Hart gekämpft, trotzdem kein Tor. So lautet die Bilanz der letzten RB-Auswärtsreise in diesem Jahr. Bei Preußen Münster mussten sich die Leipziger mit einem Remis begnügen. RB-Trainer Alexander Zorniger musste mit Fabian Franke (Jochbein-Bruch) einen weiteren Ausfall kompensieren. Kapitän Daniel Frahn kehrte dafür genesen zurück auf den Platz - und verdrängte André Luge aus der Startformation. Dominik Kaiser, wegen einer Grippe angeschlagen, nur auf der Bank.
Bei nasskaltem Wetter liefern sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Aber: Die Rasenballer sind erkennbar die abgeklärtere, die coolere Mannschaft. Die Leipziger ziehen ein ums andere Mal das Tempo an und suchen die steilen Pässe in die Vertikale. Die Folge: Das Spiel findet überwiegend in der Münsteraner Hälfte statt.
Erste Chance nach 13 Minuten: Thomalla hämmert einen Freistoß aus 23 Metern in die Mauer. Der Ball bleibt bei Ernst hängen, der aus der Drehung knapp links verfehlt. Dann ein Schockmoment: Grote bekommt beinahe im Torraum eine gute Hereingabe von Truckenbrod zu fassen. Mit dem Fuß erwischt er RB-Keeper Domaschke, der sich auf den Ball geworfen hat. Der Schlussmann kann zum Glück weitermachen (20.).
RB liefert im ersten Durchgang ein gutes Drittliga-Spiel ab. Poulsen legt am Sechzehner in die Mitte auf Frahn, der die Abwehrreihe überläuft. Der Kapitän scheitert im 1-zu-1 an Keeper Masuch, schlenzt den Ball rechts vorbei (28.). Minuten später verzweifelt Kimmich im Strafraum an Münsters Defensive (32.). Ein abgefälschter Schuss von Frahn landet hinter dem Gehäuse (38.).
Direkt nach der Pause versuchen die Westfalen druckvoll, das Zepter an sich zu reißen. Die Preußen finden jedoch keinen Zugriff, erspielen sich mehr Ballverluste als Torchancen. Die Leipziger bleiben ihrem Power-Fußball treu. Frahn stürmt beim Konter nach vorn, schiebt das Leder in die Gasse zu Röttger (kam 57. für Fandrich). Der Mittelfeldspieler schießt links-unten vorbei (58.).
Münster dreht den Spieß um. Taylor muss nach einem Gegenstoß eigentlich nur noch einschieben. Warum er den Ball nicht trifft, weiß wohl nur er selbst (60.). Was auffällt: Der SCP kommt in der 2. Hälfte zu mehr Spielanteilen.
Die Rasenballer haben zwar weiter mehr vom Spiel, sind jetzt aber auch öfters in der Defensive gefordert. Insbesondere Stoßstürmer Taylor hält die Innenverteidiger Willers und Hoheneder auf Trab. Je länger die Partie dauert, desto härter wird sie geführt. 6.787 Zuschauer sehen in der Schlussphase jede Menge rüder Zweikämpfe.
Die Spieler leisten sich jetzt viele kleine Fehler. Torchancen gab’s auch: Taylor verpasst wenige Meter vor dem Tor eine gute Hereingabe (86.). Ein Kaiser-Freistoß aus 30 Metern findet keinen Abnehmer (90.). Das Match endet torlos.
Die Westfalen belohnen sich für einen harten Fight. Die Leipziger werden mit der mangelhaften Chancen-Verwertung in Halbzeit 1 hadern. Nächsten Samstag bittet RB den Halleschen FC zum mitteldeutschen Derby (Anstoß: 14 Uhr).
RB Leipzig:
RB Leipzig: Domaschke – Müller, Willers, Hoheneder, Heidinger – Kimmich (72. Kaiser), Ernst, Fandrich (52. Röttger) – Poulsen, Frahn (C), Thomalla (82. Luge)
Preußen Münster:
Masuch – Riedel, Scherder, Schmidt, Hergesell – Truckenbrod, Bischoff – Siegert (63. Kara), Piossek (90.+1 Schöneberg), Grote – Taylor (86. Krohne)
Gelbe Karten:
Grote, Bischoff | Fandrich, Kimmich, Willers
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