Quartalsbericht: Wegen Software-Umstellung sinkt die Leipziger Einwohnerzahl

Auch das gibt es: kleine statistische Wackler, weil in Leipzigs Meldeämtern die Software umgestellt wurde. So passiert im dritten Quartal 2023. Selbst für die Leipziger Statistiker/-innen ist das eine kleine Glosse wert: „Während des dritten Quartals 2023 ergab sich ein Rückgang der Einwohnerzahl um 582 Personen. Dies ist der erste Rückgang innerhalb eines dritten Quartals in den letzten 15 Jahren. Von einer Trendumkehr des starken Wachstumspfades kann jedoch noch nicht gesprochen werden.“

Denn die Hauptursache des Einwohnerrückgangs lag in der Software-Umstellung der städtischen Meldeämter begründet: „Aufgrund dessen konnten Geburten, Todesfälle, Umzüge innerhalb der Stadt sowie Zuzüge nur bis zum 26. September berücksichtigt werden. Wegzüge sowie sonstige Registerbereinigungen dagegen konnten bis zum Quartalsende vollständig erfasst werden.

Aus diesem Grund lassen sich die Zahlen im Zahlenteil aus diesem Quartal nur eingeschränkt mit den Vorquartalen vergleichen. Die im dritten Quartal noch nicht erfassten Bevölkerungsbewegungen werden in den Zahlen zum vierten Quartal enthalten sein.“

Setzt sich der abgeschwächte Wachstumstrend fort?

Das Ergebnis ist ein – statistisches – Absinken der Leipziger Bevölkerungszahl von 625.692 im Juni 2023 auf 625.110 im September.

Normal sind in diesem Zeitraum aber Einwohnerzuwächse, denn das ist die Zeit, zu der junge Menschen zur Ausbildung und zum Studium nach Leipzig ziehen. Andere nehmen in dieser Zeit ihre Arbeit auf. Im Vorjahr bedeutete das für das dritte Quartal einen Bevölkerungszuwachs um 3.421 Personen.

Ob das in diesem Jahr genauso hoch ausfällt, bleibt abzuwarten. Denn auch in den Vorjahren hat sich das Bevölkerungswachstum der Stadt schon abgeschwächt, ganz einfach weil die ländlichen Räume Mitteldeutschlands, aus denen Leipzig ab 2000 viele Zuzüge erhielt, mittlerweile stark ausgedünnt sind. Dafür spielen Zuzüge aus Westdeutschland und dem Ausland eine immer stärkere Rolle.