Nach Geschäftsführer Clemens Jung und Schatzmeister Jens Kesseler wird auch Pressesprecher Carsten Muschalle den 1. FC Lok Leipzig verlassen. Er lehnte einen neuen Vertrag in einer anderen Position ab. Derweil kommt wohl wieder Bewegung in den Spielerkader der Probstheidaer.
So langsam sollte es dem nur noch dreiköpfigen Präsidium des 1. FC Lok zu denken geben. Nach Geschäftsführer Clemens Jung und Schatzmeister Jens Kesseler wird auch Carsten Muschalle – bisher verantwortlich für Marketing, Vertrieb, Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit – den Verein verlassen. Muschalle, dessen Vertrag am 30.6.2012 auslief, zu den Gründen: “Der Verein kam erst in den letzten Wochen mit einem neuen Angebot auf mich zu. Das konnte ich allerdings zu den vorgeschlagenen Konditionen nicht annehmen.” Zu den Details mochte er sich nicht äußern, sagte nur: “Es ist sehr schade, ich hätte gern weitergemacht, aber nicht unter diesen Umständen.”
Der Verein hat nun das nächste große Loch zu füllen. Derzeit gibt es keinen Ansprechpartner bei Finanzfragen, niemanden, der die Geschäftsstellenmitarbeiter anleitet und im operativen Verwaltungsgeschäft Entscheidungen treffen kann und auch niemanden mehr, der im Namen des Vereins Sponsorenverträge aushandeln darf. Die Pressearbeit soll Martin Scholz, bisher zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesliga-Frauen, übernehmen, aber auch er besitzt bisher keinen Vertrag.
Muschalles Ausscheiden setzt die vom Ex-Schatzmeister kritisierten strukturellen Defizite im Verein fort. Kesseler hatte seinen Rückzug auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag damit begründet, dass er ein ehrenamtliches Engagement mit dem riesigen Arbeitsaufwand nicht mit seiner Steuerkanzlei vereinbaren kann. Der Verein bräuchte einen Geschäftsführer, der eine Vielzahl der Aufgaben erledige. Weil Geschäftsführer Clemens Jung allerdings nach dreimonatiger ehrenamtlicher Tätigkeit keinen Vertrag erhielt, hört nun auch Kesseler nach nur acht Monaten wieder auf.
Bewegung kommt auch in den Regionalliga-Kader. Linksbeiner Benjamin Knaack hat sich am Montag entschieden, das Vertragsangebot des FCL nicht zu unterschreiben. “Er hat dem Trainer und mir mitgeteilt, dass er denkt, dass er bei diesen intensiven Trainingseinheiten nicht dauerhaft mithalten kann”, erklärte Teammanager Kubald. Nach dem Weggang von Linksverteidiger Tino Schulze und der Absage des fest von der zweiten Mannschaft des Halleschen FC eingeplanten Knaack, hat Lok nun ein Problem auf links. “Das kriegen wir aber gelöst”, ist sich Kubald sicher. Derzeit trainieren drei Kicker bei Neu-Trainer Marco Rose vor, unter anderem Andy Wendschuch, bisher Mittelfeldspieler bei Budissa Bautzen und davor bei Erzgebirge Aue II. Andreas Streubel, vor der vergangenen Saison vom FC Grimma gekommen, wird den Verein dagegen verlassen und sich wohl wieder seinem Ex-Verein anschließen.
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