Die Leipziger Messe will sich ändern, neue Angebote schaffen und deshalb auch ihr Messegelände im Leipziger Norden umkrempeln. Dazu braucht es einen neuen Bebauungsplan, für dessen Änderung die Stadtspitze jetzt eine Vorlage auf den Weg gebracht hat. Der alte Bebauungsplan stammt noch aus den Zeiten der „Boomstadt Leipzig“ und ist 30 Jahre alt. Die Leipziger Messe GmbH strebt auf der etwa 111 Hektar großen Fläche unter anderem an, dass die bestehenden Messehallen anders genutzt und erweitert werden können.

Auch fehle es vor Ort an Lagerflächen, sodass hier der Wunsch nach neuen Kapazitäten besteht. Zudem sollen Freiluftveranstaltungen auf dem Gelände möglich werden. Die Messegesellschaft kann sich auch vorstellen, einige Flächen zur Gewinnung erneuerbarer Energien zu nutzen. Einige Dachflächen nutzt sie ja schon zur Stromgewinnung.

Die Stadtspitze unterstützt den entsprechenden Vorschlag des Baudezernats, dass jetzt an der Änderung des Bebauungsplans gearbeitet wird. Der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.

Mehr Open Air

Konkret geht es der Leipziger Messe GmbH darum, ein breiteres Veranstaltungsangebot sowohl innerhalb der Messehallen als auch Open Air zu realisieren und dies auch zu anderen Öffnungszeiten als bisher. Derzeit müssen zudem in Seehausen Lagerflächen angemietet werden, was bei laufendem Messebetrieb logistisch herausfordernd ist. Etwa 2.000 bis 5.000 Quadratmeter werden vor Ort benötigt, um modernen Messekonzepten besser zu entsprechen.

Aus Sicht der Eigentümer eignet sich die zentrale Rasenfläche zwischen den beiden Parkplatzflächen im östlichen Bereich für Konzertveranstaltungen. Gutachten sollen zudem prüfen, ob sich Flächen auf den Dächern der Hallen sowie nördlich und östlich der Straße Handelsring und südlich der Messe-Allee für Solarthermie-, Photovoltaik- oder Windenergie-Anlagen anbieten.

Der städtebauliche Entwurf für das Areal aus dem Jahr 1992 stammt vom Architekturbüro gmp, Gerkan Marg und Partner. Die Leipziger Messe GmbH will dieses Konzept gemeinsam mit dem Büro in Abstimmung mit der Stadtverwaltung prüfen und fortschreiben. Dazu zählt auch, dass notwendige Ausgleichsmaßnahmen bei möglichen Eingriffen in Natur und Landschaft geplant werden müssen. Aktuell wird für das Areal ein Baumkataster erstellt.

Welche Kosten die Maßnahmen am Ende verursachen, ist noch offen und soll erst im Laufe des weiteren Verfahrens ermittelt werden.

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