Stolze 224 Jungtiere aus 32 Würfen – das Feldhamsterzuchtprojekt im Leipziger Zoo ist auf Erfolgskurs. „Wir beenden unsere Feldhamsterzuchtsaison mit 224 Jungtieren aus 32 Würfen äußerst erfolgreich und haben dieses Jahr den Grundstein für die nächste Auswilderung der vom Aussterben bedrohten Feldhamster im Jahr 2025 gelegt“, zeigt sich Zoodirektor Prof. Jörg Junhold zufrieden über den Erfolg des Projekts.
„Unserem gemeinsam mit dem Arbeitskreis ‚Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen‘ formulierten Ziel, eine stabile und selbständig überlebensfähige Feldhamsterpopulation im letzten sächsischen Verbreitungsgebiet aufzubauen, sind wir damit einen Schritt nähergekommen“, so Junhold, der auch auf den Zuchterfolg auf der Aussetzungsfläche im Norden von Leipzig hinwies.
Hier konnten durch ein begleitendes wissenschaftliches Monitoring im Verlauf des Sommers mehrere Jungtiere unterschiedlichen Alters an verschiedenen Bauten gesichtet werden. Ebenfalls äußerst erfreulich ist die Tatsache, dass einige Baue außerhalb der geschützten Aussetzungsfläche angelegt wurden.
„Das ist für uns ein Zeichen dafür, dass das ausgewählte Areal ausreichende Deckungsmöglichkeiten, ein vielfältiges Nahrungsangebot und somit beste Lebensbedingungen für die Tiere bietet. Leider ist es nicht möglich, die Zahl der Jungtiere auf der Aussetzungsfläche festzustellen. Eine für Herbst anvisierte Kartierung aller Baue jedoch wird zumindest Aufschluss über die Entwicklung der Gesamtpopulation in den letzten Monaten geben“, erklärt Thomas Liebenstein als verantwortlicher Projektmanager für das Feldhamsterprojekt.
Kooperationsbereite Landwirte gesucht
Als Nächstes gelte es, weitere feldhamsterfreundlich bewirtschaftete Flächen zu finden, mit kooperationsbereiten Landwirten und den Partnern des Leipziger Zoos zu sprechen, um die Haltungs- und
Auswilderungskapazitäten zu erhöhen.
Letzteres sei bereits gelungen: Sowohl der Tierpark Berlin als auch der Bergzoo Halle nehmen während der Winterzeit Nachzuchttiere aus der Zuchtstation in ihre Obhut und unterstützen damit das regionale Artenschutzprojekt.
Entdeckertage im Zoo: Auf der Spur des Artenschutzes
Vom 21. bis 22. September lassen sich die Artenschützer des Zoos über die Schulter blicken und laden ein, mehr über die weltweiten Artenschutzprojekte des Zoos zu erfahren. Verschiedenste Aktionsstände, kommentierte Fütterungen, Mitmachaktionen und (vorab buchbare) Zoolotsentouren bieten ein breites Spektrum, um Hintergrundinformationen zur Artenschutzarbeit des Zoos in Vietnam, Chile oder in Sachsen mit dem Feldhamsterprojekt zu erhalten.
Informationsstände des NABU-Naturschutzzentrums, der Stiftung Artenschutz und ZGAP, des Orang-Utan in Not e.V., des Plumploris e.V., des Hauptzollamtes Dresden sowie des Freundes- und Fördervereins ergänzen das informative Tagesprogramm von 10 bis 17 Uhr.
Artenschutz ist eine der zentralen Säulen von wissenschaftlich geführten Zoos, zu deren Aufgaben es auch gehört, Zoobesucher für den Natur- und Umweltschutz zu sensibilisieren. Die Entdeckertage Artenschutz verfolgen genau dieses Ziel und möchten interessierten Zoobesuchern neben tierischen Entdeckungen von Nashorn, Fruchttaube & Co. auch weiterführende Informationen zu den Tieren an die Hand geben.
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