Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Das gilt auch für Bauprojekte. Gerade in Zeiten gestiegener Preise für Baustoffe. Und es trifft auch den Nahlesteg, um den es ja bekanntlich im Stadtrat ein heftiges Ringen gab, wie breit er werden soll. Erst rang sich der Stadtrat durch, die Stadt zu einer Planung für eine fünf Meter breite Brücke zu bringen. Dann gab es die Rolle rückwärts zu einer vier Meter breiten Brücke, für welche die Bauarbeiten am 9. Oktober 2023 begannen.

Es wurde extra ein Ersatzsteg gebaut, damit Fußgänger und Radfahrer während der Bauzeit die Baustelle umfahren können. Auch für Baufahrzeuge gibt es einen eigenen Bausteg. 5,2 Millionen Euro soll das Ganze kosten. Die Baumaßnahme wird mit 2,25 Millionen Euro unterstützt durch Fördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Die Widerlager für den neuen Nahlesteg sind gebaut. Und stolz hat man auch schon das Baujahr 2024 in Beton gegossen. Doch tatsächlich ist inzwischen Ruhe eingekehrt auf der Baustelle. Denn der Bauablauf hängt inzwischen, das ursprünglich für November 2024 angekündigte Bauende hat sich in aller Stille in Luft aufgelöst. In diesem Jahr wird die Brücke jedenfalls nicht mehr eingesetzt.

Das Widerlager für den neuen Nahlesteg neben der DB-Brücke über die Nahle. Foto: Ralf Julke
Widerlager für den neuen Nahlesteg neben der DB-Brücke über die Nahle. Foto: Ralf Julke

Auch nicht bis Februar 2025, wenn eigentlich der Förderzeitraum endet.

Es ist eher eine beiläufige Stelle, an der die Stadt ankündigt, dass der neue Nahlesteg wohl erst „voraussichtlich August 2025“ befahrbar sein wird – eine Unterseite zum Nahlesteg auf leipzig.de.

Glücklicherweise gab es bislang kein Hochwasser, das die beiden behelfsmäßigen Brücken gefährdet hätte. Noch im Oktober 2023 hatte die Stadt angekündigt: „Fußgängerinnen und Radfahrer werden während der Bauzeit bis Ende 2024 über eine Behelfsbrücke einseitig an der Baustelle vorbeigeführt. Sollte diese Konstruktion aufgrund von Hochwasser oder aus baulichen Zwängen heraus kurzzeitig nicht befahrbar sein, werden sie über die Hans-Driesch-Straße umgeleitet.“

Das Provisorium wird also den Fußgängern und Radfahrern noch ein ganzes Jahr erhalten bleiben.

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“Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Das gilt auch für Bauprojekte. Gerade in Zeiten gestiegener Preise für Baustoffe.”
Na, das macht doch Hoffnung für Projekte wie die Zeppelinbrücke oder gar die Georg-Schwarz-Brücken…
:-O

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