Gleich drei verschiedene Demonstrationen fanden am Mittwochnachmittag in der Leipziger Innenstadt statt. Sie richteten sich gegen eine Verschärfung des Asylrechts, plädierten für bessere Lebensbedingungen von Geflüchteten und thematisierten den Umgang von Stadtverwaltung und Polizei mit den Protesten gegen Legida. Neben sächsischen Verhältnissen trieb die Organisatoren auch die Abstimmung um das Asylpaket 2 auf die Straße.

Zunächst trafen sich mehrere Personen zum Geflüchtetenprotest vor dem Neuen Rathaus. Sie wollten auf die Missstände im Zeltlager an der Deutschen Nationalbibliothek aufmerksam machen. Zwei Stunden später startete auf dem Augustusplatz eine Demonstration gegen die Verschärfung des Asylrechts mit etwa 300 Teilnehmern. Denn am 25. Februar will der Bundestag über das sogenannte Asylpaket II abstimmen. Trotz einiger Abweichler scheint eine breite Koalitionsmehrheit sicher.

Die „Leipzig nimmt Platz“ -Demonstration vor dem Neuen Rathaus

Jürgen Kaseks Redebeitrag: Die CDU, AfD und die Landesregierung bekommen eins aufs Dach.

 

Juliane Nagels Redebeitrag: Die Rolle der Polizei in Leipzig.

 

Irena Rudolph-Kokots Redebeitrag: Wie ordnet die Stadt Leipzig den Gegenprotest bei Legida ein?

 

Zwei afghanische Frauen erzählen von ihren Fluchtgründen und von Problemen in der Asylunterkunft am Deutschen Platz.

 

Am Rande der Kundgebung positionierte sich eine von “Offensive für Deutschland”-Demos bekannte Gegendemonstrantin mit einem Schild und bekannte sich damit zur AfD. Schnell belagerten mehrere Personen die Frau, einer beschädigte ihr Schild. Die Polizei nahm ihre Personalien auf. Anschließend führten Beamte einen Demonstranten mit Fahrrad ab. Er hatte sich geweigert, einem Platzverweis zu folgen.

Den Demonachmittag beendete schließlich das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“, das wiederum vor dem Neuen Rathaus bekundete: „Nein, Leipzig ist nicht weltoffen.“ Den Klagen über eine Bevorzugung Legidas durch Stadtverwaltung und Polizei folgten etwa 100 Personen.

Die Bilder des Demo-Marathons am 24. Februar 2016

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