Zum Internationalen Tag der Katze am 8. August ruft der (BUND) Landesverband Sachsen dazu auf, sich für den Schutz der Europäischen Wildkatze einzusetzen. Die Hauskatze (Felis catus) zählt mit einer deutschlandweiten Population von ungefähr 15,7 Millionen zum beliebtesten Haustier. Dazu kommen weitere Millionen frei lebende Straßenkatzen. Und in unseren Wäldern leben die Wildkatzen, um die sich bei den Aktionen des BUND Sachsen in diesem Jahr alles dreht. Auch in Leipzig.

Oft wird die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) mit der Hauskatze verwechselt. Sie ist jedoch eine eigenständige und stark gefährdete Art, in Sachsen gilt sie sogar als „vom Aussterben bedroht“. Wildkatzen-Nachweise gab es im Freistaat in der Dübener Heide und dem Vogtland. Zwei etablierte Populationen leben aber auch im Leipziger Auwald und dem Werdauer Wald.

Sie ist eine europäische Ureinwohnerin – und zunehmend gefährdet

„Die Wildkatze ist eine echte Ureinwohnerin in Europa und auf große und unzerschnittene Wälder angewiesen. Jedoch geht immer mehr geeigneter Lebensraum durch Straßenbau, Flächenversiegelung und intensive Landwirtschaft verloren“, benennt Almut Gaisbauer, Leiterin des „Rettungsnetz Wildkatze Sachsen“, die Probleme bei Schutz der Wildkatze. „Wir können ihr helfen, indem wir Korridore aus Bäumen und Büschen pflanzen und somit Wälder verbinden. So kann sie in neue Lebensräume wandern.“

Im vergangenen Jahr wurde der erste Wildkatzenkorridor in Sachsen bei Heyda gemeinsam mit den Projektpartnern der Familie von Carlowitz und der Gemeinde Lossatal im Landkreis Leipzig fertiggestellt. Dort sollen langfristig die Dahlener Heide mit dem Wermsdorfer Wald wieder verbunden werden: zwei gut geeignete Lebensräume für die Wildkatze und andere Waldbewohner.

Begleitend dazu wurde ein Lehrpfad errichtet, der die Entstehung des Wildkatzenkorridors erklärt sowie Informationen rund um die Wildkatze gibt. An insgesamt sieben interaktiven Stationen können sich Groß und Klein in die faszinierende Welt der Wildkatze entführen lassen.

Doch auch jede/-r Einzelne von uns kann zum Schutz der Wildkatze beitragen, indem er sich rücksichtsvoll im Wald verhält – insbesondere während der Zeit der Jungenaufzucht, betont der BUND Sachsen. Das ist im Frühjahr von März bis Mai und manchmal, wenn der Frühjahrswurf verloren geht, im Spätsommer von August bis September.

Am besten bleiben Spaziergänger/-innen im Wald auf den Wegen und führen Hunde stets an der Leine. Falls sich ein grau-getigertes Kätzchen zeigt, bitte Abstand halten. Der BUND Sachsen gibt auf seiner Website Tipps, was in diesem Fall zu tun ist.

Wildkatzentag in der Auwaldstation Leipzig

Wer mehr über die kleinen Raubkatzen erfahren möchte, ist dazu eingeladen, am Samstag, dem 10. August, ab 15 Uhr beim Wildkatzen-Tag in der Auwaldstation Leipzig vorbeizuschauen. Anlässlich des Weltkatzentages informiert der BUND Sachsen alle großen und kleinen Interessierten über das Vorkommen, die Gefahren und den Schutz der Wildkatzen.

Für die Kleinen gibt es außerdem ein buntes Mitmachprogramm: Testet euer Wissen beim Wildkatzen-Diplom, werdet selbst zur Wildkatze und bastelt Masken oder erratet im Sand, welche Spur zur Wildkatze gehört und welche zu anderen Waldbewohnern.

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