Die Schulwegsicherheit in der Tauchaer Straße in Plaußig-Portitz war Thema einer Einwohneranfrage in der Ratsversammlung am Mittwoch, den 30. Oktober. Die Stadt sollte erklären, warum derzeit keine Fußgängerbedarfsampel geplant sei. Außerdem war die Verwaltung mit der Frage konfrontiert, warum im Waldstraßenviertel zahlreiche Parkbuchten nicht mehr für Autos genutzt werden können.
Eine der Einwohneranfragen widmete sich der Situation an der Tauchaer Straße 339, die im nordöstlichen Stadtteil Plaußig-Portitz liegt. Aus Sicht des Anfragenden Thomas W. wird dort eine Fußgängerbedarfsampel benötigt, um den Schulweg sicherer zu machen. Der Elternrat würde sich bereits seit 2014 dafür einsetzen, heißt es in der Anfrage.
Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos) wies darauf hin, dass es derzeit einen Zebrastreifen dort gebe. Weil sich bislang an dieser Stelle keine Unfälle gehäuft hätten, sei eine Ampel nicht geplant. „Ich bitte um Verständnis dafür, dass die Ressourcen begrenzt sind“, sagte Dubrau. „Es gibt dringendere Maßnahmen.“
Einwohner Thomas W. entgegnete: „Wir wollen die Ampelanlage nicht erst, wenn etwas passiert ist. Die Autos rauschen teilweise über den Fußgängerüberweg drüber.“ Linke-Stadtrat Sören Pellmann sah es ähnlich: „Ich kann mir nicht erklären, warum die Stadtverwaltung dort keine Priorität sieht.“ Er selbst kenne die Situation vor Ort. Dubrau sicherte Pellmann eine Übersicht über die geplanten Projekte zu, die aus Sicht der Straßenverkehrsbehörde derzeit dringlicher sind.
Parkbuchten nur noch für Radfahrer
Um Autos ging es auch in einer zweiten Einwohneranfrage: Katja T., Anwohnerin in der Waldstraße, beklagte, dass in ihrer Straße einige Parkbuchten mit Fahrradbügeln ausgestattet wurden. Die Parksituation im Waldstraßenviertel habe sich dadurch weiter verschlechtert.
Dorothee Dubrau antwortete, dass es bislang zu unzulässigen und gefährlichen Situationen gekommen sei. Parkende in der zweiten Reihe hätten illegal die in den Parkbuchten legal befindlichen Autos zugeparkt. Diese hätten deshalb über die Gehwege ein- und ausparken müssen.
Katja T. wiederum verwies darauf, dass „von heute auf morgen 50 Parkbuchten vernichtet“ worden seien, und fragte: „Wo sollen diese Autos nun hin?“ Mittlerweile würden einige nachts sogar in der „dritten Reihe“ parken. Dubrau nannte die Parkplätze an der Red-Bull-Arena als Alternative. Diese seien maximal 200 Meter entfernt. „Die sind aber auch voll“, entgegnete Katja T.. Eine Prüfung dieser Aussage fand während der Ratsversammlung nicht statt.
Gesamt gesehen könnte es wohl auch ums liebe Geld für das kostenfreie oder eben kostenpflichtige Parken zwischen der Leibnizstraße und dem Stadionareal gehen, seit das absolute Halteverbot auf der inneren Jahnallee besteht.
Bewohnerparken ab 1. Januar im Waldstraßenviertel
Für Entspannung könnte bald das Bewohnerparken sorgen, welches Anwohnern im Waldstraßenviertel den Vorteil preiswerten Parkens gegenüber den bewirtschafteten Stellplätzen (also gegen Einzel-Zahlung) einbringen soll. Menschen, die in bestimmten Straßenabschnitten des Waldstraßenviertels wohnen, können dann für eine Gebühr von rund 30 Euro einen dauerhaften Parkausweis beantragen. Grund für die Maßnahmen sind unter anderem Belastungsspitzen zu Veranstaltungen und Fußballspielen in einem gebiet, wo auf 600 Stellplätze bereits heute mindestens 660 hier angemeldete Pkw kommen.
Aktuell möchte die Verwaltung nun auch Lösungen für einige Gewerbetreibende und Gäste von Anwohner/-innen finden. Voraussichtlich am 1. Januar 2020 soll das Bewohnerparken dann starten, nachdem es in dieser Woche durch die das Gremium der Oberbürgermeisterrrunde kurzfristig verschoben wurde.
Ab dann soll es möglich sein, für spezielle Ausnahmefälle wie häufige Wirtschaftsverkehre, aber auch für den Wochenendbesuch der Verwandten Sonder-Vignetten zu erwerben. Dieses Modell gäbe es in Leipzig noch gar nicht, so Dubrau, womit sie die Verschiebung gegenüber Stadtrrätin Franziska Riekewald (Linke) auf Nachfrage hin begründete. Diese hatte auf die nun deutlich über einjährige Vorbereitung der Maßnahmen in diesem Gebiet hier in der erweiterten Innenstadt verwiesen.
Ebenfalls im Jahr 2020 soll der Auto- und Bahnverkehr auf der inneren Jahnallee nur noch einspurig erfolgen und die Belastung mit Pkw von derzeit 16.900 Kraftfahrzeuge auch durch die Änderung in der Verkehrsführung auf 13.200 reduziert werden. Dann werden Teile des Verkehrs stadtauswärts stärker über die Gustav-Adolf-Straße führen. Noch ist unklar, ob es anschließend auf beiden Außenspuren nur noch Radverkehr geben soll.
Die Einwohneranfragen vom 30. Oktober 2019 im Stadtrat
Video: Livestream der Stadt Leipzig
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