Der Siegerentwurf für das neue Quartier rund um den ehemaligen Güterbahnhof Leutzsch kommt von den Berliner Büros „Stadt Land Fluss – Städtebau und Stadtplanung“ gemeinsam mit der „Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH“. Das gab das Stadtplanungsamt am Mittwoch, 6. November, bekannt. Die Jury lobte den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft mit dem Titel „Parkquartier Leipzig-Leutzsch“ für die gelungene Einbettung der verschiedenen Nutzungen und Gebäude in einen bogenartigen Freiraum.

Die Baukörper bildeten „harmonisch wirkende, nutzungsbezogene Stadtbausteine“, die sich in Größe und Maßstab an der umliegenden Bebauung orientierten.

Für den städtebaulichen Wettbewerb zu der etwa acht Hektar großen Fläche zwischen der Gleistrasse der Deutschen Bahn, der Rathenaustraße, der Philipp-Reis-Straße sowie der Georg-Schwarz-Straße waren aus 41 Bewerbungen zwölf Büros ausgelost worden, die alle einen Entwurf eingereicht hatten.

Die Jury unter Vorsitz der Münchner Architektur-Professorin Karin Schmid entschied sich für die Ideen der beiden Berliner Büros: Am Eingang zur Philipp-Reis-Straße ist hier ein Gebäude vorgesehen, das Supermarkt, Büroflächen und Quartiersgarage vereint. Ergänzt wird dies durch einen kleinen Stadtplatz. Der geplante Schulbau und die Sporthalle umschließen einen vielfältig nutzbaren Schulhof, die Wohngebäude in diesem Entwurf sind ebenfalls vieleckig geformt.

Die bestehenden und überwiegend denkmalgeschützten Gebäude rund um den ehemaligen Straßenbahnhof werden „Ateliers der Zukunft“, sollen also Raum für Kunst, Kultur und Gastronomie bieten. Der Bereich des Gartendenkmals der ehemaligen Goerdeler-Villa wird zu einem öffentlichen Quartierspark entwickelt, der auch wichtige klimatische Aufgaben übernimmt. Zudem sind Park+Ride-Plätze vorgesehen, da das Quartier autofrei geplant ist.

Zur Ausstellungseröffnung im Stadtbüro sagte Baubürgermeister Thomas Dienberg: „Mit dem Wettbewerb zum Bahnbogen Leutzsch sorgen wir für eine ausgewogene Stadtplanung mit starkem Fokus aufs Gemeinwohl – ganz im Sinne der Anwohnerschaft sowie der künftigen Nutzerinnen und Nutzer. Auf den
ehemaligen Bahnflächen soll gewohnt, gearbeitet und gelernt werden können – multifunktional genutzt, gut gemischt, lebenswert und klimaangepasst.“

Der Siegerentwurf wird in den kommenden Monaten nach den Empfehlungen der Jury überarbeitet und bildet dann die Grundlage für den Bebauungsplan Nr. 452 „Bahnbogen Leutzsch“, der derzeit erstellt wird.

Die Ausstellung mit allen zwölf eingereichten Entwürfen ist bis zum 15. November im Stadtbüro zu sehen. Das Stadtbüro am Burgplatz (Zugang über Markgrafenstraße 3) ist an vier Tagen in der Woche geöffnet, Dienstag bis Donnerstag von 13 bis 18 Uhr und Freitag von 13 bis 15 Uhr. Weitere Informationen zum Bahnbogen Leutzsch findet man hier.

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