Regionalligist RB Leipzig hat große Pläne. Im Spätherbst sollen auf dem Gelände des Trainingszentrums am Cottaweg die Bagger anrollen. Investor Red Bull lässt am Elsterbecken ein hochmodernes Leistungszentrum errichten. Die Profis möchten morgen in Cottbus ihr Ticket für die Drittliga-Relegation lösen. "Das Bauprojekt vereint alle sportlichen Bereiche von RB Leipzig", schwärmt Geschäftsführer Ulrich Wolter am Freitag den 3. Mai vor versammelter Presse.
Von den Nachwuchskickern der U8 bis zu den Profis sollen ab Sommer 2015 alle rot-weißen Sportler unter einem Dach trainieren. Auf 13.500 Quadratmetern ensteht für die ambitionierten Kicker ein Wohlfühlparadies. Die Spieler dürfen sich auf Kraft- und Massageräume, Turnhalle und Laufbahn freuen. 50 Talente können nebst Betreuerehepaar im hauseigenen Internat wohnen. Zurzeit residieren die auswärtigen Junioren in Gastfamilien und der Sportschule Abtnaundorf. Die Profis erhalten private Ruheräume, in denen sie sich vor und nach dem Training entspannen können. Für die Presse entsteht ein modernes Medienzentrum. Geparkt wird in der Tiefgarage mit 50 Stellplätzen. Geplant ist außerdem ein Fan- und Eltern-Café
Die Geschäftsstelle bleibt dagegen in der City, im Schrödterhaus am Neumarkt. “Um RB Leipzig in der Innenstadt ein Gesicht zu verleihen”, erklärt Wolter. In zwei Wochen möchten die Rasenballer dort ihren ersten Fanshop eröffnen. Die RB-Supporter erhalten am Cottaweg eine Tribüne. Wo heute die Umkleidecontainer stehen, sollen 1.000 überdachte Sitzplätze errichtet werden. Die alljährlichen Testspielausflüge nach Grimma (Landkreis Leipzig) sollen in zwei Jahren der Vergangenheit angehören.
Das “Trainingsstadion” soll allerdings keine Heimat der U23 werden. Für die RB-Bubis, die perspektivisch mindestens in der Regionalliga antreten sollen, plant der Verein eine eigene Arena. “Die Nordanlage ist eine Option für uns, um dort gemeinsam mit den Leichtathleten etwas zu schaffen”, verrät Wolter. Angedacht ist eine Lösung mit ausfahrbaren Tribünen, wie sie in der Arena vorhanden sind. Bei Fußballspielen würden die Zuschauer teils über der Laufbahn sitzen. Möchten die Leichtathleten das Rund für Training und Wettkampf nutzen, werden die vordersten Reihen einfach eingezogen. Moderne Technik macht’s möglich.
Von den Baumaßnahmen könnten sächsische Unternehmen profitieren. Weil Red Bull die 35 Millionen Euro Baukosten aus eigener Tasche finanziert, ist kein europaweites Vergabeverfahren nötig. Fest steht bereits, dass die Bauleitung in den Händen der konzerneigenen Bull Bau GmbH liegen wird. Der Entwurf stammt aus den Federn der Architekten von SHA Scheffler Helbich, die bereits das BVB-Trainingszentrum und die Haupttribüne des Hamburger Millerntor-Stadions geplant hatten. Die Dortmunder konnten in einem Wettbewerb fünf Konkurrenten ausstechen.
Die Baupläne gefallen auch Alexander Zorniger. “Es sieht ganz nett aus”, findet der RB-Coach. Und scherzt: “Beim Cheftrainer ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass er es noch zu sehen bekommt.” Idealerweise steigt sein Team pünktlich zur Eröffnung in die Bundesliga auf. Ein Sieg am Samstag, 4. Mai bei der Reserve von Zweitligist Cottbus (Anstoß: 13:30 Uhr) wäre ein erster Schritt auf dem weiten Weg Richtung erste Liga. Fahren die Leipziger einen “Dreier” ein, stünden sie so gut wie in der Aufstiegsrelegation. Patzt nebenbei Konkurrent CZ Jena, wäre ihnen die Ost-Meisterschaft nicht mehr zu nehmen.
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In der Liga stehen die Lausitzer mit dem Rücken zur Wand. Der Fünfzehnte braucht dringend Zählbares, um die Klasse zu halten. “Respekt vor dem Gegner ist eine gute Ausgangsvoraussetzung, um seine Leistung auf den Platz zu bringen”, weiß Zorniger.
Personelles: Judt fällt aus (Zerrung). Für ihn rückt Kocin oder Schinke in die Startformation. Koronkiewicz befindet sich im Aufbautraining. Tim Sebastian hat seine OP gut überstanden und träumt von einem Einsatz nächsten Mittwoch beim Leipziger Derby.
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