Die Dresdner Polizei hat sich zu den Vorwürfen geäußert, die die Berliner Politaktivistin Patsy l'Amour laLove am Mittwoch auf einem Szeneportal in die Welt gesetzt hatte. Demnach hätten die Ordnungshüter sie und ihren Begleiter im Stich gelassen, als sie von Sympathisanten der rechsextremen Bewegung vielfach angepöbelt und bedroht worden sei. Das Paar sah sich genötigt, in einem Hotel Schutz zu suchen.
Die Queer-Aktivistin hatte sich in den Abendstunden mit einem Freund in einen Bereich der Dresdner Innenstadt verlaufen, in dem sich vornehmlich PEGIDA-Anhänger aufgehalten haben. Aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes von l’Amour laLove sah sich das Paar Bedrohungen durch das deutschnationale Klientel ausgesetzt. Um 21:37 Uhr wählte die Aktivistin schließlich den Notruf.
“Ich schilderte schnell die Situation, die Frau vom Notruf meinte: ‚Tja, da können wir nix machen. Meinen Sie etwa, dass wir Sie abholen?’ Meine Frage, was wir tun sollen, beantwortete sie genervt mit einem ‚Was weiß denn ich?'” Das Paar suchte letztlich in die Lobby des Maritim-Hotels Schutz. Die Dresdner Polizei nimmt die Vorwürfe keineswegs auf die leichte Schulter. Die Behörde ließ nach Bekanntwerden der Vorwürfe das Notrufprotokoll auswerten.
“Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass der Inhalt nicht die Ausführungen widerspiegelt, wie sie in dem Bericht des Betroffenen geschildert werden”, teilte Polizeisprecher Marko Laske mit. Eine Notsituation sei der Disponentin im Lagezentrum nicht dargelegt worden und für die Beamtin auch nicht erkennbar gewesen. “Vielmehr hat uns der Betroffene vermittelt, dass die Polizei ein Auto schicken sollte, welches ihn von dem Ort wegbringt. Dies ist in dem Zusammenhang ausgeschlossen”, so Laske.
Der Pressesprecher betonte ausdrücklich, dass die Beamtinnen und Beamten im Lagezentrum jeden Notruf mit Sorgfalt aufnehmen und in einer Notsituation entsprechende Maßnahmen einleiten würden.
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Mein Kommentar zur Stellungnahme der Dresdner Polizei: Unheimlich…… glaubwürdig? lol