Vom 16. bis 19. Februar findet – parallel zur „Haus Garten Freizeit“ – auch wieder die Wassersportmesse Beach & Boat statt. Und in deren Rahmen wird auch wieder der Seenland-Kongress ausgerichtet, die Veranstaltung, auf der die Wassertourismus-Befürworter der Region regelmäßig ihre Projekte vorantreiben und versuchen, dafür öffentliche Akzeptanz herzustellen.

Ein Schwerpunkt der neunten Auflage soll auf der Vermarktung der Wassersportregionen Leipziger Neuseenland und Lausitzer Seenland liegen, den beiden künstlich entstandenen Seenlandschaften in Sachsen, die man durchaus auch als Orte der Naherholung und Freizeitgestaltung entwickeln könnte. Aber man möchte sie unbedingt zu international vermarktbaren Wassersportregionen machen.

Wohin man träumt, zeigt die Einladung von David Edwards-May, President der Inland Waterways International aus Großbritannien. Er soll über die Potenziale des Leipziger Neuseenlands sprechen. Aber schon seine Kompetenz für Wasserwege zeigt, worum es eigentlich geht: Die Erschließung der Seenlandschaft mit ausgebauten Wasserwegen.

Und dann kommt auch noch Hans-Jürgen Goller, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH, der ein bisschen über die Möglichkeiten der Vermarktung auf Landesebene reden möchte. Oder – im Werbesprech der hiesigen Touristiker: „Wie vermarktet man eine junge Wassersportregion, die gerade noch im Entstehen ist? Wie lockt man Gäste an, ohne Erwartungen zu schüren, die noch nicht erfüllt werden können? Und wie kann Besucherzufriedenheit positiv fürs Marketing genutzt werden? Diese und weitere Fragen werden im Programmpunkt ‚Junger Wassertourismus – Marketing und Kommunikation‘ besprochen.“

Angefragt ist außerdem Michael Glaser, der Geschäftsführer von ALL-on-SEA GbR, der den „sportlichsten See der Region“ – den Schladitzer See – und sein Konzept vor Ort vorstellt.

Was verspricht das Wassertourismuskonzept der Bundesregierung?

Und dann kommt man zu einem Thema, von dem die Beteiligten glauben, es könnte ihre Kanalbauträume beflügeln: dem Wassertourismuskonzept der Bundesregierung.

Das wurde am 1. Februar erst von der Bundesregierung verabschiedet.

Das, was die Kongressveranstalter ankündigen, steht gar nicht drin: „Die Zukunft hat das Programm der zweiten Kongresshälfte im Blick. Vorgestellt wird das Wassertourismuskonzept der Bundesregierung und seine Bedeutung für das Leipziger Neuseenland. Insbesondere bei den Plänen, Leipzig langfristig über den Saale-Elster-Kanal an die Saale anzubinden, spielen die bundesdeutschen Maßnahmen zur Neustrukturierung der vorwiegend touristisch genutzten Wasserwege eine entscheidende Rolle.“

Die Bundesregierung hat sich zwar explizit den Nebenstraßen im Bundeswassernetz gewidmet, die nicht mehr für Wassertransporte genutzt werden. Vom Bau neuer Kanäle ist dort aber nichts zu lesen. Im Gegenteil: Das Konzept legt großen Wert auf die Renaturierung dieser Gewässer, die Auenrevitalisierung und die Herstellung ökologischer „Trittsteine“. Es geht vor allem um eine neue Balance zwischen Umweltschutz und wassertouristischer Nutzung.

Zum Kongress eingeladen hat man Hans Bärthel, Baudirektor der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt vom Standort Magdeburg. Dort ist man nicht nur für den Elster-Saale-Kanal zuständig, sondern auch für die Saale. Und da wird es spannend, denn alle dortigen Ausbaupläne, die die Wassertouristik-Befürworter seit Jahren propagieren, widersprechen vollkommen dem jetzt beschlossenen Wassertourismuskonzept der Bundesregierung. Sie sind ohne erhebliche Eingriffe in Fluss- und Auenlandschaft nicht zu haben.

