Der Lebensmitteldiscounter Aldi sorgte Anfang des Jahres mit der Meldung für Schlagzeilen, in Berlin über eigenen Supermärkten etwa 2.000 günstige Wohnungen bauen zu wollen. Eine solche Mischnutzung streben die Grünen auch für Leipzig an – und beantragten deshalb einen „Kaufhallengipfel“ in Form einer öffentlichen Expertenanhörung zum „Wohnungsbau über Lebensmittelmärkten“. Am Ende setzte sich im Stadtrat die Verwaltung durch: Nun soll es allgemein um knapper werdende Flächen gehen.
Aus Sicht der Grünen bringt das städtische Wachstum „eine sehr hohe Nachfrage nach Wohnraum, sozialer Infrastruktur sowie anderen baulichen Nutzungen mit sich“. Bereits 2015 habe der Stadtrat im „Wohnungspolitischen Konzept“ beschlossen, dass Objekte möglichst mehrfach genutzt werden sollen.
Tim Elschner, der stadtentwicklungspolitische Sprecher der Grünen, verwies in der Ratsversammlung darauf, dass sich der Konsum Leipzig bereits positiv zum Vorschlag seiner Fraktion geäußert habe und die Mehrfachnutzung bereits umsetze. „Er ist Vorreiter dieser Entwicklung in Leipzig“, sagte Elschner. Der Grüne regte zudem an, nicht nur Wohnungen, sondern auch Turnhallen oder Spielfelder auf Supermärkte zu bauen. Siegfried Schlegel aus der Linksfraktion forderte unterdessen, dass das Einzelhandelskonzept der Stadt mit dem Beschluss nicht infrage gestellt werden dürfe.
Vier Personen enthielten sich, der Rest stimmte für den Verwaltungsstandpunkt. Dieser lautet: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, in diesem Jahr eine öffentliche Veranstaltung zum Umgang mit knapper werdenden Flächenressourcen in der wachsenden Stadt durchzuführen. Dabei soll auch das Thema Mischnutzungen von Wohnungsbau und Lebensmittelmärkten aufgegriffen werden.“
Video aus dem Stadtrat Leipzig, 18.04.2018, Quelle: Livestream Stadt Leipzig
Leipzig verdichtet sich: Nicht nur über Lebensmittelmärkten muss künftig mehrstöckig geplant werden
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