RB Leipzig hat am Samstag das Sachsen-Duell beim Chemnitzer FC mit 3:1 (2:1) verloren. In einer kampfbetonten Partie lagen die Himmelblauen bereits nach 19 Minuten mit 2:0 in Führung. Thomalla konnte zwar Minuten später verkürzen (23), doch die Leipziger strahlten über weite Strecken keine Torgefahr aus. Semmer machte in der 86. Minute alles klar.
RB-Trainer Alexander Zorniger baute sein Team nach der dürftigen Vorstellung gegen Unterhaching marginal um. Yussuf Poulsen flog aus disziplinarischen Gründen kurzfristig aus dem Kader. Des einen Leid ist des anderen Freud’. Denis Thomalla bekam die Chance in der Startelf. Gut 2.000 Schlachtenbummler folgten RB in die Stadt der Moderne. Schönen Fußball bekommen sie heute nicht zu sehen. Beide Teams spielen kampfbetonten Brechstangen-Fußball.
Die Rasenballer verschlafen die Anfangsphase. Fink spielt auf links. Da läuft Garbuschewski, der sein Glück probiert. Coltorti lässt abprallen, Mauersberger steht goldrichtig. 1:0 für die Gastgeber (17.). Zwei Minuten später: Indirekter Freistoß für Chemnitz auf Höhe des Mittelkreises. Im Mittelfeld passt die Zuordnung nicht. Ein langer Ball landet im Lauf von Garbuschewski, der die RB-Abwehr düpiert und Coltorti überlupft. Keine zwanzig Minuten auf der Uhr und der Tabellen-Zweite liegt 0:2 hinten.
Zorniger reagiert sofort, bringt Sebastian für den bis dahin glücklosen Jung. Und sein Team findet eine Antwort. Thomalla steigt nach einer Ecke hoch, findet den Ball und köpft gegen den Lauf von CFC-Keeper Pentke in die Maschen (24).
Tatsächlich wirkt die Partie jetzt ausgeglichen. Leipzig kommt nach Eckbällen zu sehenswerten Gelegenheiten (33., 44.). Vielversprechend auch ein Distanzschuss Heidingers, den Pentke mit einer klasse Parade ins Toraus lenkt (45.). Für Chemnitz hämmert Fink den Ball an die Unterkante der Latte. Coltori war da schon geschlagen (35.). Der Chance war ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung vorausgegangen.
Die Himmelblauen beginnen die zweite Hälfte mit einer Duftmarke. Garbuschewski setzt einen 30-Meter-Freistoß wenige Meter neben Coltortis Kasten (46.). Frahn steht samt Ball frei vor Pentke, wird aber zu sehr bedrängt, um zu verwandeln (50.). Wieder wird die RB-Abwehr von einem hohen Ball überspielt. Förster kommt zum Abschluss, vergibt aber, weil die Innenverteidiger zur Stelle sind (51.). Coltorti pariert einen Freistoß von links aus 20 Metern (59.).
Leipzig erhöht seine Offensivbemühungen. Zorniger versucht seiner Mannschaft durch Einwechslungen von Morys (61./für Kimmich) und Röttger (73./für Kammlott) mehr Attraktivität zu verleihen. Dies gelingt nur bedingt, denn brandgefährliche RB-Chancen genießen weiter Seltenheitswert.
Chemnitz bleibt die überzeugendere Mannschaft. In der 75. Minute hat Garbuschewski im Eins-zu-Eins-Duell mit Coltorti das 3:1 auf dem Fuß, doch der Schlussmann beweist Nerven. Der Treffer wäre verdient gewesen. Die Leipziger strahlen heute so viel Gefahr aus wie eine handzahme Schafsherde.
Die überfällige Quittung gibt’s in der 86. Minute. Die Chemnitzer kontern, Semmer steht mit dem Ball allein vor Coltorti und schiebt am Keeper vorbei ein. Die Vorentscheidung in einem Spiel, in dem die Gäste über weite Strecken mit den Gedanken wohl woanders gewesen sind.
Weil die 3. Liga derzeit ein Tagesgeschäft ist, rutschen die Messestädter in der Tabelle nur um einen Rang nach hinten. Nächsten Samstag empfangen die Rasenballer die U23 von Borussia Dortmund (Anstoß: 14 Uhr).
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