Es sind nicht nur die jungen Menschen, die die Geduld verlieren mit den Leuten, die in Deutschland und anderswo Politik machen, die Energiewende ausbremsen und jetzt mit immer brachialeren Maßnahmen gegen die Protestierenden von Letzte Generation vorgehen. Immerhin ist das jetzt satte vier Jahre her, dass sich Greta Thunberg zu ihrem „Schulstreik fürs Klima“ entschloss. Die „Omas for Future“ erklären sich jetzt solidarisch mit der „Letzten Generation“.
Denn auch wenn man denkt, mit „Letzte Generationen“ wären nur die Kinder und Jugendlichen gemeint, die sich da auf Straßen festkleben und Bilder in Galerien mit Dosensuppen bekleckern. Letzte Generation sind wir alle. Denn wir alle sind jetzt die letzte Generation, die die Weichen noch umstellen kann, damit künftige Generationen nicht ein Klima bekommen, das ihre Lebensgrundlagen zerstört.
Von Wohlstand braucht dann niemand mehr reden, denn dann geht es – sollte die Schwelle von 1,5 oder 2 Grad mehr überschritten werden – um das nackte Überleben. Denn dann wird das Klima so extrem, dass reihenweise Millionenstädte an den Küsten überschwemmt werden, gemäßigte Breiten sich in Wüsten verwandeln, Wasserversorgung und Nahrungsmittelproduktion zum echten Problem werden. Dann steht die gesamte menschliche Zivilisation zur Disposition.
Doch statt jetzt alles dafür zu tun, dass wenigstens Deutschland seinen Teil an der Klimazerstörung und dem Artensterben verringert, tun sich konservative Innenminister zusammen und erklären die „Letzte Generation“ mit ihren aufsehenerregenden Protesten zur „kriminellen Vereinigung“. Womit sie zivilen Ungehorsam regelrecht kriminalisieren.
Da fragt sich nicht nur die Initiative „Omas for Future“: Geht’s noch? Und schreibt einen Offenen Brief.
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Offener Brief zu den Aktionen der Letzten Generation
Die Aktivist/-innen der Letzten Generation decken mit ihren Aktionen das Versäumnis der Regierung auf, sie sind das Symptom einer verfehlten Umwelt- und Klimapolitik. Sie sehen keine andere Möglichkeit, auf die Klimakatastrophe hinzuweisen.
Per Definition ist ziviler Ungehorsam eine illegale Maßnahme gegen eine unlautere Praxis, nach dem alle Rechtsmittel ausprobiert wurden. Jede Demokratie muss sich zivilen Ungehorsam erlauben können.
Die Forderungen der Letzten Generation sind weder radikal noch überzogen, sondern ihre Anliegen sind sehr berechtigt: Lebensmittelverschwendung stoppen, ein Tempolimit einführen und Vorrang für den ÖPNV.
In den Stellungnahmen der Politik werden Menschen kriminalisiert, die sich im öffentlichen Verkehrsraum festkleben, die eigentlichen Forderungen werden an dieser Stelle ignoriert.
Wir als Omas for Future wenden uns gegen die Kriminalisierung dieser Menschen und gegen die Androhung härterer Strafen. Mittlerweile werden sie als „Klima RAF“ und als „Terroristen“ bezeichnet. Wir sind erschrocken über die massiven Hassattacken gegen die Letzte Generation, von Politikern, die täglich dazu beitragen, dass wir unsere Klimaziele nicht erreichen werden und die damit die Zukunft unserer Kinder wissentlich gefährden.
Wir fordern die Politik auf, ihre Doppelmoral aufzugeben und einer jüngeren Generation mehr Respekt zu erweisen. Wir fordern Politik und Gesellschaft auf, in unserer demokratischen Wertetradition miteinander zu reden.
Wir als Omas for Future schließen uns der Forderung nach einer sofortigen konsequenten Umwelt- und Klimapolitik an. Denn das Bundesverfassungsgericht hat aus gutem Grund im April 2021 das Klimaschutzgesetz in Teilen für verfassungswidrig erklärt.
Es gibt 17 Kommentare
Danke für diese schönen, ehrlichen, aufrüttelnden Worte. Darum geht es in diesem Text. Also nicht von verrückten Kommentaren ablenken lassen!
