Die Uni-Riesen machten am Samstag vor knapp 500 Zuschauern in der Arena den Rückstand der 81:93-Niederlage in Wedel zwar nicht wett, darauf kommt es in den Playoffs aber auch gar nicht an. Hier zählt nur Sieg oder Niederlage - und mit dem hart erkämpften 73:70-Erfolg der Leipziger, geht die Serie nun ins dritte Spiel, welches am Dienstag wiederum in Wedel ausgetragen wird.

Zu Beginn des zweiten Playoff-Spiels gegen den SC Rist Wedel ließen die Uni-Riesen noch etwas Souveränität vermissen. Die Männer von Coach Martin Scholz lagen zunächst zurück. Bis Magnus Heinrich, der für den an der Hand verletzten André Spalke in der Leipziger Starting-Five stand, die ersten beiden Punkte für die Gastgeber gelangen, gingen knapp anderthalb Minuten ins Land. Trotz erneuten Rückstandes (2:5/ 4:7), spielten sich die Uni-Riesen mit dem 8:7 die erste kleine Führung heraus, die sie Mitte des ersten Viertels sogar auf 14:9 ausbauen konnten. Da Wedel danach aber sehr erfolgreich verteidigte, gingen die Leipziger dennoch mit einem Rückstand von 14:16 in die erste Viertelpause.

Ein Trend setzte sich im zweiten Viertel allerdings fort: Beide Mannschaften hatten in der ersten Spielhälfte wenig Wurfglück. Wedel versenkte immerhin noch rund 40 Prozent seiner Würfe, während die Leipziger nicht mal ein Drittel ihrer Versuche in Punkte ummünzen konnten. Dazu muss man wissen, dass die Trainer meist erst dann wirklich glücklich mit ihrer Mannschaft sind, wenn etwa die Hälfte der Würfe sitzt. Von dieser Quote waren beide Teams noch weit entfernt, gingen mit einem 30:30-Unentschieden in die Halbzeitpause.
Allerdings trug Leipzig die Last der meisten Fouls mit sich herum – bereits vier gingen auf das Konto von Kapitän Jorge Schmidt, der damit in Hälfte zwei öfter mal mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen musste und letztlich nach seinem fünften Foul gänzlich ausschied. “Es war bitter, schon in der ersten Halbzeit vier Fouls zu kassieren. Aber es war auch klar: Dieses Spiel holen wir nur über eine harte Verteidigung.”, so der 28-Jährige.

Auch im dritten Viertel konnten die Uni-Riesen ihre Schwächen bei den Korblegern nicht abschütteln. Glück für Leipzig, dass auch Wedel im Angriff einige Fehler produzierte – wie Fußfehler oder das zu lange Verweilen in der Zone. Dennoch lagen die Gäste zur letzten Pause mit 50:55 vorn.

Leipzig musste also etwas tun, und so entwickelte sich die Partie endlich zu dem spannenden Playoff-Knaller, der im Vorfeld in Aussicht gestellt worden war: Wechselnde Führungen, Kampfeswille und ein Publikum, das begeistert mitgeht. Es hatte auch allen Grund dazu, denn bis unmittelbar vor dem Ende war völlig unklar, welches der beiden Teams das Feld als Sieger verlassen würde. Kaum einen hätte es gewundert, wenn zur Entscheidungsfindung – wie im ersten Spiel – erneut eine Extra-Time hätte drangehängt werden müssen, denn der Spielstand oszillierte beständig um das Remis.

Als Chris Flores gut eine Minute vor der Schlusssirene zum 71:70 traf und damit die Führung zurück nach Leipzig holte, hätte Jaroslav Tyrna mit seinen beiden anschließenden Freiwürfen für etwas Entspannung im Nervenkostüm der Gastgeber sorgen können. Doch er versemmelte beide Versuche. So mussten es eine starke Abwehrleistung und wieder Flores richten, der 19 Sekunden vor dem Ende aus der Halbdistanz zum 73:70 traf und damit den vielumjubelten Endstand herstellte.

“Wir wollten Diante Watkins stoppen, das ist uns auch im Vergleich zum ersten Spiel gelungen.”, verriet Leipzigs Trainer Scholz die Aufgabe, mit der er sein Team auf die Platte geschickt hatte. Watkins hatte im ersten Spiel ganze 29 Punkte für Wedel produziert – diesmal waren es derer nur zwölf. Einen großen Anteil zum Gelingen diese Plans attestierte Scholz Marek Krajewski, der bereits im Laufe des ersten Viertels zum Einsatz kam. “Natürlich fährt er nun am Dienstag mit nach Wedel.”, honoriert der Coach die gute Leistung des 18-jährigen Talents. Dort kann Krajewski dabei helfen, seine Uni-Riesen mit einem Sieg in die nächste Playoff-Runde zu bringen. Spielbeginn ist um 20 Uhr.
Die Statistik zum Spiel:
www.diejungeliga.de/scouting…

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Jan Kaefer über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar