Gleich drei Schulen im Leipziger Nordosten müssen in den nächsten Jahren von Grund auf saniert werden. Aber wo bringt man die Schülerinnen und Schüler so lange unter, wenn es in der näheren Umgebung keinen Ausweichstandort mehr gibt? Eine Interimsschule soll diese Leerstelle füllen. Am Standort Klettenstraße 43 soll eine Auslagerungsschule auf einer ehemaligen Sportplatzfläche errichtet werden, kündigt das Dezernat Jugend, Schule und Demokratie an.

Die Schule soll nacheinander die Oberschule Paunsdorf sowie die Grundschulen „Brüder Grimm“ und „Theodor Körner“ während der Zeit ihrer Komplexsanierungen gemäß der aktuellen Schulbaustrategie aufnehmen.

Nach Abschluss der drei Sanierungsmaßnahmen voraussichtlich 2032/2033 soll das Interimsgebäude dann wieder zurückgebaut und an dessen Stelle eine Dreifeld-Sporthalle errichtet werden. Der entsprechende Baubeschluss soll voraussichtlich in der März-Ratsversammlung beschlossen werden.

Der Baubeschluss zur Auslagerungsschule an der Klettenstraße.

Die Auslagerungsschule soll in Form eines dreigeschossigen, nicht unterkellerten Baukörpers in Modulbauweise (Container, Holzmodule, etc. – Bauweise offen) für die Nutzungsdauer von mindestens acht Jahren entstehen. Zusätzlich soll ein frei stehendes Containergebäude für die Unterbringung der Fachunterrichtsräume der Oberschule Paunsdorf für eine Nutzungsdauer von rund drei Jahren errichtet werden. Nach Abschluss der Sanierung und Auszug der Oberschule wird dieses Gebäude zurückgebaut.

Alle nötigen Sportflächen geplant

Auf dem Gelände befindet sich heute ein ehemaliger Sportplatz. Für die lange Auslagerungszeit werden die kompletten für eine Schule nötigen Freiflächen gebaut: ein Kleinspielfeld, eine Laufbahn, Freianlagen mit Tischtennisplatten, Spielbereich mit Klettergerät sowie Sitz- und Spielflächen. Es ist geplant, dass der Bolzplatz außerhalb der Schulnutzung der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Die Gesamtkosten der Maßnahmen für die Auslagerungsschule Paunsdorf betragen rund 13,4 Millionen Euro, die komplett von der Stadt Leipzig übernommen werden. Die Maßnahme ist aufgrund ihres temporären Charakters nicht förderfähig.

Der Baubeginn ist für das vierte Quartal 2023 geplant, die Fertigstellung Anfang 2025. Die städtische Tochtergesellschaft LESG (Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH) übernimmt die Baumaßnahme als Auftraggeber und Projektsteuerer.

Barrierefreiheit nur im Erdgeschoss

Um die Kosten nicht weiter in die Höhe zu treiben, soll nur der Bereich des Erdgeschosses barrierefrei sein. Mit den Worten aus der Vorlage: „Im Interimsgebäude wird die Barrierefreiheit im Erdgeschoss aufgenommen. Somit sind Speiseraum, Fachunterrichtsräume und die Verwaltung barrierefrei zu erreichen. Ein Aufzug wird für das Interim nicht geplant.

Dieses Vorgehen ist mit der Schulnetzplanung abgestimmt. Sollte es in den kommenden Jahren zu einer Anmeldung eines Schülers mit Behinderung im betreffenden Schulbezirk kommen, so wird dieser einer Schule mit Barrierefreiheit zugeordnet.“

Ein Passus, der dann postwendend die AfD-Fraktion zu einem Antrag animierte, hier trotzdem den Einbau eines Fahrstuhls zu fordern. Auch das eine Art, Blumen zu sammeln und sich zum Kümmerer um Leipzigs Behinderte aufzuwerfen, als wenn der Verwaltungsvorschlag keinen Sinn ergäbe.

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