Staatssekretärin Barbara Meyer hat am Mittwoch, dem 3. Juli, auf Einladung von Ministerpräsident Michael Kretschmer am „Spitzengespräch zur touristischen Nutzung der Bergbaufolgelandschaften im Mitteldeutschen und Lausitzer Revier“ teilgenommen. Mit im Gepäck in Zwenkau hatte sie einen Fördermittelbescheid für die „Machbarkeitsstudie Bootspassage Zwenkauer-Cospudener See“ in Höhe von 187.500 Euro.

Diesen überreichte sie gemeinsam mit Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, an Bürgermeister Heiko Rosenthal, Sprecher des Grünen Ringes Leipzig.

Womit dann wohl die Weichen gestellt sind, den Cospudener See und den Zwenkauer See erst einmal durch eine einfache Bootspassage zu verbinden und die Pläne für einen in den Kosten immer weiter ausgeuferten Harthkanal erst einmal zu verschieben. Längst sind aus den einst kalkulierten 10 Millionen Euro für den Schleusenkanal 80 bis 120 Millionen Euro geworden – je nach Perspektive der Beteiligten. Heiko Rosenthal wollte sich zwar in Dresden um eine entsprechende Förderung für diese Summe einsetzen.

Aber wie man sieht, ist die Idee, die die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Leipziger Stadtrat eingebracht hatte, wesentlich besser angekommen und die Staatsregierung fördert nun die Machbarkeitsstudie für eine Bootspassage zwischen den Seen, sodass es zumindest für Paddler eine Seenverbindung gibt.

Parallel hatte ja ein im Stadtrat mehrheitlich votierter Antrag der Grünen den OBM beauftragt, sich für den Bau einer Wegeverbindung zwischen beiden Seen einzusetzen, die der Zweckverband Neue Harth (in dem Leipzig Mitglied ist) beauftragen müsste.

Von der Machbarkeitsstudie wird erwartet, dass sie Planungs- und Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigt und somit den nächsten Schritt für die touristische Verbindung (Bootspassage) zwischen den beiden Seen ermöglicht.

Neuer Schwung für die Seenverbindung

„Das große Engagement der Menschen im Leipziger Neuseen Land hat eine reizvolle Landschaft geschaffen. Besucher und Gäste aus Leipzig, dem Umland aber auch von weiter kommen immer wieder gern. Das Neuseenland ist heute schon ein Tourismus-Hotspot in Sachsen. Doch da geht noch mehr“, sagt Staatssekretärin Barbara Meyer.

„Ich freue mich sehr, dass wir die Grundlagen für die weitere Entwicklung fördern können. Das Förderprogramm FR Regio setzt ganz bewusst Anreize für Kommunen, um Kooperationen zu forcieren, damit Herausforderungen gemeinsam gelöst werden können. Gerade für kleinere Kommunen ist es eine Chance, anstehende Aufgaben nicht alleine, sondern gemeinsam zu stemmen.“

Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, betonte bei Termin: „Sachsen ist nicht nur ein Burgen-, Wander- oder Weihnachtsland. Sachsen ist auch ein Seenland: Seit mehr als 10 Jahren sind hier aus Restlöchern, die der Braunkohle-Tagebau hinterlassen hat, weitläufige Seenlandschaften entstanden, die heute großartige Möglichkeiten für einen naturnahen Tourismus bieten – zu Wasser wie zu Land.

Die Machbarkeitsstudie für die Bootspassage zwischen Zwenkauer See und Cospudener See gibt einem zentralen Anliegen der Region neuen Schwung. Denn neben den wichtigen Anliegen des Hochwasserschutzes und des Wassermanagements sollen weitere Lösungsansätze für den Wassertourismus zwischen beiden Seen gefunden werden. Ich freue mich, dass die Landesdirektion Sachsen hierfür einen Beitrag leisten kann.“

Der Grüne Ring

Seit fast dreißig Jahren engagiert sich der Grüne Ring als interkommunale Zusammenschluss bereits für die Entwicklung rund um die Seen.

14 Kommunen und 2 Landkreise haben sich bereits 1996 zusammengeschlossen, und die Inwertsetzung der Bergbaufolgelandschaft im Mitteldeutschen Revier und auch dieses Vorhaben initiiert.

Durch das kommunale Engagement der Mitglieder konnten seit Bestehen des Arbeitskreises bereits zahlreiche Maßnahmen in der Landschafts- und Gewässerentwicklung, der touristischen Infrastrukturentwicklung und den Themen Klimawandel, Elektromobilität und Intermodalität vorbereitet und umgesetzt werden.

Die interkommunale Kooperation ermöglicht eine stetige projektbezogene finanzielle Unterstützung von Vorhaben über die Förderrichtlinie Regionalentwicklung (FR-Regio) des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung.

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