Wir sind jetzt in der nächsten Stufe:
Nachdem ich bezichtigt wurde Dinge zu schreiben, die mit bekannten Fakten nichts zu tun hätten (ein Verhalten, für das sich ein Michael Freitag auch schon mal breit hinstellt und eine öffentliche Entschuldigung einfordert!), sind wir jetzt dabei die Entscheidung der Notärztin, den LKW erneut über die verunfallte Person fahren zu lassen in der Außensicht als richtig oder falsch zu bewerten, denn offenbar berichten verschiedene Medien über diesen Verlauf und der Logik nach kann sich der LKW auch nur so entfernt haben. Über den Nebenfakt, dass auf den Bildern die man so findet kein Radweg zu sehen ist, diskutieren wir ja schon gar nicht, wo selbst die Debatte über das erneute Überrollen des Opfers hier so hohe Wellen schlägt.
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Klar, die Frau starb trauriger weise recht schnell im weiteren Verlauf; für uns scheint jetzt klar zu sein, dass die Beine das kleinste Problem der Person waren, das erneute Überfahren also eine zumutbare Option für die schnelle Rettung.
Für mich ist auch diese Entscheidung der Ärztin in Zeichen dafür, wie dramatisch die Situation am Unfallort gewesen sein mag. Ich möchte weder in der Rolle desjenigen sein, der den LKW über das Unfallopfer bewegt, noch unter den Rettungskräften sein, die sich das alles ansehen müssen.
Dennoch stellt ein Kollege der Ärztin später fest, dass er diese Entscheidung missbilligt. Dafür, und für seine offensichtliche Fehlwortwahl der “Klimaterroristen” nun die Vokabel “Schmutz” einzuführen und offiziell zu verteidigen, bin ich absolut nicht. Diese Wortwahl ist ein Detail in seinem Schreiben, und nichts was die weitere Amerikanisierung der Debatte rechtfertigt. Er wirft nicht mit “Schmutz” um sich, sondern er vergreift sich einfach in der Wortwahl.
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Und: hätte die Polizei den Verkehr unter den Demonstranten auf dem Autobahnschild nicht gestoppt, wäre ihr das auch nur negativ ausgelegt worden. Ich denke das war erst mal die logische Folge der Handlungen der Demonstranten, anders hätten die Polizisten nicht handeln können. Für das Weitere, also das Bilden der Rettungsgasse, oder die Wahl der Route des Rüstfahrzeuges, können die Demonstranten natürlich nichts.
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Andererseits: mal die Kausalkette angenommen:
– Kleben der Hand an den Bilderrahmen im Museum
– Bild fällt aufgrund mangelhafter Wandbefestigung runter
– Bild zerbricht aufgrund unerkannt schlechten Zustandes des Maluntergrundes
– Bild muss restauriert werden und hat nun nicht mehr den Originalzustand
Dafür ist halt auch initial der klebende Demonstrant verantwortlich. Auch wenn blöde Umstände dazu beigetragen haben mögen, dass der Schaden in dieser Höhe eintrat. Und “shit happens” muss man halt dann im Nachgang auch nicht twittern, außer man möchte gern seine wahre Haltung zum Thema Menschheit klarmachen.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/verzogerter-rettungseinsatz-nach-unfall-in-berlin-shit-happens–klimaaktivist-verhohnt-schwer-verletzte-radfahrerin-auf-twitter-8819755.html
Die versuchten Schlussfolgerungen durch die Medien sind der Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen oder absichtlich / dümmlich in eine Klimaterror-Kerbe zu schlagen.
Der KVS-Mensch verbreitet Schmutz, in dem er von “Klimaterroristen” spricht.
Die Handlungen dieser Menschen haben mit ‘Terror’ nichts zu tun.
Offensichtlich ging es diesem Menschen bisher zu gut und er kann dieses Wort nicht korrekt einordnen.
Die “Blockade”, die keine war, weil nur ein durch die Polizei verursachter Stau für noch dichteren Verkehr als schon vorher sorgte, kann nicht als Grund schlechthin für das bedauerliche Ableben der Verunfallten herhalten. Oder gar die Mitglieder der LG, die in in einigen Kilometern (!) Entfernung handelten. Oder jeder andere, der mit seinem Auto dazu beitrug.
