Die Hochwasser der letzten Tage insbesondere in Norddeutschland haben auch in der sächsischen Landestalsperrenverwaltung für Aufmerksamkeit gesorgt. „Das jüngste Hochwasser zeigt erneut: Ein wirksames und nachhaltiges Hochwasserrisikomanagement ist unverzichtbar und bleibt eine Generationenaufgabe“, erklärte am Montag, dem 8. Januar, der Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Eckehard Bielitz. Der diesmal aber auch besonders darauf hinwies, wie wichtig der Rückhalt von Hochwassern in der Landschaft ist.
Das hat die Arbeit der Landestalsperrenverwaltung (LTV) in den vergangenen Jahren schon spürbar verändert, nachdem infolge vom „Jahrhunderthochwasser“ von 2002 vor allem die Verstärkung des technischen Hochwasserschutzes im Mittelpunkt stand. Doch der ist teuer. Und vor allem schneidet er eben die Fließgewässer von ihren natürlichen Überschwemmungsgebieten ab.
Vorausschauende Planung ist jetzt geboten
So wie in der Leipziger Aue, wo jetzt fieberhaft daran gearbeitet wird, dem Auwald endlich wieder Zugang zu den Hochwassern der Flüsse zu geben.
Künftig soll für die LTV an den großen Fließgewässern der Fokus noch mehr auf den Rückhalt von Hochwasser in den Flussauen gelegt werden, um Hochwasserschäden zu vermindern.
„Das ist in unserem dicht besiedelten Bundesland natürlich nicht überall möglich. Deshalb ist es umso wichtiger, bisher freie Flächen in Überschwemmungsgebieten nicht weiter zu bebauen und zu versiegeln. Jeder Neubau in einem Hochwasserrisikogebiet ist ein neuer potenzieller Schaden bei möglichen künftigen Hochwassern“, sagte Bielitz. Die entsprechenden Hochwassergefahren- und -risikokarten lägen den Kommunen und Planern vor.
Wer die Leipziger Hochwassergefahrenkarten genauer betrachtet, sieht, dass in der Nordaue gleich mehrere Kleingartenanlagen mitten im Überschwemmungsgebiet der Weißen Elster und der Parthe angelegt wurden. Dasselbe trifft aber auch auf große Teile des Zoos zu, für die in den letzten Jahren schon verstärkte Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt werden mussten.
Und ziemlich erstaunlich ist, dass auch mehrere jüngere Wohnquartiere in Gohlis-Süd mitten im potenziellen Überschwemmungsgebiet liegen.
Fachkräftemangel macht sich auch hier bemerkbar
Die Renaturierung der Flussgebiete ist aber auch eine immer drängendere Pflicht für die LTV. Denn 2027 müsste auch Sachsen nachweisen, dass sich die Gewässerqualität an den Flüssen und Bächen des Landes deutlich verbessert hat.
Für die gezielte naturnahe Gewässerentwicklung im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie habe die Landestalsperrenverwaltung erste Konzepte fertiggestellt und arbeite derzeit an vielen weiteren, teilte die sächsische Wasserbehörde mit. Diese weisen – ähnlich wie die Hochwasserschutzkonzepte – gewässerspezifische Maßnahmen aus. Deren Umsetzung erfolge bereits intensiv und werde in den kommenden Jahren weiter verstärkt.
Im Jahr 2023 konnten trotz Fachkräftemangels einige wichtige große Baumaßnahmen planmäßig beendet werden.
„Allerdings hatte auch die Landestalsperrenverwaltung damit zu kämpfen, dass für offene Stellen in einigen Fällen keine geeigneten Fachkräfte gefunden werden konnten“, sagte Bienitz. „Umso mehr bedanke ich mich ausdrücklich bei unserer Belegschaft, dass sie alle Aufgaben der Landestalsperrenverwaltung termingerecht und in hoher Qualität bewältigt hat und dazu an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen im Einsatz war. Wir haben ein tolles Team in der Landestalsperrenverwaltung, dafür bin ich sehr dankbar.“
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