Es gilt als das „Davos des Verkehrs“: Beim Weltverkehrsforum („International Transport Forum“, ITF) vom 18. bis 20. Mai in Leipzig treffen Vertreter/-innen der Verkehrs- und Transportindustrie auf Minister/-innen aus 74 Mitgliedsländern. Und wer in der Vergangenheit noch hoffte, die „Experten“ würden sich dort um eine umweltfreundlichere Verkehrspolitik kümmern, merkte bald, dass es ums Gegenteil geht. Weshalb in diesem Jahr Robin Wood und Attac zum Leipziger Verkehrsforum protestieren werden.
„Für die Industrie ist das Weltverkehrsforum eine prima Gelegenheit, im Wortsinn schmutzige Lobbydeals mit Politiker/-innen zu schließen. Für uns ist es eine Gelegenheit, für die klimagerechte Verkehrswende laut zu werden und unsere Alternativen öffentlich zu diskutieren“, kündigt Achim Heier vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac an.
Mit einer ausdrucksstarken Aktion unter dem Motto „Cargo makes the world go down“ wollen Aktivist/-innen von Attac, Robin Wood und dem Klimacamp Leipziger Land zur Eröffnung des Internationalen Transport Forums (ITF) 2022 am Mittwoch, 18. Mai daher „gegen das mörderische Güterverkehrssystem und dessen Subventionierung“ protestieren. Am Abend folgt eine öffentliche Podiumsdiskussion zu klimagerechten Perspektiven für den Güterverkehr.
„Das Weltverkehrsforum ist einer der zentralen Treffpunkte derjenigen, die den ökologischen Kollaps befeuern. Darüber täuschen auch sozial anmutende Tagungsthemen nicht hinweg“, kritisiert Robin-Wood-Mobilitätsreferentin Dominique Just.
„Mit unserem Protest vor den Toren der Messe sorgen wir dafür, dass die Teilnehmer/-innen nicht an unserer Kritik vorbeikommen. Von den Minister/-innen fordern wir ein schnelles Ende klimaschädlicher Subventionen für den Transportsektor – vor allem die Abschaffung des Dieselprivilegs und die Einführung einer Kerosinsteuer!“
Direkt am Eingang zur Messe wollen Attac und Robin Wood Umwelt verschmutzende Versandpakete in Szene setzen: Zum Einsatz kommen zu Paketen umfunktionierte Würfel (etwa 1,5 auf 1,5 Meter) und Umzugskartons sowie ein „laufendes Paket“ (dargestellt von eine/-r Aktivist/-in).
Hinter den Paketen steigt Rauch auf. Bürger/-innen protestieren mit einem Banner, auf dem steht: „Cargo makes the world go down. Fossile Subventionen stoppen!“ Das Klimacamp Leipziger Land baut ein überdimensionales Flugzeug aus Kartons auf, auf dem der Schriftzug „Umbau statt Ausbau“ zu lesen ist.
Die Aktion startet am Mittwoch, 18. Mai, ab 10:30 Uhr vor dem Eingang zum Congress Center in der Seehausener Allee 1.
Podiumsdiskussion in der Galerie KUB
„Weniger wäre mehr. Warum es beim klimagerechten Güterverkehr um mehr als eine Antriebswende geht“: Darüber diskutieren am Abend des 18. Mai dann auch noch Jürgen Gaulke (Allianz pro Schiene), Fani Zaneta (Verdi), Peter Richter (IG Nachtflugverbot Leipzig/Halle) und Kai Kuhnhenn (Konzeptwerk Neue Ökonomie) auf dem Podium in der Galerie KUB in Leipzig. Sonja Taubert von Attac moderiert.
Die Podiumsdiskussion findet am Mittwoch, 18. Mai, um 18 Uhr in der Galerie KUB in der Kantstraße 18 statt.
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