Warum verklagt niemand die ganzen Autofahrer, die keine Rettungsgasse gebildet haben? Aber eine “Demo” in kilometerweiter Entfernung soll Schuld sein?
Warum verklagt niemand die Rettungswagen, die vorsätzlich in einen Stau fuhren?
Warum verklagt niemand die Stadtverwaltung, weil die Rettungswagen zu weit weg stationiert wurden?
Der KVS-Mensch behauptet, es gäbe nur 2 Gründe für das Verhalten der Ärztin. Das glaube ich nicht.
Dann kommt als erstes wieder “Klimaterroristen”…
Ich denke, es war große Gefahr im Verzug, sodass das Bein das kleinste Problem am Unfall war.
Die Frau ist dann hirntot gewesen und dann gestorben. Das heißt, es gab viel schwerwiegendere Verletzungen und ein schnellstmöglicher Abtransport war geboten. Da war das Bewegen des Betonmischers (über das Bein?) die schnellste Variante. Daher die Entscheidung.
Zum eigentlichen Thema.
Das Solidarisieren der Omas finde ich zumindest für die Medienwirksamkeit der LG gut.
“…Versäumnis der Regierung auf, sie sind das Symptom einer verfehlten Umwelt- und Klimapolitik. Sie sehen keine andere Möglichkeit, auf die Klimakatastrophe hinzuweisen.”
Das unterschreibe ich mit und habe ich anderweitig schon festgestellt. Offenbar sehen die jüngeren Menschen aufgrund der “Untätigkeit” der hiesigen Politik keine reale Chance mehr, durch Diskussionen oder demokratische Prozesse eine ausreichende Wendung herbeizuführen.
Dazu ist viel zu lange verzögert / ausgesessen / blockiert worden.
Allerdings:
‘Nur’ für “Lebensmittelverschwendung stoppen, ein Tempolimit einführen und Vorrang für den ÖPNV” so viel zivilen Ungehorsam zu erzeugen, ist schon beachtlich. Oder auch ein Zeichen für die kleinste erreichbare reale Möglichkeit…
Andererseits:
Finde ich auch die Argumentation von Ex-B-Präsident Gauck zum Thema beachtenswert.
Sowohl die Strategie der LG ist diskutabel / fragwürdig als auch die Protestkultur, welche dadurch installiert wird (die viele gegen die LG aufbringt).
Wollen wir nicht auch alle, dass sich alle an Recht und Gesetz halten?
@TLpz
Das war das Fazit der Feuerwehr, nicht der Presse.
@Ralf Julke
Da leider nicht eine Veröffentlichung des Berichtes erfolgte, sondern nur an die Presse, muss man sich auf die Schilderungen in den Medien verlassen:
“Nach Darstellung der Feuerwehr in ihrem internen Bericht hätte es bei einem rechtzeitigen Eintreffen des Rüstwagens andere und womöglich frühere Möglichkeiten gegeben, die Frau zu befreien. Stattdessen fuhr ein Feuerwehrmann mit dem Betonmischer-Lkw noch einmal über das Bein der Verletzten, um sie zu befreien.”
Stern 10.11.2022
> Sie schreiben hier Dinge, die mit den bekannten Fakten nichts zu tun haben.
Wenn eine verunfallte Person in einem Fahrzeug eingeklemmt ist / von ihm überfahren wurde, und demnach für die Befreiung zur Debatte steht selbiges mit Hilfsmitteln anzuheben oder aus eigener Kraft wegfahren zu lassen, dann denke ich, kann sich das Opfer nur zwischen den Achsen befunden haben. Und egal in welche Richtung das Fahrzeug sich dann wegbewegt – die Folge wäre ein zweites Überfahren des Opfers. Denkbare Ausnahme wäre ein seitliches hin- und Her-Rangieren, bis der seitliche Abstand genügt.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/feuerwehr-legt-rettungsbericht-vor-wegen-klimaklebern-musste-lkw-erneut-uber-unfallopfer-in-berlin-fahren-8852302.html
Dem Bild nach befindet sich der Laster sehr mittig auf der Straße, kein Radweg ist in Sicht. Das heißt, er könnte wirklich durch häufiges Rangieren so seitlich bewegt worden sein, dass die Radfahrerin nicht nochmals überfahren wurde.
