Vor zehn Jahren, am 9. Mai 2011, wurde der 4. Erweiterungsbau des 1916 eingeweihten Gebäudes der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig festlich eröffnet. „Die stetig wachsende Wissensproduktion erfordert geeignete Infrastrukturen, zu deren Säulen für die Bundesrepublik Deutschland die Deutsche Nationalbibliothek mit ihren Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main gehört“, sagte der damalige Kulturstaatsminister Bernd Neumann anlässlich der Eröffnung des Erweiterungsbaus in Leipzig. Inzwischen haben die Planungen für einen 5. Erweiterungsbau begonnen, teilt die Deutsche Nationalbibliothek mit.

Mit Dauer- und Wechselausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums und des Deutschen Musikarchivs hat der jüngste Gebäudeteil am Deutschen Platz in Leipzig schnell einen festen Platz in der Leipziger Kulturlandschaft eingenommen. Moderne Lesesäle beider Bereiche ergänzen mit großzügigem Ambiente die Stilvielfalt der für Benutzer/-innen auswählbaren Arbeitsumgebungen. Eine Hörkabine, ein Kabinett für die museumspädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie der „Tresor“ zur Präsentation herausragender Bestände ergänzen das Angebot für die Öffentlichkeit.

Dem Bibliotheksbetrieb dienen neben umfangreichen Magazinen und einem Tonstudio Arbeits- und Büroflächen. Der Bau der Stuttgarter Architektin Gabriele Glöckler schließt die historische Lücke zwischen dem prachtvollen Hauptgebäude und dem Bücherturm und verbindet sie zu einem Gesamtensemble. Mit dem Konzept Umschlag – Hülle – Inhalt, das der Gestaltung zugrunde liegt, wird sichtbar auf die Funktion als Bibliothek aufmerksam gemacht.

Das Gebäudeensemble der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig ist mit der Verbindung von historischem Gründungsbau, aufragendem Bücherturm und modernem Erweiterungsbau mehr noch als zuvor zu einem beliebten Motiv in der Architekturfotografie geworden.

Der Erweiterungsbau verbindet eine ideale Einheit von Schönheit und Funktionalität mit optimalen Speicher-, Arbeits- und Nutzungsbedingungen: Zugleich wird er hohen Ansprüchen an Ästhetik, Technik und Wirtschaftlichkeit gerecht. Zur Blütezeit ist der Kirschgarten neben dem Bücherturm der Bibliothek ein weiterer Anziehungspunkt für Besucher/-innen und alle, die gerne schöne Fotomotive suchen.

Die Notwendigkeit für die nächste Erweiterung

Für den Medienzugang werden allein am Leipziger Standort der Deutschen Nationalbibliothek jährlich rund vier Kilometer zusätzlicher Regalfläche benötigt. Die Aufnahmekapazitäten des vierten Erweiterungsbaus werden daher schon im Jahr 2022 ausgeschöpft sein. Für die dann benötigte fünfte Erweiterung des Leipziger Gebäudes haben Bedarfsermittlung, Best-Practice-Analysen und Vorplanungen längst begonnen, teilt die Nationalbibliothek mit, notwendige Zwischenlösungen für die Bauphase würden zudem entwickelt.

Der Erweiterungsbau wird auf dem Bibliotheksgelände selbst Platz finden. Wie der ebenfalls vor zehn Jahren sanierte Bücherturm und die fußballfeldgroßen Magazingeschosse im 4. Erweiterungsbau mit eigener Geothermieanlage unter dem Deutschen Platz wird ein Neubau als Magazinbau mit optimalen Bedingungen für die Lagerung der Medienwerke – Bücher, Zeitschriften, Tonträger, Datenträger – auch unter Umwelt- und Klimaschutzbedingungen konzipiert sein. Die Deutsche Nationalbibliothek wird somit auch baulich ein zukunftsträchtiges kulturelles Gedächtnis Deutschlands bilden.

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Keine Kommentare bisher

Bei vielen Leipzigern ist es nach wie vor die “Deutsche Bücherei” :-)))

Immer wieder toll, im zweitschönsten Lesesaal Sachsens sitzen und arbeiten zu können. Der vierte Erweiterungsbau gefällt mir durch seine Geräumigkeit (wie auch das Bildermuseum) – dadurch wirken die Ausstellungen um so mehr.

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