Im November unterzeichneten Baubürgermeister Thomas Dienberg und Stadtbau AG-Vorstand Patrik Fahrenkamp eine Absichtserklärung für das Jahrtausendfeld. Ihr Inhalt ist aus Sicht des Leipziger Ökolöwen verheerend: Nur knapp ein Zehntel der Grünfläche soll an die Stadt Leipzig veräußert werden. „Dieser Alibi-Grünstreifen ist nicht einmal halb so groß wie ein Fußballfeld. Das ist kein echter Kompromiss, sondern ein fauler Deal“, kritisiert Ökolöwen-Sprecher Niclas Rosendahl.
In der Absichtserklärung werde behauptet, es bestünde das Potenzial für eine 8.800 Quadratmeter große Grünfläche. Doch das stimme nicht, kritisiert der Ökolöwe. Tatsächlich sei diese Fläche ein Flickwerk aus bereits versiegelten Flächen (1.600 Quadratmeter), aus der Altlastenfläche der GESA (2.450 Quadratmeter) und unzugänglichen Bereichen wie der Uferböschung (1.750 Quadratmeter). Für einen echten Park blieben also nur 3.000 Quadratmeter.
Die in der Absichtserklärung angestrebten Flächenverhältnisse auf dem Jahrtausendfeld machen aus Sicht des Ökolöwen deutlich, dass ein qualifizierter Bebauungsplan unumgänglich ist.
Die Bürgerinitiative „Jahrtausendfeld retten!“ bemerkt hierzu: „Für eine lebenswerte Zukunft braucht der Leipziger Westen angesichts seines hohen Versiegelungsgrades und der Folgen des Klimawandels einen großen, biodiversen Stadtteilpark, der unser Viertel kühlt und mit Frischluft versorgt.“
Der Ökolöwe und die Bürgerinitiative fordern den Stadtrat deshalb auf, das angekündigte Bebauungsplanverfahren zu beschließen. Um den Anforderungen an eine nachhaltige, zukunftsorientierte und transparente Stadtentwicklung gerecht zu werden, müsse die Stadt das Verfahren bis zum Schluss verfolgen.
Mit dem Appell „Mehr Grün für Leipzig“ will der Ökolöwe erreichen, dass Leipzigs wichtige Frei- und Grünflächen wie das Jahrtausendfeld dauerhaft vor Bebauung gesichert werden. Der Verein ruft die Bürger auf, den Ökolöwen-Appell zu unterzeichnen.
Es gibt 7 Kommentare
@Redaktion Zitat: Tatsächlich sei diese Fläche ein Flickwerk ……Für einen echten Park blieben also nur 3.000 Quadratmeter.+++ Was stellen sich der/die Ökolöwe*inn unter einem Park vor? Sind in diesem nicht auch Nebenflächen wie Wege und Plätze vorhanden? Also wie ein Flickwerk? Glauben diese NICHT, dass auch die GESA Fläche sinnvoll für Biodiversität Steigerung genutzt werden kann?
@fra
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen dass es nicht um den “alten Standort”, mit viel weniger Kunden geht. Eine Schule (gGmbH) für solche Kinder kann man bauen, bei dieser Dimension aber nicht innerstädtisch (vgl. die Planung [2000 Kunden] und z.B. den Schulkomplex in Grünau). Und noch dazu stadtteilklimaverschlechternd. Der BUND ist schon raus. Ach ja, toller Park, den es nicht geben wird.
@Matthias Malok
Hinter dem Hearst Konto verbirgt sich eine Horde von charakter- und trinkfesten, leider aber auch armen Menschen. Wer es jedoch nach fünf Runden Humpelpumpel schafft den Hörer in den Akustikkoppler zu hämmern, darf halt ran.
Inhaltlich: warum keine 50% für die Stadt (zum Kaufpreis natürlich). Warum verhandelt der Eigentümer überhaupt? Und wo bleibt der Bebauungsplan?
Wer auch immer @Hearst ist??? Wir sprechen hier von einem Flächenanteil, welcher in das Eigentum der Stadt Leipzig übergeht und somit von dieser zu gestalten ist. Auch für die GESA Fläche gibt es Lösungsvorschläge.
@Hearst
Am alten Standort ist mir kein Verkehrschaos aufgefallen.
Sollte man für diese Kinder keine Schule bauen.
Fläche des Bundes nicht für Park nutzbar?
Hallo Matthias Malok, wie passt die Stadtbau AG zu einer gemeinwohlorientierten Nutzung?
Es soll eine große Schule für sozial benachteiligte, separierte Kinder (vermögende Eltern) gebaut werden, oder? Das Verkehrschaos gibt es gratis dazu. Sieht man ansatzweise schon jetzt an den SUV Butzen am Kindergarten (und an der Grundschule) gegenüber. Fassadenbegrünung am Klotz steigert die Frischluft im Viertel, dessen Mangel es erst durch den Klotz geben würde. Echt? Liegt der Bebauungsplan beim Fahrenkamp schon auf dem Schreibtisch?
Auch zu den bisher als NICHT mögliche gehaltene Fassadenbegrünung und somit eine Steigerung der Frischluft im Viertel; sind Lösungen von der BI RGG NPO aufgezeigt worden. ++Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren und
des Deutschen Feuerwehrverbandes++
Zitat: ….fauler Deal“, kritisiert Ökolöwen-Sprecher Niclas Rosendahl.++ Wenn sich die Ökolöwen einmal sachlich mit den einzelnen Flächenanteilen auseinandergesetzte hätten, könnten aus allen Flächen eine gemeinwohlorientierende Nutzung durchaus realisierbar sein.