Wie sagt doch Dr. Michael Lange, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Leipzig, so schön? - "Den leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Februar werte ich als ein gutes Zeichen für die kommenden Frühjahrsmonate." Und der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise? - "Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich relativ unbeeindruckt von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der letzten Monate und entwickelt sich weiter solide."
Und die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig Elke Griese? – “Im zurückliegenden Monat ging die Zahl der Arbeitslosen erfreulicherweise zurück. Besonders war das bei den Bauberufen zu beobachten. Damit ist der Frühling auf dem Arbeitsmarkt schon angekommen auch wenn es noch Schnee gibt und es recht kalt ist. Die Monate des Anstiegs der Arbeitslosigkeit sind damit vorbei.”
Ein unbeeindruckter Arbeitsmarkt? Ein gnädiger Winter? Michael Lange: “Die positive Entwicklung zeigt sich vor allem auch beim Blick auf das Vorjahr. Im Vergleich zum März des Vorjahres betreut des Jobcenter Leipzig 1.751 arbeitslose Menschen weniger. Ich rechne damit, dass wir mit unseren Vermittlungsfachkräften auch in den kommenden Monaten einen weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit erreichen.”
Die simplen Zahlen für die Stadt Leipzig sind: Über beide Rechtskreise SGB III und SGB II hinweg werden nach wie vor 31.536 arbeitslose Menschen gezählt. Das sind im Vergleich zum Vormonat 555 arbeitslose Menschen weniger – 309 im Bereich des SGB III, also des ALG I, – 246 im SGB II und damit in der Obhut des Jobcenters.
Heißt direkt fürs Jobcenter: Die Zahl der arbeitslosen Arbeitslosengeld II-Empfänger ist im Monat März auf 24.369 Personen gefallen. Das sind 246 Personen weniger als im Vormonat (24.615) und 1.751 weniger als noch vor einem Jahr (26.120).
Das Jobcenter Leipzig betreute im März 2013 77,3 Prozent aller arbeitslosen Menschen in der Stadt Leipzig.
Dafür ist die Zahl der Leistungsempfänger nach dem SGB II im Jobcenter Leipzig im März auf 72.530 Personen gestiegen (Februar 2013: 72.358, März 2012: 75.197). Die Männer und Frauen wurden in 43.642 Bedarfsgemeinschaften (Februar 2013: 43.446, März 2012: 45.207) betreut. Unterstützendes Sozialgeld ist an 17.933 Personen (Februar 2013: 17.885, März 2012: 18.125) zur Auszahlung gekommen.
“Für den nächsten Monat erwarte ich einen weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahl”, prognostiziert Griese für die nächsten vier Wochen.
Die Baufirmen bauen wieder – und wenn Porsche und BMW ihr Einstellungsprogramm für die neuen Produktionslinien starten, wird auch das Auswirkungen haben.Ansonsten ist nämlich nicht wirklich viel Bewegung auf dem Leipziger Arbeitsmarkt: Beim Zugang an offenen Stellen des ersten Arbeitsmarktes verzeichnete der Agenturbezirk im März einen Rückgang gegenüber dem Vormonat. Die Wirtschaft und die Verwaltung haben im März 1.155 freie Stellen zur Besetzung gemeldet, das waren 238 weniger als im davor liegenden Monat und 357 weniger als vor einem Jahr.
Ist natürlich die Frage: Werden freie Stellen und freie Ausbildungsplätze überhaupt noch in größerem Maße an Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldet? Machen sich die diversen Stellen- und Ausbildungsbörsen nicht mittlerweile heftig Konkurrenz?
Bis März hatten sich 1.775 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter gemeldet. Das waren 131 oder 8,0 Prozent mehr als im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt. Demgegenüber standen 1.760, davon 1.737 betriebliche, Ausbildungsstellen zur Verfügung. Das waren bei allen Ausbildungsstellen 12,4 Prozent und bei den betrieblichen Ausbildungsstellen 6,9 Prozent weniger, so die Meldung der Arbeitsagentur.
Angebot und Nachfrage halten sich also derzeit die Waage. Zumindest ist momentan der laute Ruf nach jungen, ausbildungsfähigen Leuten nicht allzu laut. Was auch daran liegen kann, dass sich die Unternehmen ihren Nachwuchs immer früher sichern und schon Verträge machen, bevor das Frühjahr richtig in Schwung kommt.
Wer das Zeug für eine qualifizierte Tätigkeit hat, landet gar nicht erst bei den Vermittlern. Was nicht bedeutet, dass nicht immer noch etliche Jugendliche im Jobcenter ihre Runden drehen. – Das Jobcenter Leipzig betreut aktuell 2.104 Jugendliche unter 25 Jahren. Das sind 50 Jugendliche weniger als im Vormonat und 345 Jugendliche weniger als im März 2012.
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