Leipzig hat am 28. Juli sein Programm vorgelegt, wie die Verwaltung zum Einsparen von Gas und Strom beitragen will. Noch ist die Drohung nicht aus der Welt, dass der Gasstrom aus Russland völlig abgedreht werden könnte. Um einen kalten Winter zu verhindern, wollen die europäischen Staaten 15 Prozent ihres Gasverbrauchs einsparen. Nach Leipzig haben nun auch Eilenburg und Delitzsch Pläne zum Energiesparen aufgelegt.

Die Stadtverwaltung Eilenburg hat ganz ähnlich wie Leipzig Energieeinsparmöglichkeiten direkt im kommunalen in Betracht gezogen bzw. umgesetzt.

Dazu gehört eine vorrangige Reduktion der Straßenbeleuchtung. Da geht Eilenburg sogar noch weiter als Leipzig, das vor allem dimmen will. Denn in Eilenburg bedeutet das, dass jede zweite Leuchte ausgeschaltet werden soll.

Vorrang wird dabei vor allem der Beleuchtung an Gefahrenstellen eingeräumt. Eine Konkretisierung des Abschaltumfangs soll nach einer nächtlichen Befahrung erfolgen. Der Stadtrat werde darüber im September beraten, teilt das Rathaus Eilenburg mit.

Außerdem werden Vereine zur eigenverantwortlichen Energieeinsparung aufgerufen. Mit den Objektnutzern wie Schulen, Vereine und anderen sollen Gespräche geführt werden, welche Heiz- und Warmwasserzeiten reduziert werden können. Die Eilenburger Verwaltung schätzt ein, dass derzeit noch unnötig Wärme vorgehalten bzw. abgenommen wird.

Es wurde zudem ein Lampentausch bei älterer Innenbeleuchtung in städtischen Gebäuden geprüft. Dabei wurde ermittelt, dass bei einem Investitionsbedarf von etwa 45.000 Euro eine Amortisation bei aktuellen Energiepreisen unter drei Jahren möglich ist, sodass sich der zügige Austausch der alten Lampen sogar finanziell lohnt.

Eine Abschaltung der Außenbeleuchtung an öffentlichen Gebäuden, zum Beispiel am Mauerturm, ist bereits erfolgt. Auch Maßnahmen in der Schwimmhalle, wo es um Wassertemperatur, Saunanutzungen u. ä. geht, werden zu Saisonbeginn im September neu bewertet.

Betriebsruhe in Delitzsch

Auch in Delitzsch hat man sich Gedanken gemacht, wie man im kommunalen Bereich Energie kurzfristig sparen kann. Beide Delitzscher Rathäuser sowie das Barockschloss und die Bibliothek Alte Lateinschule werden vom 24. Dezember 2022 bis zum 1. Januar 2023 komplett geschlossen.

Weiterhin reagiert die Stadtverwaltung mit niedrigeren Raumtemperaturen auf die Energiekrise. In der kommenden Heizperiode, also ab 1. Oktober 2022, werden die Heizzeiten und die Heiztemperatur in Verwaltungsräumen angepasst. Künftig werden die Büros an Arbeitstagen zwischen 7:30 Uhr und 16:00 Uhr auf eine Temperatur von 19 bis 20 °C aufgeheizt, Dienstag bis 18 Uhr, Freitag bis 13 Uhr.

Der Oberbürgermeister der Stadt Delitzsch Dr. Manfred Wilde hatte vor einigen Wochen alle Angestellten aufgerufen, Vorschläge zur Energieeinsparung zu bringen. Dutzende Ideen waren daraufhin beim Stadtoberhaupt eingegangen. Einige davon werden in den nächsten Monaten umgesetzt.

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