Viel los im Umfeld des 1. FC Lok: Am Freitag stellte der Club Einsiedler als neuen Sponsor und einen Altbekannten als neuen Caterer vor. Über 80 Fans brachten am Samstag das Stadion auf Vordermann während die Regionalliga-Fußballer 7:1 beim Verbandsligisten Lok Stendal siegten. Torschütze war auch ein hoffnungsvoller Probespieler.
Arbeitsteilung in Probstheida: Während die Männermannschaft schon 9 Uhr zum Testspiel nach Stendal aufbrach, sammelten sich über 80 Fans, um aus ihrem “Bruno” auch wieder ein echtes Stadion zu machen. “Dass so viele kommen, war nicht abzusehen”, so Vorstandssprecher René Gruschka. Aber gut für Lok, dass so viele da waren. Seit dem der Bund Arbeitsmarktmaßnahmen wie Kommunal-Kombi und die 1-Euro-Jobs gestrichen hat, wuchert Unkraut ungehindert durchs Stadion. Früher hatte Lok 35 Mitarbeiter, die sich über eine Maßnahme auf dem zweiten Arbeitsmarkt im Stadion betätigt haben. Jetzt ist der Platzwart mit dem Gelände, das neben dem Stadion sieben Trainingsplätze umfasst, allein.
Vor zwei Wochen hatte der Verein deshalb schon zwei Ziegen und ein Schaf vom Bürgerverein Probstheida bekommen, die sich um das Unkraut kümmern sollten. Bisher mit mäßigem Erfolg. “Umso wichtiger ist daher dieser Arbeitseinsatz, bei dem uns wieder so viele Fans unterstützt haben”, so Gruschka glücklich. Unter ihnen waren auch Stadionsprecher Mirko Linke und Ronny Richter, Sturmtank der ersten Stunde. Richter kümmerte sich drei Stunden um das Unkraut im Gästeblock. Nach sechs Stunden waren die größten Unkrautflächen beseitigt und das Stadion nun zumindest für die Saisoneröffnung am kommenden Samstag und das Freundschaftsspiel gegen Schalke 04 am übernächsten Montag in einem annehmbaren Zustand.
Dann wird es in Probstheida auch erstmals Einsiedler in die Bierbecher geben. Für ein Jahr wird das Bier aus Chemnitz im Stadion ausgeschenkt. Loks ehrenamtlicher Sponsorenbeauftragter Stephan Guth frohlockt: “Wir freuen uns sehr über das außerordentliche Engagement von Einsiedler beim 1. FC Lok. Dieser gut dotierte Vertrag zeigt das Vertrauen in unseren traditionsreichen Fußballklub durch eine regionale Marke.” Großes Vertrauen in seine Fähigkeiten als Gastronom hat auch Ex-Lok-Spieler Markus Saalbach. Der 29-Jährige, der schon das Dunkelrestaurant in der Pfaffendorfer Straße betreibt, übernimmt ab dieser Saison das Club-Casino und das komplette Catering an den Spieltagen.
Er soll zukünftig auch die Regionalliga-Mannschaft verpflegen. Diese schaffte am Samstag-Nachmittag einen 7:1-(3:1) Sieg beim Verbandsligisten Lok Stendal. In einem Pflichtspiel waren beide Vereine zuletzt im Jahr 2000 aufeinander getroffen. Damals siegte Lok 3:0. Allerdings offenbarten die Probstheidaer in der ersten Halbzeit wieder Schwächen in der Defensive. “Die ersten 25 Minuten waren naiv. So kann man defensiv nicht spielen”, ärgerte sich Hänsel, der ein Spiel ohne Gegentor gefordert hatte. “Trotzdem haben wir einen guten Schritt nach vorn gemacht. Offensiv war es streckenweise richtiger guter Fußball, für den wir diesmal auch mit Toren belohnt wurden.” So trafen Engler und Rolleder jeweils zweimal, dazu Trojandt und Muwanga sowie Probespieler Jorgo Nika.
Der 19-Jährige Kanadier spielte die vergangenen Tage bei Lok vor und machte einen richtig guten Eindruck. “Er spielt körperbetont, ist kopfballstark, hat eine gute Ballbehandlung. Ich hoffe, wir können ihn ausleihen”, so Hänsel, dessen Mannschaftsbudget ausgeschöpft ist. Ist die Verletzung von Marco Lapenna nicht so schlimm, soll der Kanadier geholt werden. Das Ergebnis des MRT wird Montag erwartet. Den Tipp hat er vom Trainer von Braunschweigs U23 Henning Bürger bekommen, der Nika als A-Jugendlichen schon einige Male im Kader seines Teams hatte. “Doch durch den Bundesliga-Aufstieg sind die Anforderungen gestiegen, trotzdem sieht man ihn als hoffnungsvolles Talent und ist gesprächsbereit.” Nika würde in Probstheida jedenfalls ein gesäubertes Stadion betreten.
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