Über Jahre hat die Sanierung des Alten Rathauses die Stadt und ihre knappen Haushalte in Anspruch genommen. Ganz fertig ist es noch nicht. Ein paar wichtige Einbauten fehlen noch. Und zur Feier der Ersterwähnung 2015 soll das Haus auch von außen wieder glänzen. Der Farbanstrich ist auch schon wieder 20 Jahre alt. Da staunt man, wie die Zeit vergeht.
Am 21. Mai hat deshalb das Kulturdezernat gemeinsam mit dem Baudezernat eine Vorlage ins Verfahren gegeben, die am 26. Juni im Verwaltungsausschuss votiert werden soll.
“Das Alte Rathaus stellt als ältestes erhaltenes kommunales Gebäude Leipzigs nicht nur einen bedeutenden Erinnerungsort für die Stadtgeschichte dar, sondern wird bei den Feierlichkeiten ein zentraler Veranstaltungsort sein”, heißt es darin. “Im Vorfeld der Feierlichkeiten soll die zwingend notwendige Instandsetzung des Gebäudes durchgeführt werden.” Grundlage dafür soll ein Ratsbeschluss vom 16. Juni 2010 sein: “Sanierung Fassade Altes Rathaus”.
Die Fassade wurde letztmalig um 1990 saniert. Putz und Anstrich sind stark verschlissen, insbesondere die Teile der Turmuhr. Auch die Fenster und Fenstergitter sind beschädigt, stellen die beiden Dezernate fest. Für die Durchführung der Ausstellung “Erleuchtung der Welt” zum Universitätsjubiläum im Jahr 2009 wurde die 2. Etage saniert und ab dem Jahr 2011 für die neue Dauerausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums genutzt.Aber – und da kommen nun ein paar Versäumnisse der jüngeren Vergangenheit zum Vorschein – das Erdgeschoss und die 1. Etage sind nur teilsaniert, hier muss die Haus- und Sicherheitstechnik noch erneuert werden. Dafür hat das Geld beim Umbau des Erdgeschosses für die gastronomische Nutzung dann nicht mehr gereicht.
“Bei einer Ablehnung der Maßnahme sind eine weitere substanzielle Verschlechterung des Bauwerks und somit deutlich höhere Kosten für spätere Sanierungsarbeiten zu erwarten”, warnt die Vorlage. “Die Beibehaltung der veralteten Haustechnik aus den 1980er Jahren führt mittelfristig zu einer Gefährdung der Besucher und der Kunstgüter.”
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Insgesamt sind es lauter kleine Maßnahmen, die sich da angesammelt haben – von Reparatur und Neuanstrich des Fassadenputzes über die Reparatur der Fenster und Fenstergitter, die Sanierung der hölzernen Balustrade des Turmes, die Restaurierung des vergoldeten Schriftzuges, die Restaurierung der Turmuhr, Korrosionsschutz des Dachtragwerks, Erneuerung Blitzschutz und Taubenabwehr und die Erneuerung der Arkadenbeleuchtung am Äußeren bis hin zu notwendigen Reparaturen und Installationen im Inneren: Erneuerung des Anstrichs im Festsaal und in der Schatzkammer, Reparatur Plattenbelag und festinstalliertes Gestühl im Festsaal, Erneuerung Einbruch- und Gefahrenmeldeanlagen, Erneuerung Fernwärmeübergabestation. Erneuerung der Stromanlage und die Brandschutzabschottungen.
Das Ganze kostet in einer Kostenabschätzung aus dem November 2012 zusammen 1.690.089,17 Euro. Davon werden 50.000 Euro schon 2013 gebraucht, um die Planungen zu beginnen. Die Arbeiten selbst sollen 2014 erfolgen, möglicherweise in Etappen. Das Kulturdezernat will sich um Fördermittel bemühen – aber da das alles vor allem Instandhaltungsmaßnahmen sind, wird die Stadt die wesentlichen Gelder selbst aufbringen müssen.
Im Fristenplan ist eine Fertigstellung bis März 2015 vorgesehen.
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