Am Dienstag, 1. Oktober, werden erstmals in ganz Deutschland, ja sogar in Europa Stiftungen bei einem Aktionstag auf ihr ganz überwiegend gemeinnütziges Wirken aufmerksam machen und um Mitwirkung werben. Die Stiftung Bürger für Leipzig plant, in der Zeit von 16.30 Uhr bis 18 Uhr an drei Plätzen in der Innenstadt die Leipziger zum Stiften zu verführen. Start ist 16.30 Uhr vor dem Kaufhaus Karstadt in der Petersstraße.

Zwanzig Stifter verschenken aus Körbchen leckere, mit Stiftungsfähnchen präparierte Äpfel an die Passanten – schließlich ist ja auch Marktfest. Musikalisch unterstützt werden diese vom Gesang des Fiedlers auf dem Dach aus Anatevka: “Wenn ich einmal reich wär…”

Reichtum ist bei den meisten Bürgerstiftungen allerdings nicht die erste Voraussetzung zum Mitmachen. So ist auch bei der Leipziger Stiftung der Eintritt moderat. Mit einmalig 500 Euro wird man auf Lebenszeit Stifter. “Wir brauchen noch sieben Bürger, um auf die volle Hundert zu kommen,” wirbt Angelika Kell. Vor zehn Jahren wurde die Stiftung Bürger für Leipzig von 46 Leipzigern gegründet. “Das Stiftungsvermögen liegt aktuell bei 220.000 Euro, das wollen wir wachsen lassen.”

Stiftungen sind eine nachhaltige Form des bürgerschaftlichen Engagements. Während Spenden immer zeitnah verwendet werden müssen, bleibt das Stiftungsvermögen erhalten.

Die Stiftung Bürger für Leipzig engagiert sich seit 2003 mit Zeit, Ideen und Geld für eine lebenswerte Stadt. Sie sieht sich dabei in der langen Stiftungstradition der Bürgerstadt Leipzig und lädt alle Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen ein. Mit Projekten wie “Musik macht schlau”, “Aktion Zuckertüte” oder dem “Rosengarten im Mariannenpark” hat sich die Stiftung schon einen Namen gemacht, aber neue Projekte stehen nun an.

“Zum Beispiel suchen wir Förderer für ein Buchprojekt zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution, das von Leipziger Historikern initiiert wurde. Für das Buch ‘Redefreiheit’ mit Tondokumenten aus den ersten öffentlichen Diskussionen der Jahre 89/90 werden noch rund 5.000 Euro benötigt,” erklärt Angelika Kell als Vorsitzende der Stiftung.

Nicht zu verwechseln ist die Stiftung Bürger für Leipzig mit der Bürgerstiftung der Stadt Leipzig selbst, in der die Stadt alle an die Stadt gefallenen Stiftungen sammelt. Seit 2011 wird in der Stadtverwaltung darüber nachgedacht, die Stiftung in Leipzigstiftung umzubenennen.Zum bundesweiten Tag der Stiftungen am 1. Oktober erscheint zum achten Mal der “Länderspiegel Bürgerstiftungen” der Aktiven Bürgerschaft. Die Ergebnisse zeigen, dass das Engagement in den Bürgerstiftungen Früchte trägt: Die knapp 350 Bürgerstiftungen bewähren sich in der Finanzkrise und haben ihr Stiftungskapital, die Spendeneinnahmen und die Projektfördermittel 2012 deutlich erhöht. Immer mehr Stifter wählen Bürgerstiftungen als Partner für ihre eigene Stiftung und haben ihnen bereits 530 Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen anvertraut.

In Sachsen gibt es derzeit fünf Bürgerstiftungen mit einem Stiftungskapital von knapp 5,5 Millionen Euro.

Die Finanzdaten 2012 sind nun im Bürgerstiftungsfinder frei geschaltet. Damit setzen die Bürgerstiftungen gemeinsam ein starkes Zeichen für Transparenz und gehen im Stiftungssektor mit gutem Beispiel voran.

Die Bürgerstiftungen setzen gemeinsam ein starkes Zeichen für Transparenz und gehen im Stiftungssektor mit gutem Beispiel voran. Die Finanzdaten 2012 wurden nun im Bürgerstiftungsfinder frei geschaltet.

Zu den Bürgerstiftungen: www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder

Mehr zum Aktionstag:

www.tag-der-stiftungen.de

www.buerger-fuer-leipzig.de

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