Wรคhrend der Innenminister trocken vermeldete, dass die Bedarfe zum Sozialen Wohnungsbau in Sachsen binnen eines Jahres einfach so von 25.000 auf 15.000 neue Sozialwohnungen zurรผckgegangen seien, wobei die geschrumpften Zahlen in Leipzig den grรถรŸten Anteil daran haben, ist die Leipziger SPD alarmiert und bezweifelt, ob das Innenministerium รผberhaupt noch die richtige Datengrundlage hat.

โ€žFรผr mich ist es erschreckend, wie schlecht es um die Datengrundlage beim Innenministerium bestellt zu sein scheint. Die Zahlen, die das Ministerium auf eine Anfrage hin bereitgestellt hat, sind weder richtig noch wirklich aktuell. Wir mรผssen der Tatsache in die Augen sehen, dass bezahlbarer Wohnraum in den wachsenden Stรคdten immer knapper wirdโ€œ, kommentiert Leipzigs SPD-Fraktionschef Christopher Zenker die Zahlen.

Und auch im Stadtrat wird nicht รผber eine Senkung der Prognose nachgedacht. Im Gegenteil, wie Christopher Zenker vorrechnet: โ€žWenn wir davon ausgehen, dass die rund 4.400 Sozialwohnungen, die in Leipzig benรถtigt werden, nicht bis 2025 vorhanden sein mรผssen, sondern lediglich den Nachholbedarf bis nรคchstes Jahr aufzeigen und es im Grunde jรคhrlich 1.500 Wohnungen sein mรผssten, um den Bedarf zu decken, dann wird deutlich, wie sehr die Prognosen auseinandergehen. Bis 2025 hochgerechnet wรผrde es bedeuten, dass in den nรคchsten sechs Jahren etwa 12.000 Sozialwohnungen allein in Leipzig entstehen mรผssen.โ€œ

Und Zenker sieht das leidige Problem, das auch Leipzig zu den wildesten Verrenkungen zwingt. Denn das ausgereichte Geld fรผr Sozialen Wohnungsbau deckt nicht den tatsรคchlichen Bedarf ab โ€“ und es ist auch nicht langfristig sicher. Gesichert ist es bis jetzt nur fรผr den nรคchsten Doppelhaushalt 2019/2020. Von einer verlรคsslichen Planungsgrundlage kann gar keine Rede sein.

โ€žAber ganz gleich, wie hoch der tatsรคchliche Bedarf schlussendlich sein wird, es ist eine Mammutaufgabe, denn auch die vom Freistaat angegeben rund 4.400 entstehen nicht von heute auf morgenโ€œ, betont Zenker das, was auf Landesebene einfach nicht selbstverstรคndlich ist.

โ€žEs mรผssen aber auch andere Wege gesucht werden, um es fรผr Wohnungsbauunternehmen attraktiv zu machen, sozialen Wohnraum zu schaffen. Anders werden wir das Problem nicht lรถsen kรถnnen. Hierbei sind โ€“ und das sagen wir auch seit Jahren โ€“ insbesondere der Bund und der Freistaat gefragt, denn die Kommunen dรผrfen mit diesem Problem nicht allein gelassen werden. Wir selbst haben erst vor kurzer Zeit konkrete Vorschlรคge gemacht, welche Mรถglichkeiten es in Leipzig gebe, sozialen Wohnraum zu schaffen: Einerseits haben wir angeregt, dass die Stadt die Entwicklung der Kiebitzmark in Paunsdorf voranbringen soll und andererseits haben wir vorgeschlagen, dass ein Grundstรผck an der Wolfgang-Heinze-StraรŸe vom Bund gekauft wird, auf dem 60 Wohneinheiten Platz haben wรผrden. Darรผber hinaus haben wir die kooperative Baulandentwicklung durchgesetzt, bei der angestrebt wird, gegenรผber Investoren von grรถรŸeren Baugebieten eine Quote von mindestens 30 Prozent sozialem Wohnraum durchzusetzen.โ€œ

Leipzig halbiert seinen gemeldeten Bedarf an Sozialwohnungen ohne nachvollziehbare Grรผnde

Leipzig halbiert seinen gemeldeten Bedarf an Sozialwohnungen ohne nachvollziehbare Grรผnde

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