RB Leipzig zeigt im Aufstiegsrennen Nerven. Bei der U23 von Borussia Dortmund kamen die Leipziger nicht über ein 3:3 (1:2) hinaus. Nach Leipziger Führung durch Frahn (18.) drehte der BVB die Partie, weil den Gästen gleich zwei schwere Abwehrfehler unterliefen. Der RB-Kapitän und Sebastian Heidinger verwandelten das zwischenzeitliche 1:3 in der Schlussphase mit zwei Treffern in ein Remis.

RB Leipzig steht bei den BVB-Bubis unter Zugzwang. Gestern siegte Darmstadt 1:0 (0:0) gegen Burghausen. Mit dem Dreier verdrängten die Lilien die Messestädter wegen des besseren Torverhältnisses vom direkten Aufstiegsplatz.

Bei den Leipzigern steht Fabio Coltorti wieder zwischen den Pfosten. Ansonsten alles wie gehabt. Auf dem Rasen begegnen sich zwei Teams, deren Konzeptfußball sich in weiten Zügen gleicht: Offensives Gegenpressing, schnelles Umschalten, viel Arbeit gegen den Ball. Auffällig lang tasten sich die Kontrahenten ab. Der Zuschauer spürt schon in der Anfangsphase, dass Nuancen heute über Sieg oder Niederlage entscheiden könnten.

In der 13. Minute brechen die Gäste das Eis: Heidinger spielt von links eine gefährliche Hereingabe, die Alomerovic energisch wegfaustet. Frankes Nachschuss aus 20 Metern landet direkt in den Armen des BVB-Keepers.

Poulsen marschiert nach Zuspiel aus der tiefsten Ecke der eigenen Hälfte über die rechte Seite. Der Däne vernascht einen Gegenspieler, dribbelt im Sechzehner Richtung Grundlinie, sieht Frahn heran eilen und legt an Alomerovic vorbei quer in dessen Lauf. Der RB-Captain, der von einem Verteidiger bedrängt wird, netzt trotzdem sicher ein (18.).

Auf dem Grün haben die Leipziger jetzt die Nase vorn. Auf den Rängen sorgen die BVB-Supporter für laute Stimmung, die trotz des gestrigen Auswärtsspiels in München zahlreich erschienen sind. Die Dortmunder mühen sich redlich, im Spiel Fuß zu fassen, können aber aussichtsreiche Chancen für Kaiser (27.) und Frahn (28.) nicht verhindern.

Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld herrscht im RB-Strafraum viel Durcheinander. Treude kommt zum Abschluss – und trifft (32.). Im Gegenzug schießt Kaiser aus 15 Metern über das Gehäuse (33.). Und wieder patzt die Defensive: Harder trifft, weil Teigl flanken lässt und Hoheneder wie Coltorti den Ball falsch einschätzen (36.).
Diese Leistung kann Zorniger nicht gefallen. Mit dem Pausenpfiff bittet der Coach seine Mannen an der Seitenlinie zum Beschwörungskreis. Hilft nichts. Kaum hat die zweite Halbzeit begonnen, lassen sich die Rot-Weißen wieder auskontern. Teigl macht keine gute Figur. Harder markiert das 3:1 (48.). Desaströs. Zorniger wechselt den Außenverteidiger sofort aus. Jung kommt, Heidinger rutscht auf Rechtsaußen.

Die Rasenballer werfen in der Not alles in die Waagschale, was geht. Heidinger, Sebastian und Jung unternehmen gewagte Ausflüge in die gegnerische Hälfte, während Hoheneder hinten notdürftig absichert. Alles oder nichts.

Weil die Borussia kompakt steht, springen trotz Risiko-Fußball kaum gefährliche Torchancen heraus. Röttger setzt einen 22-Meter-Freistoß weit über das Tor (70.). Für den BVB ergeben sich Räume zum Kontern. Kefkir hat den vierten Treffer auf dem Fuß, verpasst das Tor um Haaresbreite (76.).

Die Leipziger geben sich noch nicht geschlagen. Frahn verkürzt in der 80. Minute auf 2:3. Dann sieht Heidinger, der samt Ball über links fast bis Strafraumhöhe angerauscht ist, … – ja wen eigentlich? Die lange Flanke landet direkt in den Maschen. Ein Wahnsinnstor (84.). RB Leipzig ist zurück im Spiel.

Noch ist nicht Feierabend. Die Leipziger wollen den Dreier. Dortmund auch. Duksch verzieht aus 20 Metern (87.). Heidinger setzt einen Abschluss aus 15 Metern über halblinker Position über das Gehäuse (88.). Frahn verpasst in der Nachspielzeit nach einem wunderbar herausgespielten Angriff den Hattrick (90.+1).

Die Messestädter müssen sich am Ende mit einem Punkt begnügen, erobern aber den direkten Aufstiegsplatz zurück. Nächsten Samstag ist Aufstiegsgipfel angesagt. Die Rasenballer erwarten im Zentralstadion Darmstadt 98 (Anstoß: 14 Uhr).
RB Leipzig:
Coltorti – Teigl (50. Jung), Hoheneder, Sebastian, Heidinger – Kimmich, Demme, Fandrich (50. Röttger )- Kaiser – Poulsen, Frahn (C)

Ersatzbank:
Bellot, Sumusalo, Franke, Willers, Jung, Röttger, Palacios

Nicht im Kader:
Domaschke, Müller, Ernst, Thomalla, Luge, Morys

Borussia Dortmund II:
Alomerovic – Meißner, Hornschuh (C), Sarr, Nothnagel – Nyarko, Treude – Jordanov, Harder, Kefik – Ducksch

Tore:
0:1 Frahn (18.), 1:1 Treude (32.), 2:1 Harder (36.), 3:1 Harder (48.)

Gelbe Karten:
Duksch | Hoheneder

Schiedsrichter:
Tobias Reichel (Sindelfingen)

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