Am 18. Oktober, dem 6. Europäischen Tag gegen Menschenhandel, hat die neue Terre des Femmes-Kampagne "Aufenthaltsrecht für Opfer von Zwangsprostitution, jetzt!" in Berlin begonnen. Am Dienstag, 30. Oktober, wird die dazugehörige Straßentheateraktion Leipzig erreichen. Die Kundgebung und Straßentheaterperformance findet vor der Nikolaikirche von 15 bis 17 Uhr statt.

“Opfern von Zwangsprostitution muss aus humanitären Gründen ein unbefristeter Aufenthaltstitel in Deutschland erteilt und damit ihr Martyrium beendet werden. Deutschland will vor allem die Täter verurteilen und benötigt dafür die Aussage der Betroffenen vor Gericht. Geboten wird den Frauen, die sich dadurch in Lebensgefahr begeben, nur eine vage Chance, während des Prozesses in Deutschland zu bleiben. Diese katastrophale Situation für Frauen aus Nicht-EU-Ländern ist eines Rechtsstaates, der den Menschenrechten verpflichtet ist, unwürdig und gehört schnellst möglich geändert!”, fordert Irmingard Schewe-Gerigk, Vorstandsvorsitzende der Frauenrechtsorganisation.

“Frauenhandel ist eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen. Die Betroffenen werden systematisch gedemütigt, vergewaltigt und erleiden massive Gewalt. Nur jedes 100. Opfer wird aus den Zwängen des Menschenhandels befreit!”, so Schewe-Gerigk. “Diese Frauen müssen unterstützt werden – ein sicheres Bleiberecht ist dafür die Grundvoraussetzung! Diese Forderung richten wir direkt an Bettina Kudla (CDU), die Abgeordnete des Bundestages aus dem Leipziger Wahlkreis.”

Mit der Kampagne möchte Terre des femmes das Bewusstsein für die Lage der Betroffenen stärken und fordert zudem in einer Unterschriftensammlung eine Gesetzesänderung bei Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich ein. Ein unbefristeter Aufenthaltstitel muss unabhängig von ihrer Bereitschaft, vor Gericht auszusagen, geschaffen werden. Zudem müssen eine geeignete Betreuung und Entschädigung den Betroffenen garantiert werden. Die Kampagne wird bis Mitte März 2013 laufen.

Weitere Informationen: www.frauenrechte.de/frauenhandel

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