Auch die Grimmaer Altstadt kann man nun anfassen: Auf dem Frauenkirchhof wurde jetzt ein Tastmodell der historischen Altstadt enthüllt. Das detailreiche Kunstwerk aus Bronze bietet blinden und sehbeeinträchtigten Menschen ebenso wie sehenden Besuchern eine neue Perspektive auf Grimmas Sehenswürdigkeiten. Das Modell im Maßstab 1:750 wurde vom Künstler Felix Broerken in akribischer Handarbeit gefertigt.

Innerhalb von zehn Monaten entstanden filigrane Details, die beeindruckend präzise die Grimmaer Altstadt zwischen Hänge- und Steinbrücke, Mulde und Wallgraben abbilden. Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche, das Rathaus und das Gymnasium St. Augustin stechen dabei besonders hervor. Ergänzende Informationen in Brailleschrift erklären die Sehenswürdigkeiten.

Das Material, eine sogenannte Goldbronze, nutzt sich durch Berührung ab und lässt dabei intensiv genutzte Stellen golden hervortreten. Das Modell ist als unterfahrbarer Tisch gestaltet, um Rollstuhlfahrern eine barrierefreie Nutzung zu ermöglichen.

Bei der Enthüllung des Tastmodells der Grimmaer Altstadt mit dem zweiten Bürgermeister Conrad Hempel, Frank Brümmel und Annnemarie Thill. Foto: Sebastian Bachran/Stadt Grimma
Enthüllung des Tastmodells der Grimmaer Altstadt mit dem zweiten Bürgermeister Conrad Hempel, Frank Brümmel und Annnemarie Thill. Foto: Sebastian Bachran/Stadt Grimma

Die Enthüllung des 110 Kilogramm schweren und 1,70 Meter langen Modells übernahm Conrad Hempel, der zweite stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt Grimma, gemeinsam mit Vertretern des Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V., darunter Frank Brümmel und Annnemarie Thill.

Mit seinem Standort auf dem verkehrsfreien Frauenkirchhof ist das Modell nicht nur leicht zugänglich, sondern fügt sich auch hervorragend in Stadtführungen ein.

Das Kunstwerk lädt nun dauerhaft dazu ein, die Altstadt auf eine ganz neue, inklusive Weise zu erleben. Es wurde überwiegend durch das Investitionsprogramm Barrierefreies Bauen „Lieblingsplätze für alle“ des Freistaates Sachsen finanziert. Die Stadt Grimma gab einen Beitrag hinzu.

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