Am Ende stand die Erkenntnis von Burkhard Jung aus den letzten 17 Jahren. Seit 1999 hatte der heutige OB damals noch als Ordnungsbürgermeister den Weg des Elsterstausees verfolgt. Und sah am Ende keinen wirtschaftlichen Sinn darin, den künstlichen See weiter zu erhalten. Die Sohle ist undicht, die Deichungen auch und die Bewässerung in den kommenden Jahren nicht gesichert. Am Ende blieb eine Schäferin, die nun die Grünfläche bewirtschaftet und der Auftrag an die Stadtverwaltung, aus dem Ex-See eine „extensive“ Naherholungsfläche zu machen.
William Grosser (Linke) hatte noch ein letztes Mal gekämpft. Etwas traurig verkündete er, dass er früh auf diesen Weg hingewiesen und auch in einem persönlichen Gespräch mit Burkhard Jung dagegen gewesen sei, den See endgültig aufzugeben. In seiner Erwiderung wies Jung auf die zurückliegende Prüfung des Sees und seiner Erhaltbarkeit hin. Dazu hatte ihn der Stadtrat beauftragt – am Ende standen zu hohe Koste und Risiken einem zu geringen Nutzen entgegen.
Nun soll – nach der Entwidmung als See – aus der ehemaligen Stauanlage einschließlich der technischen Anlagen eine Fläche aus sogenanntem Offenland und Weidenhegern werden, ein Teil der Flächen soll dabei der Natur überlassen werden. Ebenfalls Zustimmung fand die Beschlussvorlage, „die ehemalige Stauseesohle zukünftig insbesondere als Flächenbasis für die Landschaftspflege im Umfeld des Cospudener Sees sowie für die Pflege der Hochwasserschutzanlagen an der Weißen Elster durch Beweidung zu nutzen. Weiterhin sollen die Flächen als Reserve zur Futterversorgung der Tiere des Wildparks Leipzig zur Verfügung stehen.“
In einem Änderungsantrag hängte die Grüne Fraktion eine aktuelle Problemstellung an. So wurde beschlossen, für die bereits heute anfallenden Beweidungsaufgaben überplanmäßig eine bereits auf der Fläche agierende Schäferin bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen.
Abgelehnt wurden hingegen erste Konkretisierungen zur zukünftigen Nutzung des Areals seitens der Grünen. So stimmte der Rat vorerst gegen die Entwicklung von „generationsübergreifenden naturnahen Trimm-Dich-Angeboten rund um den Elsterstausee sowie Aussichtspunkte zur Tierbeobachtung“. Auch die Instandsetzung des Fuß- und Radweges entlang der Weißen Elster als Nord-Süd-Verbindung ab 2019 wurde damit abgewiesen.
Das Audio der Debatte zum Elsterstausee
Das Video der Debatte zum Elsterstausee
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