Der Laster im Bild war ein Vierachser, der Abstand der Achsen also sehr gering. Ich halte diese Möglichkeit des berührungsfreien Rangieren für unwahrscheinlich. Und auch der Tagesspiegel schreibt in dem Artikel oben, dass der Laster erneut über das Opfer gefahren ist.
@Sebastian
Der Schmutz in Hr. Heckmanns Kommentar ist schon alleine die von ihm getätigte Unterstellung, dass die Notärztin Sympathien mit den “Klimaterroristen” hegen könnte. Das Sie aus fachlichen Gründen so entschieden hat, zieht er in seinem Kommentar ja gar nicht mal in Erwägung! Er steht also in seiner Position NICHT hinter den Entscheidungen des Personenkreises, den er vertritt. Cool!
@fra
> Die Straßenblockade der Klimaaktivisten hatte also wohl doch Einfluss auf den Rettungseinsatz.
Das ist eine m.E. fragliche Schlussfolgerung der Presse. Im übrigen haben die Klimaaktivisten in diesem Fall keine Straße blockiert. Die Sperrung der Autobahnspuren erfolgte durch die Polizei, die Klimaaktivisten waren auf eine Schilderbrücke geklettert. Außerdem geschah dies bereits ca. 40 Minuten vor dem Unfall der Radfahrerin, die Feuerwehr hätte demnach beim losfahren von dem Stau wissen müssen. Demnach stellt sich eher die Frage, ob nicht das fortkommen auf einer anderen Strecke besser gewesen wäre.
“Sebastian”, Sie schreiben hier Dinge, die mit den bekannten Fakten nichts zu tun haben. Zur Aussage der Notärztin heißt es lediglich: “Die behandelnde Notärztin erklärte demnach, dass es zu gefährlich gewesen wäre, den Betonmischer mit technischem Gerät anzuheben. Sie habe sich demnach dafür entschieden, den Betonmischer mit eigener Motorkraft zu bewegen, um das eingeklemmte Unfallopfer zu befreien.” Da steht nichts von einem zweiten Überrollen.
Was übrigens auch auf den Beitrag von “fra” zutrifft”.
Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/faq-berlin-toedlicher-unfall-radfahrerin-betonmischer-100.html
Über mehr Material verfügten auch die Leute vom “Münchner Merkur” nicht.
Stau kann es täglich überall geben. Eine Autobahn muss dabei Zufahrtswege über Rettungsgassen bekommen, was in bestimmten Situationen (eingeengte Spuren wegen Baustellen) aber nicht geht. Oft ist es aber auch Fehlverhalten der Autofahrer, welches die Rettungsgasse vermissen lässt.
Egal. Herr Heckemann scheint Recht zu haben. Der Laster wurde nochmals über das Unfallopfer bewegt, statt ihn mit dem ankommenden Rüstfahrzeug der Feuerwehr anzuheben. Ob der Grund für diese Entscheidung der Notärztin das Wissen um die Verspätung des Fahrzeugs wegen Stau war, oder ob sie das wegen der schweren Verletzungen ihrer Patientin so entschied, ist wahrscheinlich nicht zu klären. Den “Schmutz” in Heckemanns Schreiben kann ich aber nun nicht mehr erkennen. Gerade das Genderthema und die Ideologie bei Entscheidungen und Berichterstattungen finde ich nachvollziehbar.
Um auf den Punkt mit der Radfahrerin einzugehen:
“Laut dem nun veröffentlichten Abschlussbericht der Feuerwehr wäre ohne den Stau allerdings eine „patientenschonendere“ Rettung möglich gewesen. Die Straßenblockade der Klimaaktivisten hatte also wohl doch Einfluss auf den Rettungseinsatz.”
laut merkur.de 10.11.2022
Ich mag den Kontrast:
Auf der einen Seite die Reichsbürger, die ja fast nur legale Waffen hatten, auch alle viel zu alt. Keine wirkliche Gefahr. Haha! Auch nur ein paar Soldaten dabei, aber eigentlich keine Aktiven. Solche ulkige Nudeln! 🙂
Auf der anderen Seite die letzte Generation, das sind ja alles Terroristen. Die gehören weggesperrt, am besten Todesstrafe. Weil das geht ja gar nicht: an Straßen festkleben, Stau provozieren!
Das ist im Prinzip die ganze CSU/CDU/AFD-Riege + der liebe Stammtisch. Da bin ich immer etwas sprachlos.
