Bereits 16 Uhr ist eine erste erfreuliche Zahl zu lesen gewesen. Mit 44,1 Prozent hatten die Dresdner die Wahlbeteiligung der OBM-Wahl 2008 รผberschritten. Diese war am Ende bei 42,2 Prozent gelandet, die Siegerin der nachfolgenden Stichwahl damals hieร Helma Orosz (CDU). Da die Oberbรผrgermeisterin 2015 aus gesundheitlichen Grรผnden nicht mehr antrat, soll sie aus Sicht der CDU der amtierende Innenminister Sachsens, Markus Ulbig ersetzen. Doch vor dem ersten Wahlgang stand bereits fest: Leicht wรผrde es nicht und die Favoriten hieรen Eva-Maria Stange (SPD) und der Dresdner Interims-OBM Dirk Hilbert (FDP).
+++ 20:25 Uhr Was zu erwarten war: Markus Ulbig umgeht zweiten Wahlgang +++
Vorerst umgeht der amtierende Innenminister Sachsens nur den zweiten Wahlgang in Dresden. Markus Ulbig (CDU) wird im zweiten Wahlgang bei der Oberbรผrgermeisterwahl in Dresden nach Informationen des MDR nicht mehr antreten. Dies habe er am Abend in Dresden erklรคrt. Weiterhin mรถchte sich nach diesen Informationen am Montag die CDU entscheiden, ob sie den Kandidaten Dirk Hilbert (FDP) in vier Wochen beim zweiten Wahlgang am 5. Juli unterstรผtzt.
Ob das desastrรถse Ergebnis Ulbigs auch Auswirkungen auf seinen Verbleib im Innenministerium hat, bleibt offen. Gemeinsam haben ihn nunmehr sogar Tatjana Festerling und Stefan Vogel (AfD) bei den Prozenten bis auf einen Punkt fast eingeholt.

+++ 19:58 Uhr: 21.000 Dresdner fรผr Tatjana & die Frage nach Markus Ulbigs Entscheidung +++
439 von 445 Wahlkreisen in Dresden sind ausgezรคhlt, die Prozente bewegen sich nicht mehr wirklich. Wรคhrend am Ende eines fรผr ihn katastrophalen Wahlabends Markus Ulbig bei 15,4 Prozent landete und Eva-Maria Stange (SPD) und Dirk Hilbert (FDP) gemeinsam รผber 65 Prozent auf sich vereinigen konnten und nun als Favoriten am 5. Juli antreten werden, haben sich wie vorhergesagt, runde 15 Prozent der Dresdner fรผr einen Weg rechts der CDU entschieden.
Das mag einerseits am schwachen CDU-Kandidaten gelegen haben, welcher trotz eines Treffens mit PEGIDA und einer Hardlinerposition beim Thema Abschiebungen in Sachsen nicht wirklich in diesem Bereich punkten konnte. Das Anbiedern hat nichts genรผtzt, das sogenannte bรผrgerliche Lager findet sich nun eher beim derzeitigen Interims-Oberbรผrgermeister Dirk Hilbert und bei der Noch-Ministerin Eva-Maria Stange, hier unterstรผtzt durch die Linken und Grรผnen wieder.
Andererseits hat sich gezeigt, dass sich runde 21.000 Dresdner Wรคhler eine Oberbรผrgermeisterin vorstellen kรถnnen, fรผr die auch die scheinbar straffe Hand des Innenministers noch zu soft ist. 9,7 Prozent der Wรคhler in Dresden sprechen sich damit fรผr ein verschรคrftes Vorgehen gegen Asylbewerber aus und hรคtten kein Problem damit, eine Frau รผber ihre Stadt regieren zu lassen, welche darin keine Erfahrungen hat.
Das Ergebnis von Stange wiederum zeigt, wohin die Reise nun gehen kรถnnte. Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Wรคhrend Tatjana Festerling wohl weitermachen wird, kรถnnte angesichts der Chancenlosigkeit von Markus Ulbig hier ein Rรผckzug aus dem Wahlkampf folgen. Was wohl eher Hilbert als Stange nรผtzen und den zweiten Wahlgang am 5. Juli deutlich mit zusรคtzlicher Spannung versorgen kรถnnte. Was unterdessen mit Markus Ulbigs Position als Innenminister wird, ist derzeit ebenfalls noch unklar.
Bei Dirk Hilbert soll er laut SZ Online jedenfalls bereits angerufen und zum ersten Wahlgang gratuliert haben. Den Dresdnern insgesamt kann man heute keine Wahlmรผdigkeit attestieren. Mit knapp รผber 50 Prozent sind sie zumindest mehrheitlich im ersten Durchgang angetreten.
+++ 19:05 Uhr: Die Sache ist gelaufen +++
374 von 445 Wahlbezirken sind ausgezรคhlt. 19:05 Uhr ist die erste Wahl in Dresden damit entschieden. Eva-Maria Stange und Dirk Hilbert werden am 5. Juli in einer Stichwahl gegeneinander antreten, Markus Ulbig ist raus. Eine โStichwahlโ wird es sicher nicht im klassischen Sinne, da alle Kandidaten natรผrlich erneut antreten kรถnnen und der Sieger mit relativer Mehrheit gewinnt. Derzeit stehen die Aktien also gut fรผr Eva-Maria Stange, da sie im ersten Wahlgang fรผhrt. Ob die Unterlegenen dabeibleiben, bleibt abzuwarten. Darรผber werden die Kandidaten im Laufe des Abends sicherlich noch informieren. Zรถge sich beispielsweise Markus Ulbig zurรผck, kรถnnte dies Vorteile fรผr Dirk Hilbert ergeben.

