Am Mittwoch, 24. Oktober, zeichnete die für Integration zuständige Staatsministerin Maria Böhmer im Bundeskanzleramt acht Preisträger mit der Integrationsmedaille aus. Unter ihnen war auch die Leipzigerin Sonja Brogiato, die damit für ihre langjährige Arbeit im Leipziger Flüchtlingsbeirat ausgezeichnet wurde.

Seit 2004 arbeitet Sonja Brogiato ehrenamtlich im Leipziger Flüchtlingsrat mit, seit 2005 als Mitglied des Vorstands. Die gebürtige Österreicherin entwickelte das Projekt “Integration durch Bildung”. Ihre Zielgruppe sind insbesondere Migrantinnen und Migranten, die in keine Regelschule mehr integriert werden können. Das Projekt bereitet die jungen Menschen auf den Besuch der Abendmittelschule vor. Brogiato berät darüber hinaus Asylbewerber und Flüchtlinge, organisiert Seminarreihen für Migranten und interkulturelle Veranstaltungen.

Die Leipziger SPD-Bundestagsabgeordneten und Medaillen-Paten Daniela Kolbe und Wolfgang Tiefensee gratulieren der Preisträgerin mit den Worten: “Wir sind stolz, dass mit der Leipzigerin Sonja Brogiato erstmals eine Medaillenträgerin aus den Neuen Bundesländern ausgezeichnet wird. Mit ihrem leidenschaftlichen Engagement sind Frau Brogiato und der Leipziger Flüchtlingsrat unverzichtbar in unserer Leipziger Stadtgesellschaft. Sie haben sich in besonderer Weise um Integration in Leipzig verdient gemacht. Daher freuen wir uns, dass Frau Staatsministerin Maria Böhmer unserem Vorschlag gefolgt ist und Sonja Brogiato mit der diesjährigen Integrationsmedaille auszeichnet.”

Sonja Brogiato stehe stellvertretend für all jene, die sich voller Herzblut und Tatendrang für gute Lebensverhältnisse von Flüchtlingen in Leipzig engagieren. Ein sehr aktuelles Thema seit dem Frühsommer, als Leipzig sein neues Unterbringungskonzept für Flüchtlinge öffentlich machte. Und so betonen auch Kolbe und Tiefensee: “Ganz aktuell hat Frau Brogiato tatkräftig am vorbildlichen Wohnkonzept für Leipziger Flüchtlinge mitgearbeitet. Mit ihrer liebenswürdigen Hartnäckigkeit arbeitet sie mit daran, dass unsere Stadt ihre kommunalen Gestaltungsspielräume nutzt, um die Lebensbedingungen für jeden einzelnen Leipziger Flüchtling zu verbessern. Wir sind gerne ‘save-me’ Stadt.”

Die Integrationsmedaille ist freilich auch eine Anerkennung für den Leipziger Flüchtlingsrat. “Gerade im Umgang mit den Schwächsten zeigt sich die Qualität unserer Gemeinschaft. Daher ist Integrationsmedaille gerade jetzt ein wichtiges Zeichen und Appell, sich für die Integration von Flüchtlingen in Leipzig zu engagieren”, so die beiden Bundestagsabgeordneten. Worte, die sich ein paar Leipziger Politiker durchaus zu Herzen nehmen könnten. Mit Abgrenzung und schüren von Ängsten schafft man keine Integration.

www.fluechtlingsrat-lpz.org

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar