Am Montag, 7.Juli, fand in der Kirche Pödelwitz eine gutbesuchte Veranstaltung unter dem Motto "Energiewende voranbringen!" statt. Sie wurde organisiert vom Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Leipziger Land. Der sächsische Bundestagsabgeordnete Stephan Kühn berichtete über die vom Bundestag verabschiedete Novelle des EEG und deren Auswirkung auf die Energieerzeugung in Deutschland.
Anschließend wertete Dr. Gerd Lippold, Physiker und Landtagskandidat der Grünen für den Wahlkreis Leipziger Land 1, diese Novelle für die Braunkohleverstromung aus. Bei den festgelegten Ausbauzielen für die Erneuerbaren Energien und die aktuellen Prognosen am Markt ist davon auszugehen, dass ein immer größerer Überschuss an Strom in Sachsen erzeugt wird, der sich jetzt schon und noch stärker in Zukunft deutlich über den eigentlichen Bedarf noch oben bewegt. Da Erneuerbare Energien Einspeisungsvorrang gegenüber Braunkohlestrom im Netz haben, wird in Zukunft Braunkohlestrom produziert, der gar nicht mehr gebraucht und dadurch weit unter Marktwert exportiert wird.
Lippold führte an, selbst wenn man den überschüssigen Braunkohlestrom nicht produziere, entstehe kein Engpass in der Stromversorgung. Für die Erzeugung von überschüssigem Strom nimmt die aktuelle sächsische Landesregierung trotzdem weiterhin in Kauf, dass Menschen wie in Pödelwitz und in der Lausitz ihre Heimat verlieren sollen. Die sächsische Landesregierung riskiert, dass die positive Entwicklung auf dem Energiesektor vollständig an Sachsen vorbeiläuft. Außerdem wird dadurch unnötigerweise wertvolles Kulturgut sowie wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche unwiederbringlich zerstört.
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Divide et impera – teile und herrsche …
Der Fall Pödelwitz: “Hier wurde den Leuten was vorgegaukelt” – Warum sich die Bürgerinitiative im Recht sieht und auf die Landesregierung hofft (3)
Wer auf Braunkohle lebt …
Gerd Lippold mahnte in seinem Vortrag eine gerechtere Kostenverteilung der Energiewende an. Die Strompreise werden für den Normalverbraucher nur dadurch teuer, weil die Bundesregierung massenhaft Ausnahmegenehmigungen für energieintensive Unternehmen zur Befreiung von der EEG-Umlage verteilt und die trotzdem anfallenden Kosten auf den restlichen Teil der Stromkunden umgelegt werden. Im Anschluss an die beiden Vorträge fand eine Diskussionsrunde mit dem Publikum der Veranstaltung statt, in deren Verlauf Stephan Kühn und Dr. Gerd Lippold auch Fragen zum Erhalt von Pödelwitz vor dem Hintergrund der Energiewende beantworten konnten.
Als Ergebnis dieser Veranstaltung könne gesagt werden, dass zu diesen Themen noch massiver Arbeitsbedarf, auch über die Fraktionsgrenzen im Landkreis und im Landtag hinaus besteht, zieht Jens Hausner, Sprecher der Initiative Pro Pödelwitz seine Bilanz dieses Abends.
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