+++ 19 Uhr: Der Trend verfestigt sich: Ulbig raus, Stange liegt vorn +++
Es war sicher nichts Gutes fรผr Markus Ulbig zu erwarten gewesen, aber langsam werden die Zahlen zu einer Quittung. Wรคhrend sich an der Spitze nach 303 von 445 Wahlbezirken Eva-Maria Stange und Dirk Hilbert klar abgesetzt haben, ist der amtierende Innenminister bei 16 Prozent. Dass er damit immer noch 5 Prozent vor der freien und von PEGIDA unterstรผtzten Kandidatin Tatjana Festerling liegt, ist angesichts der vorherigen Hausmacht seiner Parteikollegin Helma Orosz eher ein schlechter Witz. Apropos Witze: Die PEGIDA-Bewegung zeigt am heutigen Tag, dass sie eben wohl doch runde 10 Prozent der Dresdner Bevรถlkerung reprรคsentiert. Ein Umstand, der der Dresdner Politik weiter zu denken geben dรผrfte.

+++ 18:30 Uhr: Festerling รผber 10 Prozent, Markus Ulbig stรผrzt ab +++
Derzeit lรคuft die Wahl wie erwartet. Markus Ulbig (CDU) ist bereits auf den dritten Platz verwiesen. Die รberraschung bahnt sich quasi hinter ihm an, wo sich Tatjana Festerling von PEGIDA bei 12,8 Prozent und damit nur knapp 5 Prozent hinter dem amtierenden Innenminister befindet. Die weiteren 6,2 Prozent der AfD darf man offenbar auch bei ihm abziehen. Gesamt also 36,5 Prozent im Lager rechts von und inklusive der CDU. Die beiden hoffnungsvollsten Kandidaten machen sich in der Zeit zunehmend auf und davon.

Die Seite der Stadt Dresden unter wahlen.dresden bricht derweil unter den Zugriffen offenbar immer wieder zusammen.

