Was sagt die Glaskugel? Wohin geht die Reise? Was tut sich auf dem Leipziger Arbeitsmarkt? - Wenn man nur die Daten aus Arbeitsagentur und Jobcenter hätte, würde man darüber nichts erfahren. Über 90 Prozent des Leipziger Arbeitsmarktes finden ohne eine Berührung mit diesen beiden Einrichtungen statt. Und was dort gezählt wird, ist eben nicht nur Arbeitslosigkeit. Eher eine Art Indikator dafür.
“Das Frühjahr ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen und die Zahl der arbeitslosen Leipziger ging im März erfreulicherweise zurück”, meint Elke Griese, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig, zur jüngsten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. “Die Monate steigender Arbeitslosigkeit liegen damit hinter uns.”
Insgesamt waren 30.175 (Vormonat 30.650) Männer und Frauen in der Stadt Leipzig arbeitslos gemeldet. Der Rückgang im Vergleich zum Februar betrug 475 Personen. Im Vergleich zum März des Vorjahres (31.536) ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.361 zurückgegangen.
Die Entwicklung in den verschiedenen Altersgruppen fiel einheitlich aus. Bei den jungen Menschen bis 25 Jahren sank die Zahl der Arbeitslosen von Februar auf März um 129 auf 2.848 (Vorjahr: 2.988). Bei den Lebensälteren in der Altersgruppe ab 50 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 61 auf 9.182 Personen an (Vorjahr: 9.515). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im zurückliegenden Monat in Leipzig angestiegen. Gegenüber dem Vormonat wuchs sie um 48 Personen auf 9.540. Im Vergleich zum März 2013 gab es 206 Langzeitarbeitslose weniger.
Wirtschaft und Verwaltung haben dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters Leipzig in den letzten vier Wochen insgesamt 1.466 freie Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet. Der Zugang an offenen Arbeitsstellen liegt damit weiter auf einem hohen Niveau, wenngleich die Zahl der gemeldeten Stellen gegenüber dem Vormonat leicht um 44 zurückging. Gegenüber dem Vorjahr betrug der Anstieg 311 Stellen (1.155).
Zum statistischen Zähltag im März betrug die Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig 11,1 Prozent. Im Vormonat lag sie bei 11,2 Prozent und im März des Vorjahres noch bei 11,8 Prozent.
Im März waren 6.845 Menschen im Rechtskreis SGB III in der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet. Das waren 445 weniger als im Vormonat und 322 weniger als im März 2013. Der Hauptanteil des Rückgangs bei der Arbeitslosigkeit entfiel also wieder auf die Bezieher von ALG I.
Im Rechtskreis SGB II waren 23.330 Menschen im Jobcenter Leipzig arbeitslos registriert. Das waren dann nur 30 weniger als im Februar und 1.039 weniger als vor einem Jahr. Dort hat sich also so gut wie nichts getan.
Stattdessen ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im März wieder gewachsen – auf 43.572 Bedarfsgemeinschaften. Das sind 215 mehr als im Vormonat und 368 weniger als im März des Vorjahres. Außerdem betreut das Jobcenter aktuell 54.178 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Im Vergleich zum Vormonat betrug der Anstieg 290. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Zahl um 898 Personen niedriger. Was insgesamt ein sehr stabiles Bild bei den Bedarfsgemeinschaften zeigt, die neben rund 18.000 “nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten” auch rund 17.000 “Aufstocker” beinhalten.
Es macht sich bemerkbar, dass es so gut wie keine funktionierenden Integrationsinstrumente für die im Jobcenter betreuten erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gibt. Die Entwicklung des Leipziger Arbeitsmarktes geht im Wesentlichen an ihnen vorbei.
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