Die Ereignisse in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo bewegt weltweit die Menschen. Am Mittwochabend demonstrierten auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz circa 250 Menschen Solidarität mit den Menschen in der umkämpften Stadt. Wer in diesem Konflikt dabei der Schuldige sein soll, machten die Demonstranten deutlich.
In mehreren Städten weltweit kommt es zurzeit zu Demonstrationen aufgrund der Kampfhandlungen in der Stadt Aleppo in Syrien. Regimetreue Truppen des Diktators Bashar al-Assad erobern zurzeit Gebiete im östlichen Teil der Stadt, unterstützt durch russische Bombardements. Seit Wochen ist die Stadt im Nordosten des Landes durch einen Belagerungsgürtel umschlossen, ein sicherer Abzug von Regimegegnern oder humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung ist so gut wie unmöglich. Nachtrag: Nach Verhandlungen der beteiligten Parteien wurde mittlerweile eine geordnete Evakuierung der eingeschlossenen Menschen vereinbart.
In Dresden demonstrierten am Mittwoch mehrere Hundert Menschen, auch in Leipzig fanden sich am späten Nachmittag etwa 250 Menschen am Wilhelm-Leuschner-Platz ein. „Kinder, Frauen und die Verletzten fordern die internationale Gemeinschaft, die Vereinten Nationen und die freien Leute in dieser Welt auf, ihnen zu helfen“, verkündete ein Redner und forderte ein Ende der Kampfhandlungen.
Ein verteiltes Flugblatt verwies auf eine Statistik der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, in dem dem Assad-Regime über 90 Prozent der zivilen Opfer zugerechnet werden. Die Beobachtungsstelle hat ihren Sitz in London und wird unter anderem durch syrische Exilanten betrieben. Sie stützt sich auf ein Informantennetzwerk vor Ort, deren Angaben sich nur schwer überprüfen lassen.
„In Ost-Aleppo leben derzeit ungefähr 100.000 Zivilisten, darunter viele ältere Menschen, Frauen und Kinder“, hieß es im Flugblatt. Es wurde die Sorge geäußert, dass Massaker an der Bevölkerung angerichtet werden. Die Aktivisten sprechen von Falschdarstellungen von prorussischen und regimetreuen Medien, die die Einwohner als terroristische Gruppen darstellen würden. Die Auseinandersetzung zwischen Rebellen und Truppen des Diktators Assad und Russlands wurde als Gegenwehr von Einwohnern gegen die Brutalität des syrischen Regimes dargestellt.
In Form von blutverschmierten Plakaten mit dem Konterfei des russischen Präsidenten Vladimir Putin oder Schriftzügen wie „Russland tötet unsere Kinder“ thematisierten die Demonstranten die Befürchtungen, in denen Russland die Beteiligung an Kriegsverbrechen gegen die syrische Bevölkerung vorgeworfen wird.
Anmerkung: Im einleitenden Absatz war zunächst die Rede davon, dass Aleppo vormals unter der Kontrolle von Regimegegner stand. Der östliche Teil der Stadt stand jedoch nur unter Kontrolle von Oppositionellen. Der Absatz wurde korrigiert.
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