+++ 18:15 Uhr: Zwei Wahlbezirke und Hoffnung fรผr Ulbig +++
Dass es knapp werden dรผrfte zeigt die noch wenig ausagekrรคftige Auszรคhlung der ersten beiden Wahlbezirke in Dresden. Kopf an Kopf sind derzeit Markus Ulbig, Eva Maria Stange und Dirk Hilbert.
+++ 17:15 Uhr: Ein erster Rundblick +++
Ausnahmslos alle Umfragen sahen im Vorfeld des ersten Wahlgangs den derzeitigen Innenminister Sachsens bereits abgeschlagen auf dem undankbaren dritten Platz hinter Dirk Hilbert und Eva-Maria Stange. Dass es bereits heute zu einer Entscheidung kommen kรถnnte, nimmt niemand ernstlich an, da die breite Verteilung der Wรคhlergunst bei den letztlich vier hauptsรคchlichen Kandidaten gegenseitig den Durchmarsch mit mehr als 50 Prozent der Stimmen verhindern werden.
Bedrohlich dabei fรผr Markus Ulbig vor allem: wรผrde er nicht einmal den ersten Wahlgang รผberstehen und so die Stichwahl am 5. Juli verpassen, wรคre wohl auch der lรคngst wackelnde Plan B Innenminister zu bleiben, deutlicher gefรคhrdet als bisher bereits. Schon 2014, in den Koalitionsverhandlungen auf Landesebene zwischen SPD und CDU, stand die Verlรคngerung seiner Amtszeit zur Debatte. Die Unterstรผtzung der SPD war nie wirklich gegeben.
Zudem kรถnnten im Gegensatz zur parteienรผbergreifenden Unterstรผtzung von Linken, Grรผnen, SPD und Piraten hinter Eva-Maria Stange (SPD) und einem schlagkrรคftigen freien Bรผrgerverein bei Dirk Hilbert mit Tatjana Festerling fรผr PEGIDA und Stefan Vogel (AFD) an der rechten Wรคhlerkante knabbern. Hier, am rechten Rand, vermuten Prognosen zusammen 10 bis 15 Prozent des Wรคhlerpotentials und der Anstieg der Wahlbeteiligung kรถnnte vor allem mit Tatjana Festerling zu tun haben. Denn das รberraschungsei bleibt die Hamburgerin. Sie muss nach einem teils drastischen Wahlkampf beweisen, wie stark die zuletzt auf rund 2.000 Teilnehmer geschrumpfte Vereinigung PEGIDA eigentlich ist, wenn es um Wahlen geht.
Fรผr die CDU wiederum kรถnnte mit dem heutigen Tag das letzte groรe Rathaus in Sachsen fallen. Barbara Ludwig (Chemnitz) und Burkhard Jung dรผrften die Daumen drรผcken. รbersteht Dirk Hilbert die erste Runde, hat die FDP die Hoffnung auf einen OBM zu feiern.
Zu den Ergebnissen (ab 18 Uhr) des ersten Wahlganges, die L-IZ.de berichtet.
www.wahlen.dresden.de/2015/OBW/index.html
So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
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โOb das desastrรถse Ergebnis Ulbigs auch Auswirkungen auf seinen Verbleib im Innenministerium hat, bleibt offen. Gemeinsam haben ihn nunmehr sogar Tatjana Festerling und Stefan Vogel (AfD) bei den Prozenten รผberholt.โ
Es ist (zum Glรผck) das eingetreten, was zu erwarten war. Die Schuld dafรผr trรคgt am wenigsten Herr Ulbig selbst. Hauptschuld daran trรคgt die CDU, speziell deren oberste denkenden (?) und lenkenden Kรถpfe und deren unfรคhige Berater. Dieser Kreis hat dafรผr einen gewaltigen Denkzettel von den Dresdenern (mein Dank nach Elbflorenz!) erhalten, dass sie einen von vorn herein fachlich รผberforderten Mann auf den Posten des Innenministers gehievt haben (kein Jurist).
So sieht sie aus, die skandalรถse Klientelpolitik der sรคchsischen CDU. Der Schaden wird fรผr die CDU gewaltig sein. Hoffentlich! Besonders dann, wenn diese, wie nach den Landtagswahlen, einfach zur Tagesordnung รผbergeht.