Im August waren in Leipzig 26.460 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.296 Personen an. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im August 7,7 Prozent, teilt die Arbeitsagentur mit. Vor einem Jahr hatte sie sich auf 7,5 Prozent belaufen. Wirklich viel geändert hat sich nicht. Während sachsenweit die Arbeitslosenzahl um 1.485 Personen sank, blieb sie in Leipzig gleich.

„Im August blieb die Arbeitslosenquote in Leipzig unverändert bei 7,7 Prozent, was für einen August recht untypisch ist“, kommentiert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig, Ricardo Donat, die Arbeitsmarktentwicklung. „In den letzten Jahren hatten wir im August immer einen kleinen Anstieg der Arbeitslosenquote verzeichnet. Dieses Jahr hat sich der Arbeitsmarkt jedoch gut geschlagen. Erfreulich sind besonders die gestiegenen Beschäftigungsaufnahmen.“

Was nicht bedeutet, dass Leipzigs Arbeitsmarkt schwächer ist als der sächsische. Im Gegenteil: Die Stadt ist der Motor der westsächsischen Region und es entstehen immer mehr Arbeitsstellen. Da die Daten zur Erwerbstätigenzahl aber erst mit halbjährlicher Verzögerung bekannt gegeben werden, sind sie aktuell für Leipzig noch nicht verfügbar. Da kann es passieren, dass die Arbeitslosenzahl stabil bleibt, während tatsächlich die Erwerbstätigenzahl steigt.

Die aktuellsten Erwerbstätigenzahlen für Leipzig, Stand Dezember 2023. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
Die aktuellsten Erwerbstätigenzahlen für Leipzig, Stand Dezember 2023. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig

Zum sächsischen Arbeitsmarkt sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA), am Freitag, 30. August: „Mit dem Ende der Sommerferien sinkt die Arbeitslosigkeit, weil wieder mehr Menschen eine neue Arbeit gefunden und viele Jugendliche mit einer schulischen oder betrieblichen Ausbildung begonnen haben. Gleichzeitig haben nach den Ferien wieder Qualifizierungsmaßnahmen begonnen, um die Menschen fit zu machen – einer unserer Beiträge zur Fachkräftesicherung.

Nicht zuletzt haben sich auch wieder mehr Menschen in Krankheit abgemeldet und zählen deshalb nicht als arbeitslos. Alles in allem sind es die üblichen Gründe, die im August zu dem Rückgang der Arbeitslosigkeit beigetragen haben – wegen der frühen Ferien einen Monat eher als normal. Mit dem Blick nach vorne bleibe ich optimistisch. Auch in den kommenden Wochen wird es vielen Menschen in Sachsen gelingen, eine Arbeit oder Ausbildung zu finden.

Mit über 34.000 Arbeitsstellen und 5.700 unbesetzten Lehrstellen stehen die Chancen dafür – trotz der wirtschaftlichen Risiken, mit denen Betriebe umgehen müssen – vergleichsweise gut.“

Ein Problem bleibt nach wie vor, dass die Einstellungszurückhaltung vieler Unternehmen vor allem die Berufsanfänger trifft. Die Zahl der bis 24-Jährigen, die arbeitslos sind, sinkt nicht, sie ist im August sogar noch weiter gestiegen.

Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in Leipzig. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in Leipzig. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig

Der Arbeitsmarkt in Zahlen

Im August meldeten sich 6.073 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 90 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 6.111 Personen ihre Arbeitslosigkeit,563 mehr als im August 2023.

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich, allerdings waren bei allen Anstiege gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Die Spanne der Veränderungen reicht im August von +3 Prozent bei 15- bis unter 25-Jährigen bis +7 Prozent bei Männern.

Derzeit sind im Leipziger Agenturbezirk 2.900 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 76 bzw. 2,7 Prozent höher. Die Anzahl arbeitsloser Frauen und Männer ab 50 Jahren hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 354 Personen auf 6.837 erhöht. Dies entspricht einem Anstieg um 5,5 Prozent.

Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen ist im zurückliegenden Monat in Leipzig leicht gesunken. Im August 2024 waren 6.610 Menschen langzeitarbeitslos, 39 weniger als im Juli. Im Vergleich zum August 2023 waren jedoch 529 Langzeitarbeitslose mehr gemeldet.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Juli auf August um 21 auf 9.245 Personen gesunken. Das waren 699 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im August 2,7 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,6 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB II von Juli auf August um 21 auf 17.215 Personen gestiegen. Das waren 597 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im August genau wie im Vorjahr 5 Prozent.

In Leipzig gab es im August 31.361 Bedarfsgemeinschaften. Das waren 177 weniger als im Vormonat und 104 weniger als im August des Vorjahres. Das Jobcenter Leipzig betreut aktuell 39.866 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Im Vergleich zum Vormonat entspricht dies einer Verringerung um 110 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich die Zahl um 333 Personen.

Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Leipzig waren im August 7.666 Arbeitsstellen gemeldet. Gegenüber dem Monat Juli ist das ein Rückgang von 275 oder 3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.719 Stellen weniger (–18 Prozent). Arbeitgeber meldeten im August 1.178 neue Arbeitsstellen, das waren 474 oder 29 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Seit Jahresbeginn sind damit 10.076 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 2.508 oder 20 Prozent. Zudem wurden im August 1.468 Arbeitsstellen abgemeldet, 145 oder 9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Großteil der neu gemeldeten Stellenangebote im August kam aus den Wirtschaftsabschnitten der Arbeitnehmerüberlassung (281 neue Stellen), Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (228) und aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (112).

Besonders viele Stellen sind derzeit in folgenden Wirtschaftsabschnitten zu besetzen: die Arbeitnehmerüberlassung (2.989 Stellen), in freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1.136), das Gesundheitswesen (526) und im verarbeitenden Gewerbe (451).

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