VideoMit dem โEutritzscher Freiladebahnhofโ soll ein komplett neues Stadtviertel entstehen โ verantwortlich fรผr die Umsetzung ist die CG-Gruppe. Mit dieser soll die Stadt nun weitere Verhandlungen aufnehmen, unter anderem mit dem Ziel der Errichtung eines Sportparks und der Erhaltung der auf dem Gelรคnde ansรคssigen Clubs.
Einen gemeinsamen Antrag hatten Grรผne, Linke und SPD eingebracht. Tim Elschner (Grรผne) erklรคrte, dass man erst nachdenken mรผsse, bevor man baue, und genau dies nun geschehe. Den Investor forderte er auf, den bisherigen Prozess mit der Bรผrgerbeteiligung ernst zu nehmen.
SPD-Stadtrat Christopher Zenker wies darauf hin, dass dieses Projekt โweit รผber das Quartierโ ausstrahle. Dem Investor solle ein Kompromiss mit 15 Prozent mehr Gewerbeflรคche schmackhaft gemacht werden. Aber auch die Stadt solle selbstbewusst auftreten. โWir haben eine tolle und fรผr Investoren attraktive Stadtโ, sagte Zenker. Er verwies auf zahlreiche Kultureinrichtungen im Leipziger Sรผden, die sich teilweise mit Wohnungen ein Gebรคude teilten. Auch beim Freiladebahnhof mรผsse eine Koexistenz von Clubs und anderen Interessen mรถglich sein. Von Anpassungen wรผrde auch der Investor profitieren โ vor allem durch hรถhere Einnahmen.
Franziska Riekewald (Linke) beklagte, dass die Nachbarschaftsforen โad absurdumโ gefรผhrt worden seien. โEs geht allein um die Durchsetzung von Gewinnmaximierung und Profitstreben ohne Rรผcksicht auf andere. Die Kรผndigungen fรผr die Clubs wรคren zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig gewesen.โ
Woraufhin Sven Morlok (Freibeuter/FDP) entgegnete, dass Gewinnmaximierung โnormales Investorenverhaltenโ sei. Er sagte weiter: โWas heute auf dem Tisch liegt, unterscheidet sich erheblich von dem, was letzten Mittwoch zur Abstimmung vorlag.โ Auf Antrag der Freibeuter waren Diskussion und Abstimmung um eine Woche verschoben worden. Man habe nun erkannt, dass die Ergebnisse einer Verhandlung nicht bereits vor deren Beginn feststehen kรถnnten.
Achim Haas (CDU) verwies auf die โprivatrechtliche Angelegenheit des Investors und seiner Vertragspartnerโ. Das jetzige Verfahren sei im Stadtrat beschlossen worden und die betroffenen Clubs hรคtten sich bereits damals melden kรถnnen. Der Investor plane bereits jetzt mehr Wohnungen und mehr Grรผnflรคchen als ursprรผnglich geplant. Damit solle man zufrieden sein.
Ute Elisabeth Gabelmann (Freibeuter/Piraten) lobte das โvorbildliche Beteiligungsverfahrenโ, das es gegeben habe und dem sie selbst angehรถre. Sie sei jedoch รผberrascht, dass einige Aussagen der CG-Gruppe offenbar anders gemeint seien als vermutet โ unter anderem die Definition von Kultur. Sie erwarte, dass der TV-Club bleiben dรผrfe. Woraufhin Stadtentwicklungsbรผrgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos) sagte, dass von Anfang an klar gewesen sei, dass ein Techno-Club einen neuen Standort brauche.
Gegen die Stimmen der CDU votierte eine Mehrheit des Stadtrates fรผr den Antrag von Grรผnen, Linken und SPD. Darin wurden die bisherigen Verhandlungsergebnisse begrรผรt und die Verwaltung zu weiteren Verhandlungen aufgefordert: unter anderem die Rรผcknahme von bisher ausgesprochenen Kรผndigungen bis zu einer Entscheidung รผber die Flรคchen, die Errichtung eines Sportparks und eine Einbindung des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau.
Bereits vorgenommene Vereinbarungen betreffen unter anderem Grundstรผcksรผbertragungen, Kitaplรคtze sowie รถkologische und gestalterische Aspekte. Spรคtestens Ende des Jahres will der Stadtrat รผber die Ergebnisse der Verhandlungen erneut abstimmen.
Video Stadtrat vom 27. September 2018
Debatte รผber den Freiladebahnhof im Stadtrat. Videoquelle: Livestream Stadt Leipzig
Kรผndigungen durch die CG Gruppe im Gelรคnde des Eutritzscher Freiladebahnhofs sorgen fรผr Irritationen
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