Die S-Bahn-Stadt Eilenburg lädt am Samstag, 15. September, zu einem „Gemütlichkeitstag“ ein. Und wahrscheinlich hat die kleine Stadt an der Mulde mit so einer Kampagne recht und trifft auch einen Nerv der Zeit. Ganz davon zu schweigen, dass die Stadt sich damit als attraktiver Wohnort für alle anbietet, die in Leipzig keine bezahlbare Wohnung mehr finden. Die Region muss zusammenwachsen. Es hilft alles nichts.
Aktuell habe die Stadt rund 16.000 Einwohner, meldet das Eilenburger Rathaus. Mehr als gerundete Zahlen sind derzeit auch kaum möglich. Die Landesstatistik hängt noch im September 2017 fest mit den Bevölkerungszahlen. Danach hatte Eilenburg 15.630 Einwohner, 52 mehr als im Dezember 2016. Bei vielen Wohnungssuchenden sind die S-Bahn-nahen Städte im Umfeld von Leipzig durchaus schon als Geheimtipp für ein Wohnen nahe der Großstadt im Gespräch.
In den letzten drei Jahren zogen im Schnitt jeweils etwa 150 Leipziger nach Eilenburg, kann das dortige Rathaus feststellen. Gründe dafür seien vor allem die geringeren Grundstückspreise für Einfamilienhäuser, dazu kämen die Vorteile der schnellen Anbindung per S-Bahn und die gut ausgebaute Infrastruktur der Stadt Eilenburg.
„Wir haben gelöst, was im nahen Leipzig derzeit Probleme macht: Wir haben genügend Plätze in Kindergärten und Grundschulen, auch unser Gymnasium hat ausreichend Kapazität. Die Grundstücke in Eilenburg versprechen Ruhe und sind vor allem für werdende und junge Familien finanzierbar“, frohlockt Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler.
Natürlich hat er gut Frohlocken. Für 16.000 Einwohner sind einige Probleme etwas schneller lösbar als für 590.000. Wobei das eigentlich Positive ist, dass Städte wie Eilenburg wieder wachsen und damit auch ihre wichtigen Infrastrukturen bewahren können. Die Ausstrahlung der Großstadt hilft dabei, zumindest die näheren Mittelstädte zu sichern und letztlich teilhaben zu lassen am zentralen Wirtschaftsaufschwung.
„Bei allen Erfolgen erhalten wir uns jedoch unseren Kleinstadtcharme“, erklärt Ralf Scheler zum bevorstehenden Gemütlichkeitstag am 15. September, der mit dem Slogan „Stress? Nicht bei uns!“ für einen Besuch in der Stadt wirbt.
Und dann packt er lauter schöne Dinge auf den Tisch: die niedrige Kriminalitätsrate, das berühmte „Jeder-kennt-jeden“, weniger Lärm und Abgase sowie das viele Grün in der Stadt und den nahen Muldenauen. Das alles seien weitere Argumente für ein Leben in Eilenburg.
Der Gemütlichkeitstag soll nun einen ersten Eindruck vom Lebensgefühl in der überschaubaren, aber dabei sehr gut funktionierenden Stadt vermitteln. Dazu können Interessierte am 15. September mit einem Oldtimer-Doppeldecker-Bus von Leipzig nach Eilenburg fahren, die Stadt in einer geführten Tour kennenlernen und bei Gesprächen mit Eilenburgern und Oberbürgermeister Ralf Scheler persönlich einen ersten Eindruck bekommen.
Allein in den vergangenen zwölf Monaten wurden von der Stadtverwaltung 25 Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser erteilt, kann Scheler noch vermelden.
„Wir haben das, was die Menschen suchen: ein ruhiges, aber nicht langweiliges Leben“, so Scheler weiter.
Die Stadt habe auch eine umfangreiche, für Familien zentrale Infrastruktur: Das im Mai in Betrieb genommene Online-Portal zur Vermittlung von Kita-Plätzen (nach Leipziger Vorbild) funktioniere reibungslos, es gebe eine Klinik mit Geburtenstation und eine Schwimmhalle. Darüber hinaus verfüge Eilenburg über innovative Unternehmen. Sowohl die EBAWE Anlagentechnik GmbH als auch die Klinik Eilenburg böten qualifizierte Arbeitsplätze. Oder mal so formuliert: Auch die Eilenburger Unternehmen freuen sich mittlerweile über jede Fachkraftbewerbung.
Um dem Bedarf nach Einfamilienhausgrundstücken in der Stadt nachzukommen, erschließe die Stadt Eilenburg auch weiter geeignete Flächen. Derzeit stünden bei verschiedenen Anbietern über 90 Grundstücke in fünf Baugebieten und verschiedenen Einzellagen im Stadtgebiet zur Verfügung. Weitere sechs neue Baugebiete seien in Planung.
Und um die Sehnsucht zum Kleinstadt-Leben zu befeuern, zitiert die Eilenburger Stadtverwaltung auch noch die aktuelle „Wohntraum“-Studie der Interhyp AG, wonach zwei Drittel der Befragten raus aus der Großstadt wollen. Besonders Familien drängten in kleinere Städte oder den Speckgürtel. In einer Studie der Bundesstiftung für Baukultur waren es 2016 sogar fast 80 % der Befragten, die lieber ländlich oder in kleineren Städten leben wollten. Die S-Bahn-Anbindung in 25 Minuten zum Stadtzentrum Leipzig sei dabei ein wichtiges Kriterium für den Standort Eilenburg, hob auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bei seinem Besuch in Eilenburg im August hervor.
Details zum Gemütlichkeitstag am 15.09.2018
Die geführten Touren in Eilenburg beginnen 14:00 Uhr am Bahnhof und treffen sich um 15:30 Uhr auf dem Marktplatz zu persönlichen Gesprächen mit Oberbürgermeister Ralf Scheler sowie weiteren Akteuren aus dem Stadt- und Vereinsleben Eilenburgs. Der Oldtimer-Doppeldecker-Bus fährt 13:00 Uhr im Leipziger Zentrum (Richard-Wagner-Straße 2) ab und nach Veranstaltungsende gegen 17:30 Uhr auch wieder zurück nach Leipzig. Die Veranstaltung ist kostenlos. Für die ebenfalls kostenlose Mitfahrt im Bus ist eine Anmeldung per Email erforderlich: aktion@lieblingsstadt-eilenburg.de.
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