@Sebastian
Nach kurzem googeln folgenden Artikel gefunden: https://www1.wdr.de/nachrichten/faq-berlin-toedlicher-unfall-radfahrerin-betonmischer-100.html . Demnach wäre das Fahrzeug sowieso nicht zum Einsatz gekommen. Die These des KVS- Vorstandsvorsitzenden ist geradezu absurd und geschmacklos. Aber genau diese Wortwahl, diese Unterstellungen von hochrangigen Personen meinte ich in meinem vorherigen Post.
Ich finde die Aufsehen erregenden Aktionen der Klimaschützer höchst effektiv und nachahmenswert. So kann jeder, der von einem Thema überzeugt ist und nicht über die entsprechende Massenbasis verfügt sich in den Medien Gehör und Gesicht verschaffen. Mir fallen da viele Themen ein: zu wenig Lehrer in Sachsen, kein bezahlbarer Wohnraum, Hunger in Afrika, Probleme mit der Müllabfuhr oder mit Vonovia oder seinem Geschlechtspartner usw. usw.. Dann kann man sich auch die Anmeldung von Demonstrationen sparen einschließlich den Ärger mit der Versammlungsbehörde, der Polizei, der Gegendemo oder dem unpassenden Wetter. Sekundenkleber gibt’s außerdem noch reichlich. Die Stadt Leipzig sollte für solche Aktionen der Aktivisten entsprechende Straßen- oder Radwegabschnitte freihalten oder gleich für solche Aktionen im verkehrsfreien Bereich bauen. Also ich bin begeistert von dieser pfiffigen Idee. Mich wunderts warum 89 niemand darauf kam, wahrscheinlich weil es noch keinen Sekundenkleber gab.
Wenn jemand eine Frage stellt, ist “ist doch egal” keine besonders gute Antwort, weil allein durch die Existenz der Frage eine wie auch immer geartete Relevanz in der Welt steht.
In diesem Fall stellt der Mann der KVS die These auf, dass die Notärztin aus Sympathie den Klima”aktivisten” gegenüber die Behauptung fallen ließ, dass der Feuerwehrwagen, der im Stau stand, gar nicht benötigt wurde, denn man fand am Unfallort andere Mittel und Wege. Allerdings bestand der Weg der Behauptung nach darin, mit dem LKW erneut über die verunfallte Radfahrerin zu fahren, was zumindest einen Beigeschmack der Art hätte, dass der herbeigerufene Rüstzug mit den Hebemitteln doch gebraucht worden wäre. Und das interessiert mich einfach. Allein schon, weil über diesen Fakt nicht breit berichtet wurde. Hat Herr Heckemann Recht oder ist es falsch?
https://taz.de/Tod-einer-Radfahrerin/!5890601/
In einer kurzen Recherche fand ich lediglich den Kommentar, der LKW hätte sich “aus eigener Kraft” bewegt, was schon mal ein Indiz in die Richtung ist.
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Was leider bei der kurzen Recherche auch herauskam: Es gab einen Twitter Schneesturm über die Behauptung “Natürlich hatte Sie [die Radfahrerin] eine Mitschuld”.
Offenbar war der Radweg durch ein Fahrzeug blockiert, und dann verließ die Frau wohl ihre “Spur” in Richtung Fahrbahn des LKWs. Ein Verhalten, was ich in Leipzig als Autofahrer leider auch oft sehe (sowohl die Blockierung des Weges als auch das komplett ignorante Verhalten des Ausweichenden Radlers, der sich nicht umsieht), und welches ich auf dem Rad selbst unbedingt vermeiden möchte. Wenigstens der Schulterblick, bestenfalls die Bremse, MUSS aus reinem Eigenschutz kommen in so einer Situation. :-/
@Sebastian
> Stimmt das, dass die Notärztin in Berlin sich für das nochmalige Überfahren der Radfahrerin entschieden hat? Oder hat er sich das ausgedacht, um die ihm fremde Sache zu diskreditieren?
Ist eigentlich egal, da das nicht rechtzeitige Eintreffen des Bergungsfahrzeugs nicht durch die Aktivisten verursacht war. Wer (auch mit Blaulicht) in einen bekannten Stau auf der Autobahn einfährt, obwohl es entsprechende Ausweichwege gibt, macht grundsätzlich etwas falsch. Es gab dazu beim RND mal eine ganz gute zeitliche Abfolge der Geschehnisse. Schlimm, das durch die Medien (immer noch) die Aktivisten als verantwortlich für den Tod der Radfahrerin gepusht wurden (werden).
