Wie in den vergangenen Jahren wurde auch zum Ostermarsch 2013 als Zeichen des Friedens auf dem Leipziger Nikolaikirchhof ein Schwert zu einer Sichel umgeschmiedet. Diese Sichel wird jeweils von "Leipzig gegen Krieg" als Leipziger Friedenspreis für besonderes Eintreten für Frieden, Völkerverständigung und Toleranz vergeben. In diesem Jahr geht sie an Juliane Nagel für ihr "... jahrelanges Engagement gegen neonazistische Strukturen und deren menschenverachtende Ideologie in Leipzig und der Region." Die sechste Vergabe findet am 1. September statt.

Dann ist “Weltfriedenstag”, ein Datum, was zumindest denen wichtig ist, die sich partout nicht mit den weltweiten Kriegen und “Stabilisierungseinsätzen” abfinden wollen. Was auch der 1994 gegründete Friedensweg e.V. im Rahmen der Preisträgerverkündung 2013 nicht müde wird zu betonen: “Nachdem der zweite Teil des Vermächtnisses des 2. Weltkrieges, `Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg`, mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr außer Kraft gesetzt wurde, ist konsequentes Eintreten zur Erfüllung des erstens Teils umso dringender geboten.”

Auch im Land selbst, wo so manches Problem im alltäglichen Hin- und Her zu versanden droht. Dass sich die einst bis zu 1.500 Mann starken Neonaziaufmärsche in Leipzig weitgehend erledigt haben, ist nicht zuletzt der Initiative “Leipzig nimmt Platz” zu verdanken. Bis nach Dresden reichte das Engagement der Leipziger, die erstmals 2010 in der Messestadt dabei halfen, einen braunen Aufmarsch in eine stehende Veranstaltung zu verwandeln und damit weitgehend wirkungslos zu machen.

Nach den Preisträgerinnen und Preisträgern Dr. Dinanga Cingoma (Lebendiges Kongo e.V.), Stefan Bosch (Abschiebungshaftgruppe beim Flüchtlingsrat Leipzig), Ute Nitzsche (Medizin für Gambia), Hassan Zeinel Abidine (Gesellschaft für Völkerverständigung) sowie Carolin und Sandra Münch (Bon Courage e.V. Borna) geht die Auszeichnung in diesem Jahr an Juliane Nagel vom Aktionsbündnis “Leipzig nimmt Platz”.
Einen Gegen”preis” hat der Friedensweg e.V. ebenfalls im Angebot und sucht für die diesjährige Vergabe noch Vorschläge in den Kategorien “Regional” und “Bundesweit”. Den vierten “Völkerschlachtpreis” 2012 erhielten im vergangenen Jahr “energy Sachsen” und der “Kriegsminister Thomas de Maiziere”. In der Begründung hieß es: “Energy Sachsen trug im letzten Jahr mit einer hemmungslosen Werbeoffensive zur Kanonenfutterrekrutierung und Kriegsverwendungsfähigkeit bei. Den Höhepunkt bildete die moderatorische und musikalische Präsentation der Bundeswehr beim Leipziger Stadtfest auf dem Augustusplatz. Wenigstens ließ man sich die Arbeit als Erfüllungsgehilfe entlohnen: aus dem Werbeetat der Bundeswehr (also aus Steuermitteln) flossen 5.611,34 ?. Damit verkaufte sich der Sender ziemlich billig: Radio PSR kassierte auf dem Sachsentag für die gleiche Tätigkeit 10.063,51 ?.”

Für de Maiziere attestierten die Vergeber einen großen Einsatz dafür, das alles getan würde, “dass Kriegseinsätze der Bundeswehr für den ungehinderten Zugang zu Ressourcen und Märkten auch weiterhin ohne störende Einflusswirkung der Öffentlichkeit durchgeführt werden können.”

Weitere Informationen unter
www.friedensweg.de

und unter
www.leipzig-gegen-krieg.de

Zum Völkerschlachtpreis
www.friedensweg.de/category/frieden/volkerschlachtpreis/

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