Aber man glaubt ja, dass man mit britischen Kanalträumen die Sache auch in Mitteldeutschland deichseln kann. Wo man kein historisches Kanalnetz hat, baut man sich eben eins. Deswegen hat man dann Steve Dunlop, Chief Executive Officer Scottish Canals, eingeladen, der zeigen soll, wie Wasserstraßen in Schottland organisiert und finanziert werden. Der kleine Unterschied ist: Die schottischen künstlichen Wasserstraßen sind alle schon in der Frühzeit der Industrialisierung gebaut worden und waren mit dem Ende der großen Industrie praktisch überflüssig. Weshalb die Schotten und Engländer darangingen, für diese Kanäle touristische Konzepte zu entwickeln. Also das getan haben, was die Bundesregierung jetzt mit nicht mehr genutzten Nebenwasserstraßen in Deutschland vorhat. Aus schon existierenden, nicht mehr genutzten Kanälen sollen touristische Angebote werden.

Das ist etwas anderes als das, was im Leipziger Neuseenland passieren soll.

Der Seenland-Kongress auf der Beach & Boat

Der Seenland-Kongress am Messedonnerstag, 16. Februar, ist ab 9:30 Uhr in der Messehalle 4 auf der MARINA (Stand G 12) für alle Besucher der Beach & Boat mit einer regulären Messetageskarte frei zugänglich. Interessenten wird empfohlen, sich vorab online zu registrieren (www.beach-and-boat.de) und sich das Kongressticket zu sichern.

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Der Altherren-Stammtisch “Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland” hat die nächste Beteiligungsstufe gezündet. Nachdem der interessierte und/oder betroffene Bürger sich seit Jahren gegen Entgelt auf der Beach&Boat, veranstaltet vom Bürgermeister der linken „Kümmerer“ Rosenthal, Informationen darüber kaufen kann, was mit der Natur vor seiner Haustür passiert, finden diese Veranstaltungen nunmehr in englischer Sprache statt.
Dem Beteiligungs-“Fake“ „Charta 2030“ folgt nun gleich die sprachliche Ausladung. Es kann natürlich sein, daß eine Simultanübersetzung der Vorträge vorgesehen ist. Davon ist dem Programm allerdings nichts zu entnehmen.
Allerdings, warum auch?! Zu verstehen ist das, was die sogenannten „Akteure“, allen voran der sogenannte Grüne Ring Leipzig, der Zweckverband Kommunales Forum Südraum Leipzig, der Regionale Planungsverband, die Landesdirektion, LMBV (als Bundesunternehmen und damit dem Bund) sowieso nicht. Nicht mal in deutsch.
Denn wer Natur in „Inwert setzen“ muß (Zweck des WTNK), wer Gewässer von Störstellen für die Motorbootnutzung befreien muß, wer Wasserstraßen „dekretiert“ (erstaunlich, daß das nur bei Trump verachtenswert ist), weil es weder sachliche noch rechtliche Begründungen gibt, wer Bürgern mit dem „Charta 2030-Prozess“ Beteiligung in Fragen suggeriert, die Beteiligung ausschließen, weil es bergerechtliche Fragen sind (worauf man sich natürlich beruft) oder die schon seit Jahren fertiggestellt sind und eine Beteiligung per se gar nicht möglich ist, der hat auch kein Interesse daran verstanden zu werden. Geschweige denn, daß er in Dialog tritt.
Gerade die Gewässernutzung ist ein Beispiel für eklatanten Politikmißbrauch. Das Hervorrufen von Irrtümern beim Betrachter oder Betroffenen.
So beim Programm des Seenlandkongresses, in dem mit dem Beispiel bestehender Wasserstraße in Brandenburg oder gar Schottland (dort kommt noch erschwerende hinzu, daß es einer grundlegenden Erläuterung über die dortigen rechtlichen Grundlagen überhaupt nicht gibt), für deren Errichtung es in der Vergangenheit tatsächlich einen (Rechts-)Grund gab, der Irrtum erregt wird, diese gäbe es im Leipziger oder Lausitzer Neuseenland auch. Was mitnichten der Fall ist. Nicht einmal der Elster-Saale-Kanal ist eine schiffbare Wasserstraße. Weshalb für ihn auch nicht die Schifffahrtsregeln gelten. Das weiß die Altherren-Truppe auch. Steht es doch in dem Gutachten, das sie selbst in Auftrag gegeben hat – dem WTNK
Es gibt Weniges, was sich beweisen, vieles, was sich an Hand von Beispielen mittelbar läßt. Ein „schönes“: Ich weiß, daß die Bürger etwas anderes wollen. Aber es interessiert mich nicht. (Lantzsch BMin Großpösna und AG-Leiterin Grüner Ring Leipzig)

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