> Ich finde das Gerede von der Klima-RAF oder den Terroristen seltsam übertrieben und sachlich so einfach zu entkräften, daß es lächerlich wirkt. Teile des Gehabes der “Aktivisten” ist es zwar auch, aber es ist unverständlich warum manche Politiker derart an ihrer Kompetenz zweifeln lassen.
Das soll wahrscheinlich nur vom eigenen (Politiker-) Versagen ablenken. Mit solchen Aussagen bezieht man klar Stellung und stellt die LG in eine bestimmte Ecke. Man zeigt damit aber auch seine Einstellung zur Sache. Und wenn solche Begrifflichkeiten von hochrangigen Politikern und Ministern hört weiß man auch, das deren politisches Bestreben nicht im Klimaschutz liegt. Diese Politiker verachten mit der Verwendung solcher Begrifflichkeiten die Ziele dieser Gruppierung.
@Christof
> Wie wäre es gewesen, wenn die Leute der LG bei der letzten LVZ Talkrunde vom/mit dem Ministerpräsidenten Kretschmer dabei gewesen wären um seine teilweisen kruden Vorschläge und Aussagen zur Energietransformation, zum Umbau der Wirtschaft, zur Finanzierung vom ÖPNV …, zu hinterfragen und auseinanderzunehmen?
Genau weil solche “Gesprächsrunden” nichts bringen und die Zeit drängt wählt man solche Aktionen. Aufmerksamkeit für das Thema generieren ist das Ziel. Ist wie bei einem Streik bei der Bahn oder im ÖPNV, der wird auch nicht nachts durchgeführt sondern dann, wenn es viele Nutzer trifft. Die “Verursacher” werden hier aber nur selten als Terroristen beschimpft…
Danke für diesen interessanten Text der kvs Sachsen! Stimmt das, dass die Notärztin in Berlin sich für das nochmalige Überfahren der Radfahrerin entschieden hat? Oder hat er sich das ausgedacht, um die ihm fremde Sache zu diskreditieren?
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Ich finde das Gerede von der Klima-RAF oder den Terroristen seltsam übertrieben und sachlich so einfach zu entkräften, daß es lächerlich wirkt. Teile des Gehabes der “Aktivisten” ist es zwar auch, aber es ist unverständlich warum manche Politiker derart an ihrer Kompetenz zweifeln lassen.
Das Eine sind die Anliegen der Letzten Generation (LG) – die sind wichtig, nachvollziehbar und wünschenswert. Aber diese Anliegen gehen leider bei verschiedenen Aktionen von LG total unter, da mit spektakulären Mitteln die Aufmerksamkeit der Medien erreicht werden soll. Leider stehen dann die Mittel im Vordergrund, nicht die eigendlichen Anliegen. Die Fragen bleiben offen – kommen die Bremser in den bestimmten Parteien und Regierungen durch solche Aktionen wie auf Asphalt kleben oder gar Bilder mit Lebensmitteln bewerfen überhaupt ins nachdenken? Wen/was/wer wird mit den Aktionen erreicht oder abgeschreckt? Kann das Klima/Umweltbewustsein dadurch diskreditiert werden? Gäbe es auch andere Möglichkeiten um auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen aufmerksam zu machen? Wie wäre es gewesen, wenn die Leute der LG bei der letzten LVZ Talkrunde vom/mit dem Ministerpräsidenten Kretschmer dabei gewesen wären um seine teilweisen kruden Vorschläge und Aussagen zur Energietransformation, zum Umbau der Wirtschaft, zur Finanzierung vom ÖPNV …, zu hinterfragen und auseinanderzunehmen? Die Frage bleibt, sind Einzelkämpfermaßnahmen für Veränderungen erforderlich oder können viele Menschen für die berechtigten Anliegen eingebunden werden?
Danke für diese schönen, herzerwärmenden, aufrüttelnden Worte! Besonders, nachdem heute das meinen Schreibtisch beschmutzt hat: https://www.kvs-sachsen.de/mitglieder/kvs-mitteilungen/2022/12-2022/editorial/ #Heckemann