Ein Riesenpaket gab der Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordwest mit einem Antrag der Stadt in Auftrag, was sie eigentlich alles tun müsste, um den Auensee als Erholungsort wieder attraktiver zu machen. Immerhin war das mal Leipzigs größter Vergnügungspark, erinnerte in der Ratsversammlung am 18. Dezember Michael Schmidt (SPD) für den Stadtbezirksbeirat an die große Geschichte des Sees. Es ist stiller geworden. Aber irgendwie ist der See auch aus dem Fokus der Verwaltung gerückt.

„Das Areal um den Auensee ist als Ort der Naherholung, Kultur, der Begegnung, des Sports und insbesondere als touristischer Anlaufpunkt für Menschen aus ganz Leipzig, aber auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Mit seinen vielfältigen Möglichkeiten ist er zu allen Jahreszeiten ein wichtiges Ausflugsziel, nicht nur für Tages-Touristinnen und -Touristen (Anbindung Zeltplatz). Die Parkeisenbahn mit ihrer historischen Dampflok ist die Hauptattraktion des Auensees und lockt viele Menschen aus nah und fern nach Wahren“, schrieb der Stadtbezirksbeirat in seinem Antrag.

„Auch das Haus Auensee mit seinen umfangreichen Konzert-Angeboten ist weit über die Grenzen Leipzigs bekannt und beliebt. Insbesondere der Elster-Radweg, der durch den Freistaat als touristische Radstrecke beworben wird, sorgt für eine zunehmende Anzahl an Rad-Touristinnen und -Touristen, nicht nur aus der gesamten Stadt Leipzig. Es gilt mit diesem Antrag die Attraktivität und Aufenthaltsqualität des Areals um den Auensee zu steigern, touristisch aufzuwerten sowie Naherholung und Umweltbildung zu fördern.“

Aber um den See wieder aufzuwerten, müssten allerlei kleinere Maßnahmen um gesetzt werden – von einer besseren Beleuchtung über die Schaffung neuer Sportangebote bis zu Wegweisern und einer Sportroute. 15 Maßnahmen hatte der Stadtbezirksbeirat aufgelistet.

Auch wenn dem Gremium klar war, dass die Stadt dafür irgendwo noch Geld zusammenkratzen müsste: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, alle genannten Maßnahmen durch die zu erwartenden Kosten zu untersetzen und im Haushalt 2025/26 abzubilden, soweit ihre Finanzierung nicht über Anträge für städtische Maßnahmen im Rahmen der Förderung des Tourismus für das Haushaltsjahr 2024 abgedeckt wird. Ein entsprechender Antrag dazu wird im Verfahren gestellt.“

Prüfung zugesagt

Da Amt für Stadtgrün und Gewässer sagte in seiner Stellungnahme tatsächlich die Prüfung aller aufgelisteten Maßnahmen zu: „Die Fachausschüsse und der Stadtbezirksbeirat Nordwest werden bis Ende des II. Quartals 2025 über das Prüfergebnis informiert.“

Auf der Basis von überschlägigen Kostenermittlungen soll dann die Anmeldung notwendiger Haushaltsmittel für die Haushaltsjahre 2027/2028 mit Priorisierung der Sicherstellung über die Tourismusförderung erfolgen. Und: „Die Umsetzung von abgestimmten und finanziell abgesicherten Maßnahmen erfolgt ab 2027/2028.“

Denn das Ziel, den Auensee touristisch aufzuwerten, teilt auch die Stadt. So etwas freut dann natürlich auch einen Stadtbezirksbeirat. Und so stellte Michael Schmidt nach seiner kurzen Rede den Verwaltungsstandpunkt zur Abstimmung – mit einer kleinen Änderung: Der Stadtbezirksbeirat solle halbjährlich über die Entwicklung in dieser Sache informiert werden.

Und dem folgte dann auch die Ratsversammlung – und zwar einstimmig. Sodass jetzt für den nächsten Doppelhaushalt mit der Planung einzelner Maßnahmen gerechnet werden kann und dann ab 2027/2028 die ersten Maßnahmen umgesetzt werden, die es wieder lohnender machen, einen Ausflug zum Auensee zu unternehmen.

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