Er prägte eine kleine Ära bei den Uni-Riesen Leipzig, dann musste Dimitris Polychroniadis plötzlich gehen. Nun wird der Grieche seinen Ex-Club überholen und mit seinem neuen Verein, den Solarto Eagles Magdeburg in die Pro A aufsteigen - dorthin, wo der USC im letzten Jahr scheiterte. Der leidenschaftliche Basketball-Trainer im Interview über Versagensangst, sein Verhältnis zu den Uni-Riesen und die anstehende Basketball-EM.
Herr Polychroniadis, Ihr derzeitiger Club, die BBC Solarto Eagles Magdeburg, spielt dank einer Wildcard kommende Saison in der Pro A. Letzte Saison sind sie Zweiter der Regionalliga Nord geworden. Woraus speist sich der Wunsch, eine Liga zu überspringen?
Aus Regionalliga-Strukturen, die in den letzten Jahren gewachsen sind, aus einer erfolgreichen Saison 2012/ 2013 mit dem knapp verpassten Aufstieg, die Lust auf mehr gemacht hat, aus der Sponsoren- und Infrastruktur, wie beispielsweise der Getec-Arena, unserer Heimspielstätte.
Ihr Ex-Club, die Uni-Riesen Leipzig, ist erst vergangenes Jahr nach einer Wildcard von der Pro B in die Pro A gewechselt und gescheitert. Nun stehen die Basketballer vor einem Neuaufbau. Haben Sie nicht Angst, dass Ihnen das auch passieren könnte?
Angst ist im Sport verboten! Manchmal kommen Chancen nur einmal im Leben. Man muss von den Fehlern anderer lernen.
Verfolgen Sie die Geschehnisse bei den Uni-Riesen noch und wenn ja, wie ist Ihre Meinung?
Ich kriege ab und zu was mit und natürlich lese ich die Pressemitteilungen der Uni-Riesen. Meine Meinung ist seit Mai 2012 nicht relevant für die Öffentlichkeit.
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Wie bewerten Sie bisher die Zeit in Magdeburg. Haben Sie die gesteckten Ziele erreicht, wie ist das Arbeiten bei den Eagles?
Der Anfang war schwer, weil ich erst dazukam, als die Vorbereitung lief und wir den Kader nicht vollständig hatten. Wir haben uns langsam entwickelt und die letzten 14 Spiele gewonnen, also die gesamte Rückrunde und den Pokal. Am Ende war es die erfolgreichste Saison in der 10-jährigen Vereinsgeschichte.
Die Stimmung im und um den Verein war riesig, positiv. Die Vereinsstrukturen waren schon letzte Saison in einigen Bereichen Pro-tauglich! Es gibt einige Menschen, die für den Verein viel tun und während der letzten Saison konnten noch einige dazu gewonnen werden, die mit Visionen in die Zukunft gehen. Insgesamt fühle ich mich in Magdeburg wohl und das Arbeiten macht Spaß. Überrascht war ich, als der neue Präsident, Herr Tolk, mir einen “mittelfristigen” 3-Jahres Vertrag angeboten hat. Trotz der erfolgreichen Saison habe ich zwar mit einem neuen Angebot gerechnet, aber nicht mit so einem. Deswegen möchte ich jetzt gerne dieses geschenkten Vertrauen mit weiteren Erfolgen “zurückzahlen”.
Vermissen Sie Leipzig? Wenigstens ein bisschen?
Bis Ende Juli habe ich in Leipzig gewohnt. Ich bin erst zum 1. August nach Magdeburg umgezogen. Hier habe ich eine sehr schöne Wohnung in der Stadtmitte. Leipzig ist nur eine Stunde weg und deswegen werde ich alle meine Freunde wieder sehen, egal wer wen besucht.
In einem Monat ist wieder Basketball-Europameisterschaft. Wie ich Sie kenne, haben Sie die Teams schon im Blick, die den Titel holen könnten. Wer wird Europameister?
Tja, dieses Mal bin ich nicht soweit, das muss ich nachholen. Griechenland wäre eine adäquate Antwort (lächelt). Oder? Dafür melde mich gerne wieder in zwei Wochen.
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