Die Stadt Leipzig kommt den Forderungen der BUND Ortsgruppe Südost und der Anwohner/-innen zur Verkehrsberuhigung am Dorfanger in Probstheida nach. Seit März kämpft die Ortsgruppe Südost in Zusammenarbeit mit dem ADFC und dem Bürgerverein Stötteritz für eine Verkehrsberuhigung und die Einhaltung und Befolgung des rechtskräftigen Bebauungsplans (Nr. 98.1 „Dorfanger Probstheida“, Stand 16.12.2008).
Nach einem Schreiben an die Stadt und Ämter am 15. März, einer Versammlung vor Ort am 22. März und mehreren Anfragen im Stadtbezirksbeirat reichte Juliane Kuhn, Vorsitzende der Ortsgruppe Südost des BUND Leipzig, eine Petition bei der Stadt ein, die bei Mitzeichnungsende am 11. September 421 Unterschriften zählte.
Im Stadtbezirksbeirat Südost am 10. September präsentierte das Verkehrs- und Tiefbauamt schließlich Maßnahmen, die eine signifikante Reduktion des motorisierten Individualverkehrs am Dorfanger und in den anliegenden Straßen sowie eine Entschleunigung des Verkehrs bewirken werden.
Diese Maßnahmen entsprechen dem Änderungsantrag des Stadtbezirksbeirats Südost von 2022:
Zur Reduktion wird die Augustinerstraße zwischen Russenstraße und Wertstoffhof für den KFZ-Durchgangsverkehr gesperrt und aus nördlicher Richtung bis zum Wertstoffhof in beide Richtungen befahrbar werden.
Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger sind Vorstreckungen des nördlichen Fußwegs der Russenstraße an der Augustinerstraße hinweg vorgesehen, sodass sichere Querungen entstehen.
Der Kreuzungsbereich Nieritzstraße/Russenstraße soll im Kurvenverlauf reduziert werden, sodass perspektivisch auch eine Entsiegelung der Fläche möglich werden wird.
„Wir freuen uns sehr über die Reaktion der Stadt auf die deutlichen Bedürfnisse der Anwohner*innen und über diesen Schritt hin zu einer klima- und denkmalgerechten Lösung für den Dorfanger, die umliegenden Straßen und die Landschaftsschutzgebiete vor Ort. Im Sinne der Mobilitätswende Leipzigs stellen diese Maßnahmen eine logische Konsequenz dar und entsprechen außerdem dem Bebauungsplan von 2008, da der Dorfanger endlich eine verkehrsseitige Entlastung erfahren wird: Modellrechnungen zufolge werden dann täglich ca. 2000 Autos weniger durch den Dorfanger fahren“, sagt Juliane Kuhn.
Die für den Oktober 2024 angekündigten Maßnahmen werden den bereits jetzt viel zu starken Verkehr am Dorfanger deutlich verringern, schätzt der BUND Leipzig ein. Durch den notwendigen Umbau des letzten zu engen Abschnittes der Prager Straße für die neuen breiteren Bahnen war ein massiver Ausweichverkehr durch den Dorfanger zu befürchten, der jetzt unterbunden werden soll.
„Wir befürworten grundsätzlich die geplanten Baumaßnahmen auf der Prager Straße und die Verkehrswende der Stadt. Wir brauchen jedoch schon vor dem Umbau solche Maßnahmen für die Verkehrsreduktion und -entschleunigung in den Nebenstraßen“, ergänzt Juliane Kuhn.
Es handelt sich bei der Sperrung der Augustinerstraße vorerst um einen Test, der von Verkehrszählungen begleitet wird, bevor es zu einer dauerhaften Umsetzung kommt.
„Deswegen bleiben wir gespannt und werden uns auch weiterhin für eine langfristige Lösung im Sinne der Anwohner/-innen am Dorfanger und für eine gelungene Verkehrswende im Leipziger Südosten engagieren“, so Juliane Kuhn.
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