Mit einem letztlich gerechten 3:3-Unentschieden im Gepäck, kehrten die FFV-Fußballerinen am Sonntag vom Tabellennachbarn 1.FC Lübars zurück. Dabei bewiesen die Leipzigerinnen einmal mehr großen Kampfgeist und ließen sich vom 2:0- und 3:2-Rückstand nicht entmutigen. "Ich hatte bei der Mannschaft immer das Gefühl, dass die Moral da ist, das Spiel rumzubiegen.", sah Trainer Hendrik Rudolph den Trend der letzten Wochen bestätigt.
Durch vier verletzte Spielerinnen reduzierte sich der nicht gerade üppige Kader des FFV schon im Vorfeld. Torfrau Lisa-Marie Weinert (Finger gebrochen), Anne Heller (Rücken), Florin Wagner (Kniescheibe) und Michelle Förster (Bänderdehnung) konnten gegen den Hertha-Kooperationspartner Lübars gar nicht erst auflaufen. Dafür stand Natalie Horn erstmal in der Startelf und durfte die Partie auf dem Feld fast bis zum Ende auskosten. “Sie hat ihre Sache gut gemacht.”, lobte Coach Rudolph.
Die Leipzigerinnen erwischten in der Hauptstadt sogar den besseren Start. Christin Janitzki (9.), Christina Nauesse (11.) und Sarah Gäbler (13.) ließen allerdings gute Chancen zur Führung aus. Die Gastgeber waren da effektiver. Bei einem Freistoß in der 18. Minute nutzte Madeleine Wojtecki im Leipziger Strafraum ihre Lufthoheit und köpfte zum 1:0 ein. Die ehemalige Unionerin legte sieben Minuten später noch einen nach, als die Leipziger Abseitsfalle ins Leere schnappte (2:0/ 25.).
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Der FFV ließ sich nicht schocken, zeigte genau die richtige Reaktion. Nach einer reichlichen halben Stunde schnappte sich Sarah Gäbler den Ball, marschierte über das halbe Spielfeld und versenkte die Kugel zum 2:1-Anschlusstreffer (31.). Mit diesem Zwischenstand ging es in die Pause, weil eine weitere Lübars-Chance nur an der Torlatte endete.
Leipzig zunächst unverändert, brachte den Willen zum Punkt mit aus der Kabine. “Die Chemie ist stimmig, die peitschen sich gegenseitig hoch.”, stellte Hendrik Rudolph zufrieden fest. Minute 61: Angelina Lübcke schickt Christina Nauesse mit einem feinen Pass in die Tiefe. “Checker” tanzt Torhüterin Cordula Busack aus und schiebt den Ball aus leicht spitzem Winkel in die Maschen. Ausgleich, 2:2!
Lisa Reichenbach und Sarah Gäbler hatten kurz darauf die Führung auf dem Fuß, kamen gegen Busack aber nicht durch. Und dann war es wieder ein Freistoß, der den FFV um den Lohn seiner Mühen zu bringen drohte. Nicole Hansen traf per Kopf zum 3:2 für Lübars (75.). In der Schlussviertelstunde hätte sich Natalie Horn fast für ihren längsten Einsatz der Saison standesgemäß bedankt, aber bei ihrer guten Möglichkeit geriet sie in Rückenlage und jagte das Leder über das leere Tor. Der Punkt wurde trotzdem sichergestellt. Drei Minuten vor Ultimo packt Lübars im eigenen Strafraum die Sense aus, Lübcke fällt, Elfmeter! Lysann Schneider lässt sich die Chance nicht nehmen und erzielt vom Punkt ihr erstes Tor nach Rückkehr ins Bundesliga-Team. 3:3, der Endstand.
“Wenn man die Mathematik bemüht, war es eher ein verlorener Punkt. In Anbetracht des Spielverlaufs ist es aber eher ein gewonnener Punkt.”, wägte Coach Hendrik Rudolph die Vor- und Nachteile des erzielten Resultats gegeneinander ab. Sein Team verbleibt damit vorerst auf Platz 10 der Tabelle und hat am Sonntag in heimischen Gefilden gegen Werder Bremen (mit 2 Siegen und 3 Niederlagen gestartet) die Gelegenheit, weiter nach oben zu klettern (Anstoß 14 Uhr).
1.FC Lübars vs. FFV Leipzig 3:3 (2:1)
2. Bundesliga, Frauen, 5. Spieltag
1.FC Lübars: Busack – Rösler, Schäfer, Dey, Sedlackova, Racz, Behrends (80. Anane), Hansen, Wojtecki (90. Grosch), Toth, Fechner. Trainer: Jürgen Franz.
FFV Leipzig: Schumann – Görner, Janitzki, Birne, Lübcke, Herrmann (63. Schneider), Pfretzschner, Horn (88. Rudenko), Gäbler, Reichenbach, Nauesse. Trainer: Hendrik Rudolph.
Torfolge: 1:0 Wojtecki (18.), 2:0 Wojtecki (25.), 2:1 Gäbler (31.), 2:2 Nauesse (61.), 3:2 Hansen (75.), 3:3 Schneider (87./ Foulelfmeter), Schiedsrichterin: Svenja Pleuß (Schwarme), Gelbe Karten: Busack (Lübars), Horn (FFV). Zuschauer: 122 in Berlin.
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