"Du, die Wanne ist voll..." heißt es ab nächstem Jahr termingerecht in Zwenkau. 2014 soll der Zwenkauer See endlich geflutet sein und für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Dann wird er auf gut Bergmannsdeutsch vom Bergrecht in den sogenannten Allgemeingebrauch überführt. Bis dahin gilt es allerdings für den Tagebausanierer Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) noch einmal kräftig in die Hände zu spucken.
Der Zwenkauer See ist mit seinen knapp 1.000 Hektar die größte Wasserfläche im Leipziger Südraum. Mit der Freigabe der Wasserfläche als Touristenmagnet, Wassersportrevier und Hochwasserspeicher wird wieder ein Teil des Masterplanes zum Ausbau der Tagebaufolgelandschaften erfüllt. Dabei ist im Rahmen dieses Projektes der Ausbau des Harthkanals. Hierbei handelt es sich um eine richtungsweisende Erweiterung der Leipziger Seenlandschaft in Hinblick auf Verbindung von See zu See.
Der Durchstich zum Cospudener See bei Markkleeberg steht seit Ende Mai auf der Prioritätenliste der sogenannten Paragraf-Vier-Mittel ganz oben. Mit rund 10 Millionen Euro wird bis zur Fertigstellung dieses Projektes gerechnet. Die hohen Kosten lassen sich unter anderem auf die komplizierte Untergrundsituation im Bereich des Durchstiches begründen. Der rund 800 Meter lange Harthkanal wird nämlich auf ehemaligem Kippenboden angelegt. Besagter Untergrund hat aufgrund sehr unterschiedlicher Verdichtung und Sedimentlage so seine Tücken und erweist sich oft als instabil. So muss der Boden nachbereitet und wo notwendig verdichtet beziehungsweise verstärkt werden.
Derzeit sind die Arbeiten im Probefeld abgeschlossen und die Auswertungen im vollen Gange. Die Fertigstellung ist für spätestens 2018 angedacht. Um die Freigabe des Sees und dessen Umfeld zu gewährleisten sind noch aufwendige Rodungsarbeiten vonnöten. Immer noch ist der Boden im Ufer nahen Untergrund stark bewachsen. Dieser Umstand hatte schon beim Störmthaler See für Verzögerungen gesorgt, so dass dort die Freigabe nicht wie vorgesehen für 2012 erfolgen konnte. Eile ist auch in Zwenkau angesagt.
Seit dem Elster-Hochwasser Anfang Juni, durch das der Wasserspiegel innerhalb von nur drei Tagen auf zweieinhalb Meter angestiegen war, ragen viele Baumwipfel teilweise nur noch wenige Zentimeter aus dem Wasser. Die Flutung war durch das zu dieser Zeit gerade erst in Betrieb gegangene Einlass-Bauwerk Zitzschen möglich geworden.
Inzwischen aber laufen die Ausschreibungen für die Rodungsarbeiten. Von Seiten der LMBV geht man davon aus, dass großflächige Rodungen Anfang nächsten Jahres in Angriff genommen werden können. Dann soll auch das Verfüllen der Filterbrunnen beginnen, die während des aktiven Tagebaus die Braunkohlegruben trocken legten. Der Vorgang des Verfüllens wird im Bergmannslatein als “Verwahren” bezeichnet.
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Als erstes sollen die etwa 60 Filterbrunnen im Ufer nahen Bereich verfüllt werden. Nach und nach sollen dann alle anderen folgen. Rund 600 dieser Filterbrunnen soll es im Umfeld des Zwenkauer Sees geben. Der Wegebau ist zumindest aus der Perspektive der Stadt Zwenkau und des Eigentümers und Projektentwicklers Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG ein mindestens ebenso wichtiges Projekt. Im Mai war damit zwischen dem Pulvermühlenweg und dem Aussichtspunkt Zitzschen begonnen worden. Inzwischen wird dort Bitumen aufgetragen so dass Ende November dieser erste Abschnitt des künftigen Rundweges um den Zwenkauer See übergeben werden kann.
Der nächste Abschnitt vom Ausstellungspavillon Kap Zwenkau in südöstlicher Richtung zur Bundesstraße 2 mit einer Standardsanierungsbreite von ebenfalls 4,75 Metern ist für 2014 geplant. Viel getan hat sich auch am nordwestlichen Ufer des Zwenkauer Sees bei Hartmannsdorf und Knauthain. Aufmerksamen Autofahrern dürften beim Vorbeifahren auf der angrenzenden Bundesstraße nach Markranstädt die Fortschritte nicht entgangen sein. Hier läuft ebenfalls alles nach Plan, wird bis Ende 2014 mit der Fertigstellung gerechnet. Bis Ende 2014 sollen zusätzlich täglich 26 Tonnen Brandkalk in Form einer Suspension dem Seewasser zugeführt werden, dessen pH-Wert gegenwärtig bei 3, also im stark sauren Bereich, liegt. Zum Vergleich: Der Cospudener See weist einen pH-Wert von 8 auf.
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