterschaft (1:0 gegen Portugal), hat das Wochenende frei, soll den Erfolg in vollen Zügen genießen. Diego Demme war zuletzt angeschlagen, wird morgen aber in der Startelf stehen. Gleiches gilt für Rani Khedira. Spielmacher Kaiser ist ohnehin gesetzt. Clemens Fandrich steht Zorniger wieder zur Verfügung. Das Tor hütet Benjamin Bellot, den Angriff bildet das Duo Frahn/Poulsen. Neuzugang Zsolt Kalmar bleibt morgen voraussichtlich noch außen vor.
Bei den Gästen fehlen Robert Lechleiter (Kreuzband) und möglicherweise Kapitän Leandro Grech (Magen-Darm-Probleme). Schiedsrichter ist FIFA-Referee Christian Dingert aus Lebecksmühle.
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